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hardware:doku:techrefguide:abschnitt3

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hardware:doku:techrefguide:abschnitt3 [13/06/2020 18:06] (aktuell) – Beispiel zum DTMF karlmueller
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 +====== ABSCHNITT 3: Software ======
  
 +===== 3.1 ALLGEMEINE BESCHREIBUNG =====
 +
 +
 +==== 3.1.1 Übersicht ====
 +
 +Die Software des Atari Portfolio ist in einem ROM enthalten und wird vorwiegend vom ROM aus ausgeführt, wodurch der RAM-Bedarf minimiert wird. Diese Software bietet so viel PC-Kompatibilität wie möglich, innerhalb der Hardware-Möglichkeiten. (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#unterschiede_zwischen_portfolio_bios_und_ibm_pc_bios|3.2]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#unterschiede_zwischen_portfolio_dos_und_ms-dos|3.4]] für den Vergleich von BIOS und DOS).\\
 +
 +Diese Software enthält auch einige erweiterte Funktionen die es dem Portfio ermöglichen effizienter im mobilen Bereich benutzt zu werden als ein standard-PC. Die meisten dieser Software-Funktionen werden durch den Aufruf des Int 61H, die Atari Portfolio-spezifischen Funktionen, zur Verfügung gestellt (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#verfuegbare_funktionen|3.10.1]]).\\
 +
 +Als Hilfe zur Entwicklung von Anwender-Software für den Atari Portfolio, die diese spezifischen Funktionen verwendet, gibt es ein TSR (terminate and stay resident) Emulationsprogramm für den IBM PC. Diese Programm emuliert die meisten dieser Funktionen (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#ibm_pc_entwicklungssystem|3.11]]).\\
 +
 +
 +==== 3.1.2 Portfolio Programmierung ====
 +
 +Der Portfolio entspricht IBM´s eigenen Programmierrichtlinien für PC-Kompatibilität; dennoch, diese sind weit aus flexibler als die Definition des Industrie-standards für "Clone"-PCs.\\
 +
 +Die meisten "wohlverhaltenden" PC-Programme laufen problemlos auf dem Portfolio, vorausgesetzt diese gehen nicht unterhalb des BIOS-Bereichs um direkt auf die Hardware zuzugreifen. Für die Entwicklung sind die Bildschirm- und Speichergröße von größtem Belang. Die verschiedenen Punkte die bei der Entwicklung von Programmen für den Portfolio zu berücksichtigen sind, sind folgende:\\
 +
 +=== BILDSCHIRM ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +
 +Der Portfolio hat einen Text-Bildschirm mit 40 Spalten und 8 Zeilen, der den Videospeicher an der selben Adresse, und den gleichen Zeichensatz verwendet wie der Monochrome Bildschirmadapter (MDA) des PC. Allerdings unterstützt der LCD-Controller keine Text-Attribute wie fett, unterstrichen oder invertiert, oder unterschiedliche Zeichengrößen. Wenn sie Portfolios Grafik-Fähigkeiten nutzen wollen, so verwenden sie den standard BIOS-Interrupt für Pixel setzen/löschen.\\
 +
 +Der Portfolio bietet auch begrenzte Fähigkeiten auf der Ebene des BIOS-Interrupts für Bildpunkt (DOT) setzten/löschen. Es werden im Grafik-Modus weder ein großer virtueller Bildschirm (PC-Größe), noch das Ausgeben von Text-Zeichen unterstützt.\\
 +
 +=== SPEICHER ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#systemspeicher1|2.2]] und Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhangd|D]])\\
 +
