Der Portfolio wurde von der englischen Firma DIP ursprünglich als portables Equivalent zum heimischen MS-DOS kompatiblen PC entwikkelt.
Daher wurde von Anfang an auf eine möglichst einfache Möglichkeit der Datenübertragung mit eben diesen Rechnern geachtet.
Da der Rechner sich durch den Vertrieb über die Firma ATARI jedoch hauptsächlich im Kreise der ATARI ST, TT, FALCON und komp. - Anwender ausbreitete, wurden von zahlreichen Drittanbietern schnell alternative und zumeist bessere und komfortablere Lösungen zum Datenaustausch mit diesen Rechnern entwickelt und auf den Markt gebracht.
Ich zähle hier einfach mal die Produkte auf, die mir während meiner bisherigen Portfolio-Zeit als praktikable Lösungen untergekommen sind.
Doch vorher etwas grundsätzliches: Egal welches Verfahren oder welche Software Sie benutzen … Sie benötigen auf jeden Fall eine Parallele oder Serielle Interfacebox, die es als Zubehör z.B. bei der Fa. PERMDATA zu Preisen von jeweils knapp 100,-DM gibt. Außerdem benötigen Sie ein (zumindest bei der Parallelen Lösung) zumeist mit der jeweiligen Anwendung mitgeliefertes Spezialkabel. Bei der Übertragung über die Serielle Schnittstelle bedient man sich grundsätzlich immer eines sog. Nullmodemkabels. Außerdem möchte ich Ihnen am Ende dieses Artikels noch eine (zugegebenermaßen recht kuriose und aufwendige) Lösung vorstellen, die ganz ohne Interface auskommt.
Doch zunächst ersteinmal die Übertragungspakete, bei denen man das Parallele Interface benötigt:
(Hier empfehle ich für den Parallelbetrieb Drukker/Übertragungskabel auf ST, TT, FALCON-Seite den Einsatz eines manuellen Umschalters → Fachhandel)
Dieses von der Firma Eickmann in Frankfurt vermarktete Programm ist die warscheinlich einzige weitgehend GEM-konforme Lösung eines Dateiübertragungspaketes.
Dieses ursprünglich als kommerzielles Projekt geplante Übertragungsprogramm wurde vor einiger Zeit als PD freigegeben. Das Programm nebst deutschem Anleitungszettel und Spezialübertragungskabel ist beim Autor dieses Artikels zum Selbstkostenpreis von z.Zt. 39,-DM erhältlich.
Dies ist eine ähnliche Lösung wie FolioTALK. Es wurde jedoch im Übertragungskabel ein IC integriert, was die Datensicherheit und Geschwindigkeit erhöhen soll. Da diese Lösung einen für diese Preisklasse weitgehend geringen Funktionsumfang bei einem sehr hohen Preis von 119,-DM bietet sowie während des Tests einige schwerwiegende Übertragungsfehler aufgetreten sind, soll auf dieses Produkt nicht weiter eingegangen werden.
Das Problem hierbei ist, daß keine Möglichkeit gegeben ist mit dem Standard-Portfolio serielle Datenübertragung zu bewerkstelligen. Die einzige Möglichkeit, ein erstes Terminalprogramm auf den Rechner zu übertragen und mit diesem dann die restliche Software vom ST herunterzuladen ist ein Tool, daß sich ohne Software direkt auf den Portfolio kopiert und hierfür die im Portfolio-DOS eingebauten ser. Kopierroutinen nutzt.
Ist die Software dann installiert, läuft alles ganz einfach ab: Verbinden Sie mit einem Nullmodemkabel Ihren ATARI sowie die Interfacebox am Portfolio. Initalisieren Sie die Portfolio Schnittstelle wie im Handbuch beschrieben über das Systemmenü. Merken Sie sich auch die dortigen Einstellungen zur Baudrate!
Starten Sie nun von der Karte im Portfolio das Programm SLAVE und auf Ihrem ATARI ein Terminalprogramm (z.B. RUFUS oder CONNECT). Stellen Sie im Terminalprogramm die Übertragungsparameter auf die des Portfolios ein. Sie müssten nun über Ihr Terminalprogramm ganz einfach den Portfolio fernbedienen können.
Welche Kommandos nun zur Dateiübertragung eingesetzt werden, entnehmen Sie bitte beiliegender Infodatei.
Für PC/XT/AT Rechner gibt es von ATARI/DIP ein Zubehörprodukt mit dem klangvollen Namen „PC CARDDRIVE“. Hierbei handelt es sich um ein Paket aus externem Speicherkartenlaufwerk sowie einer 8-Bit Einsteckkarte nebst passendem Treiber. Mit dieser Lösung können Sie alle Portfolio Speicherkarten direkt von jeder PC-Anwendung aus lesen, da das Kartenlaufwerk am PC einen eigenen Laufwerksbuchstaben zugeordnet bekommt. Um nun dieses Laufwerk auch am ATARI zu nutzen, verwende ich bei mir folgende Konfiguration (siehe auch Abb.1): Im PC steckt die Karte mit dem Laufwerk, daß hier als Laufwerk D: angesprochen wird. Die serielle Schnittstelle des PCs ist mit einem Nullmodemkabel direkt mit der meines ATARIs verbunden. Auf dem PC laufen nur der Carddrive-Treiber sowie das Programm PCSLAVE aus dem Shareware-Netzwerkpaket „GhostLink“. Auf dem ATARI läuft die Sofware „ST-MASTER“, die mir über ein auf dem ATARI neu angemeldetes Laufwerk O: alle Laufwerke des PCs (einschließlich des Carddrives) wie angeschlossene Laufwerke des ATARIs zur Verfügung stellt. Auf diese Weise kann man z.B. mal eben einen Text direkt von Speicherkarte in ATARI Works einlesen oder sogar mit Kobold Dateien auf die Speicherkarte kopieren. Eine umständliche, aber sehr komfortable Lösung zum Datenaustausch ohne Interface! Für Fragen bin ich schriftlich erreichbar unter o.g. Post/Email-Adresse.
Corvin Falk (1996)
Software Portlink: portlink.zip