 +Der Portfolio hat ein internes Speicherlaufwerk C dessen Größe in 8KB-Schritten konfiguriert werden kann -mindestens 8KB. Bei einem Portfolio mit 128 KB bleiben höchstens 116 Kilobytes Arbeitsspeicher von denen 10 Kilobytes für das Betriebssystem und das BIOS benötigt werden. Deshalb wird empfohlen, dass Programme nicht mehr als 100 Kilobytes Arbeitsspeicher beanspruchen. Wenn sie die eingebauten "pop-up"-Anwendungen in dem externen Programm verwenden wollen, dann ermöglichen sie etwas freien Arbeitsspeicher (mindestetns 17 Kilobytes).\\
 +
 +=== SPEICHERKARTEN ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#speicherkarten|3.6]])\\
 +
 +Diese Speicherkarten (CCMs) erscheinen einem DOS Programm wie standard Floppy-Disketten. Der Portfolio hält DOS ständig resident und muss deshalb nicht von einer Diskette gebootet werden. Wenn sie automatisch in ein Programm hineinbooten wollen so erzeugen sie eine AUTOEXEC.BAT auf der Speicherkarte um C:\AUTOEXEC.BAT zu umgehen.\\
 +
 +
 +=== SERIELL/RS232 ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt4#serielle_kommunikation_des_portfolio|4.1]])\\
 +
 +Die einzige kompatible Möglichkeit auf den seriellen Port zuzugreifen ist über das BIOS. Die meisten handelsüblichen seriellen IBM PC Programme greifen allerdings direkt auf die Hardware zu. Diese Programme werden auf dem Portfolio nicht laufen.\\
 +
 +=== TASTATUR ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#interrupt_unterschiede|3.2.1]])\\
 +
 +Der ATARI(r) Portfolio(tm) gewährleistet volle IBM PC Scancode-Kompatibilität, solange über das BIOS zugegriffen wird. Mit anderen Worten, es ist möglich jeden Tastendruck oder Tastenkombination zu generieren, die der IBM PC generieren kann (SHIFT, STRG, ALT, NUM PAD). Es ist auch möglich andere nicht-PC Kombinationen zu generieren die für Funktionen wie Kontrasteinstellung und Ausschalten nötig sind.\\
 +
 +
 +=== STROMVERBRAUCH ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8]])\\
 +
 +Für eine optimale Stromersparnis sollten Programme so konzipiert sein, dass sie die Tastatur nicht ständig pollen. An dessen Stelle sollten die "Warte auf Tastendruck" Systemaufrufe verwendet werden.\\
 +
 +
 +=== ERWEITERT ===
 +(siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#gerätetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#speicherkarten|3.6]])\\
 +
 +Es gibt außerdem erweiterte Funktionen die es Anwenderprogrammen ermöglichen den Portfolio weit aus anspruchsvollere Aufgaben erfüllen zu lassen; das Starten von Programmen direkt von Speicherkarten, Erweiterungen mit eingebauter Software auf ROM, Sprache, Information und Zugang zum eingebauten Wählton.\\
 +
 +
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 +==== 3.1.3 Fehlerhandhabung ====
 +
 +Starten von wohlverhaltenden, handelsüblichen standard PC-Programmen:
 +
 +  * Stellen sie sicher, dass die Bildschirm-Einstellungen (siehe [[hardware:doku:handbuchpofo:kapitel8#die_bildschirmeinstellungen|Benutzer Handbuch]]) für externe Programme auf PC statisch gestellt sind.
 +  * Wenn das Programm direkt in den Videospeicher schreibt, stellen sie sicher, dass der Bildaufbau (Auffrischen) auf Tastatur oder reguliert (schnell) eingestellt ist, je nachdem was besser ist.
 +  * Bestreben sie genügend Speicher zuzuordnen.
 +
 +Obwohl viele beliebte Programme "wohlverhaltend" sind, so gibt es andererseits viele Programme die direkt auf die Hardware zugreifen. Dies kann auf dem Portfolio zu Problemen führen, da die I/O Adressen und Interrupt-Strukturen anders sind. Die häufigsten dieser Inkompatibilitäten geschehen bei der Tastatur und Hardware Interrupts. Der Portfolio besitzt keinen Programmierbaren Interrupt Controller (PIC) oder speziellen Tastatur-Controller. Daher werden Programme die derartige Zugriffe machen, wie Basic oder XTALK, nicht richtig funktionieren. Der Portfolio verwendet auch einen anderen Timer-Tick als ein PC, was "unsaubere" Programme wie SIDEKICK beinflusst. Ein weiterer Hardwarebereich der auf dem Portfolio anders ist, ist der Lautsprecher, welcher über das BIOS angesprochen werden sollte.\\
 +
 +
 +===== 3.2 UNTERSCHIEDE ZWISCHEN PORTFOLIO BIOS UND IBM PC BIOS =====
 +
 +Für den Zweck dieses Dokuments wird Portfolio BIOS als das Programm definiert, das zwischen DOS und der Hardware kommuniziert. (Siehe die in Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt1|1]] empfohlenen Bücher für weitere Information über das standard PC BIOS.)\\
 +
 +Es gibt einige wenige Unterschiede zwischen dem Portfolio BIOS und dem IBM PC BIOS. Diese sind hauptsächlich in Bereichen in denen die Hardwareunterschiede so groß sind, dass eine vollständige Kompatibilität nicht erreichbar ist. Zum Beispiel, bei den Videofunktionen (Int 10H) hat der Portfolio nur zwei Bildschirm-Modi: 80x25 Text und 240x64 Grafik.\\
 +
 +
 +==== 3.2.1 Interrupt Unterschiede ====
 +
 +Folgende Liste hebt die Hauptunterschiede zwischen dem Portfolio BIOS und dem IBM PC BIOS hervor:
 +
 +**Int 09H Tastatur:** Die Portfolio-Tastatur liegt nicht an der selben I/O Adresse wie die des IBM PCs. Deshalb wird jedes Programm, das die Tastatur am I/O Port 60H braucht nicht richtig funktionieren. Int 9 wird ständig auf den ROM BIOS Int Handler umgeleitet weil jedes Programm, dass nicht speziell für den Portfolio geschrieben wurde und den Int 9 umleitet, fehlschlagen wird. Falls Int 9 umgeleitet werden muss, so sollte Int 61H Fn 20H aufgerufen werden (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#unterschiede_zwischen_portfolio_bios_und_ibm_pc_bios|3.2]]).\\
 +
 +**Int 10H Videofunktionen:** Funktion 00H, Modus 07 bis 0AH wird unterstützt, allerdings nur im Text oder Grafik-Modus. Funktion 01H; Cursor-Größe wird auf Block oder Unterstrich gesetzt (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +
 +Folgende Funktionen werden nicht unterstützt:
 +   * Funktion 04H, Lightpen-Position lesen
 +   * Funktion 0BH, Farb-Palette setzen
 +   * Funktion 10H, Palettenregister setzen
 +   * Funktion 11H, Zeichen generieren
 +   * Funktion 12H, Alternate auswählen
 +\\
 +
 +**Int 13H Diskette:** Der Portfolio hat modifizierte CCM/Disketten Funktionen von 0 bis 05H und 83H (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#disketten_funktionen|3.3.2]]).\\
 +
 +**Int 15H Erweitert:** keine erweiterten Funktionen vorhanden.\\
 +
 +**Int 16H Tastatur:** Nur Funktionen 0,1,2 und 4 werden unterstützt.\\
 +
 +**Int 18H BASIC:** nicht unterstützt.\\
 +
 +**Int 1AH Uhr:** Nur Funktionen 0 bis 07H vorhanden.\\
 +
 +**Int 1CH Zähler:** Wird in größeren Zeitabständen aufgerufen als beim IBM PC.\\
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 +
 +
 +==== 3.2.2 Portfolios BOOT Prozedur ====
 +
 +Bei einem Kaltstart (Batterien entfernt, Kaltstart-Knopf gedrückt und Batterien wieder eingesetzt) führt das BIOS einen eingeschränkten Einschalt-Selbsttest (POST) durch um die Systemintegrität zu prüfen. Dies zerstört die Daten im Systemspeicher (sowohl den flüchtigen Programmspeicher als auch das interne Laufwerk C). Das Portfolio System fürt dann die BIOS und DOS Initialisierung durch bevor zum Kommando-Prozessor gesprungen wird. Dies wird das Gerät immer zurücksetzen, es sei denn es liegt ein Hardware-Fehler vor.\\
 +
 +Bei einem Hardware-Warmstart (Warmstartknopf gedrückt oder Batteriewechsel ohne die Kaltstarttaste zu drücken) führt der Portfolio die BIOS und DOS Initialisierung durch bevor zum Kommando-Prozessor gesprungen wird.\\
 +
 +Bei einem Software-Warmstart (gleichzeitiges Drücken von Strg_Alt_Entf auf der Tastatur) ist die Reihenfolge des Ablaufs ähnlich wie bei einem Hardware-Warmstart. Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass ein Hardware-Warmstart auch den ASIC und den Prozessor zurücksetzt. Dies kann erforderlich sein, wenn die Interrupts unterbunden wurden und der Prozessor daran gehindert wird Tastatureingaben des Benutzers zu erkennen.\\
 +
 +
 +===== 3.3 SYSTEMSPEZIFISCHES BIOS =====
 +
 +
 +==== 3.3.1 Int 61H - Erweiterte BIOS Funktionen ====
 +
 +^Funktion^Beschreibung^Funktion^Beschreibung^
 +|0H  |Initialisierung  |1AH  |Schnittstellen-ID lesen  |
 +|7H  |Speicherkarte (CCM) formatieren  |1BH  |Schnittstellen-ID setzen  |
 +|8H  |Größe des internen Laufwerks ermitteln  |1CH  |E/A Tabellen für Schnittsellen definieren  |
 +|9H  |internes Laufwerk formatieren  |1EH  |Taktgeschw. des Zählers lesen/setzen  |
 +|BH  |Anwesenheit einer Speicherkarte feststellen  |1FH  |Taktgeschw. der Bildschirmauffrischung  |
 +|DH  |Bildschirmgröße ermitteln  |20H  |Umleitung des Int 9 unterbinden  |
 +|EH  |Bildschirm-Modus lesen/setzen  |22H  |PSP einer Anwendung ermitteln  |
 +|FH  |Cursor-Modus lesen/setzen  |23H  |Bildschirm-Modus absolutes lesen/setzen  |
 +|10H  |virtuelle Bildschirmposition lesen/setzen  |24H  |Status des ROM-Bereichs lesen/setzen  |
 +|11H  |virtuelle Bildschirmposition verschieben  |26H  |Status der Spannungsversorgung  |
 +|12H  |Bildschirm auffrischen  |28H  |Spracheinstellung lesen/setzen  |
 +|15H  |Klangerzeugung  |2CH  |BIOS-Versionsnummer ermitteln  |
 +|16H  |Melodie-Töne  |2DH  |Gerät ausschalten  |
 +|17H  |Nummer wählen  |2EH  |Statuszeile ein/ausblenden  |
 +|18H  |Stummschaltstatus  |2FH  |ATARI-Taste abfragen  |
 +|19H  |Parameter der seriellen Schnittstelle lesen  |30H  |Dateiübertragung via Smart-Kabel  |
 +**Anmerkung:** Es gibt weitere reservierte Int 61H Funktionen die intern vom Betriebssystem benutzt werden. Es wird empfohlen diese nicht in Anwenderprogrammen aufzurufen, da diese in zukünftigen Software-Versionen geändert oder gelöscht werden könnten.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 00H__ Funktionen initialisieren** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10]])\\
 +  Parameter: AH   00H
 +  Rückgabe: keine
 +**Anmerkung:** Diese Funktion sollte von Anwendersoftware die auf diese Funktion zugreifen will einmalig als Bestandteil der Initialisierung aufgerufen werden.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 07H__ Speicherkarte formatieren** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#speicherkarten|2.3]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#speicherkarten1|3.6]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10.2]])\\
 +  Parameter: AH   07H
 +             AL   Laufwerksnummer (0 oder 1)
 +  Rückgabe:  CF   gesetzt falls Fehler beim Formatieren
 +             AH   Fehlernummer (siehe Int 13H)
 +**Anmerkung:** Laufwerksnummer 0 wählt das physikalische Laufwerk A, und Laufwerksnummer 1 wählt das physikalische Laufwerk B. Diese Funktion sollte nicht verwendet werden um das interne Laufwerk (Nummer 2) zu formatieren.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 08H__ Größe des internen Laufwerks ermitteln** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10.2]])\\
 +  Parameter: AH   08H
 +  Rückgabe:  AX   Segmentadresse des Laufwerks
 +             BX   Größe des Laufwerks in  Kilobytes
 +\\
 +\\
 +**__Fn 09H__ Internes Laufwerk formatieren** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10.2]])\\
 +  Parameter: AH   09H
 +             BX   Größe des Laufwerks in Kilobytes
 +  Rückgabe:  Wenn CF=1
 +             BX   maximal mögliche Größe
 +**Anmerkung:** Das System wird bei Erfolg neu gestartet. Alle Dateien auf Laufwerk C gehen verloren.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 0BH__ feststellen, ob Speicherkarte vorhanden und gültig** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#speicherkarten|2.3]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10.2]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.10.2]])\\
 +  Parameter: AH   0BH
 +             AL   Laufwerksnummer (0 oder 1)
 +  Rückgabe:  CF=0 Karte anwesend und gültig
 +             Wenn CF=1
 +             AH   Fehlernummer (siehe Int 13H)
 +**Anmerkung:** Dies kann verwendet werden um festzustellen ob sich eine gültige CCM im angegebenen Laufwerk befindet. Laufwerksnummer 0 wählt Laufwerk A und Laufwerksnummer 1 wählt das physikalische Laufwerk B.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 0DH__ Bildschirmgröße ermitteln** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]])\\
 +  Parameter: AH   0DH
 +  Rückgabe:  AX   physikalische Bildschirmgröße
 +             DX   logische Bildschirmgröße
 +
 +  Anmerkung: AH/DH   Zeilennummer bei 0 beginnend
 +             AL/DL   Spaltennummer bei 0 beginnend
 +\\
 +\\
 +**__Fn 0EH__ Bildschirm-Modus lesen/setzen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +  Parameter: AH   0EH
 +             AL=0 Modus lesen
 +             AL=1 Modus setzen
 +             DL   neuer Modus
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DL   Modus
 +             Wenn AL=1
 +             DL   alter Modus
 +**Anmerkung:** Der Modus wird durch das setzen folgender Mode-Bits in DL verändert:\\
 +  Alle null  (00H)    80x25 Modus
 +  Bit 0      (01H)    40x8  Modus
 +  Bit 1      (02H)    Dynamischer Modus
 +  Bit 7      (80H)    Grafik Modus
 +
 +Diese Bits sind gegenseitig ausschließend. Wenn beim wechseln auf den 40x8 Modus die Cursorposition oder der Ursprung des virtuellen Bildschirm außerhalb des aktuellen Bildschirmbereichs liegen, so wird der Ursprung des virtuellen Bildschirms auf (0,0) gesetzt, der Bildschirm gelöscht und die Cursorposition auf Anfang gesetzt.\\
 +
 +Fn 0EH liest oder setzt den Bildschirm-Modus egal in welchen Zustand sich das Gerät befindet (intern oder extern) und dies nur innerhalb des Programms. Für eine dauerhaftere Beienflussung sollte Fn 23H verwendet werden.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 0FH__ Cursor-Modus lesen/setzen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +  Parameter: AH   0FH
 +             AL=0 Modus lesen
 +             AL=1 Modus setzen
 +             BL   neuer Modus
 +             AL=2 Modus erzwingen
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             BL   Cursor-Modus
 +             Wenn AL>0
 +             BL   alter Modus
 +**Anmerkung:** Der Cursor-Modus ist wie folgt:\\
 +  0   Cursor aus
 +  1   Unterstrich
 +  2   Block
 +Der erzwungene Modus setzt automatisch die Cursor-Größe des BIOS um den Zustand der numerischen Tastatur wiederzuspiegeln.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 10H__ virtuelle Bildschirmposition lesen/setzen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +  Parameter: AH   10H
 +             AL=0 Position lesen
 +             AL=1 Position setzen
 +             Wenn AL=1
 +             DH   Zeilennummer
 +             DL   Spaltennummer
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DH   Zeilennummer
 +             DL   Spaltennummer
 +**Anmerkung:** Die virtuelle Bildschirmposition ist die obere linke Ecke des 40x8-Fensters auf dem logischen Bildschirm.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 11H__ Position des virtuellen Bildschirms verschieben** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +  Parameter: AH   11H
 +             AL   Anzahl der Zeilen um die der Cursor verschoben wird.
 +             DL   Richtung der Verschiebung
 +                  1      aufwärts
 +                  2      abwärts
 +                  3      links
 +                  4      rechts
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Dies verschiebt den Ursprung des virtuellen Bildschirms innerhalb der Scroll-Ränder. Es funktioniert nur im statischen oder im dynamischen Bildschirm-Modus und hat eine ähnliche Wirkung wie das drücken der Alt_Cursor-Tasten.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 12H__ Bildschirm auffrischen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm|2.1.4]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]])\\
 +  Parameter: AH   12H
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Diese Funktion kopiert den Inhalt des Videospeichers in den LCD-Controller und ist etwas schneller als der Aufruf von Int 10H Funktion 0.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 15H__ Klangerzeugung** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#waehlton_und_tonausgabe|2.1.5]])\\
 +  Parameter: AH   15H
 +             AL   Unterfunktion
 +                  0    Tasten-Klick
 +                  1    Piepton
 +                  2    Wecker
 +  Rückgabe:  keine.
 +\\
 +\\
 +**__Fn 16H__ Melodie Tongenerator** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#waehlton_und_tonausgabe|2.1.5]])\\
 +  Parameter: AH   16H
 +             CX   Länge des Tons in Zehntel-Sekunden-Schritten
 +             DL   Tone-Code (siehe unten)
 +             30H        D#5      622,3 Hz
 +             31H        E5       659,3 Hz
 +             32H        F5       698,5 Hz
 +             33H        F#5      740,0 Hz
 +             34H        G5       784,0 Hz
 +             35H        G#5      830,6 Hz
 +             36H        A5       880,0 Hz
 +             37H        A#5      932,3 Hz
 +             38H        B5       987,8 Hz
 +             39H        C6      1046,5 Hz
 +             3AH        C#6     1108,7 Hz
 +             29H        D6      1174,7 Hz
 +             3BH        D#6     1244,5 Hz
 +             3CH        E6      1318,5 Hz
 +             3DH        F6      1396,9 Hz
 +             0EH        F#6     1480,0 Hz
 +             3EH        G6      1568,0 Hz
 +             2CH        G#6     1661,2 Hz
 +             3FH        A6      1760,0 Hz
 +             04H        A#6     1864,7 Hz
 +             05H        B6      1975,5 Hz
 +             25H        C7      2093,0 Hz
 +             2FH        C#7     2217,5 Hz
 +             06H        D7      2349,3 Hz
 +             07H        D#7     2489,0 Hz
 +  Rückgabe: keine.
 +\\
 +\\
 +**__Fn 17H__ Nummer wählen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#waehlton_und_tonausgabe|2.1.5]])\\
 +  Parameter: AH     17H
 +             DS:SI  Zeiger auf Zeichenkette
 +             cx     Länge der Zeichenkette
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Die Zeichenkette muss im ASCII-Format sein. Gültige Zeichen sind: 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 A B C D * #. Buchstaben müssen groß geschrieben sein.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 18H__ Stummschaltstatus** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#waehlton_und_tonausgabe|2.1.5]])\\
 +  Parameter: AH   18H
 +             AL   00      Stummschaltstatus lesen
 +                  01      Stummschaltstatus setzen
 +                  02      Tastatur-Klick-Status lesen
 +                  03      Tastatur-Klick-Status setzen
 +                  04      Piepton Status lesen
 +                  05      Piepton Status setzen
 +                  06      Wecker Status lesen
 +                  07      Wecker Status setzen
 +                  08      DTMF-Länge lesen
 +                  09      DTMF-Länge setzen
 +             Wenn AL= 1,3,5,7 oder 9
 +             DL         aus
 +                  1       ein
 +  Rückgabe:  Wenn AL= 0,2,4,6 oder 8
 +             DL         aus
 +             DL         ein
 +\\
 +Die Beschreibung zum DTMF ist nicht ganz vollständig, deshalb hier ein kurzes Programmteil:
 +  ; Quelle: ATARI.RSC Vol. V, Issue 2 December 1992
 +  
 +  ; DTMF duration testing under
 +  ; assembled under TASM
 +  
 +  ; 2710h(10000) = short duration,
 +  ; 72e3h(29411) = default duration
 +  
 + .model small
 + .stack 100h
 + .data
 +  
 +  dtmf_dur dw 0
 +  temp dw 0
 +  numstr db '00001111',0
 +  
 +        .code
 +  mov ax, @data
 +  mov ds, ax
 +  
 +  mov ah, 18h ; Mute States call
 +  mov al, 08h ; Get DTMF duration
 +  int 61h
 +  
 +  mov dtmf_dur, dx         ; save old duration value
 +                                  ; from register
 +  
 +  mov ah, 18h ; Mute States call
 +  mov al, 09h ; Set DTMF duration
 +  mov dx, 2710h ; stuff new duration value
 +  int 61h ; into register
 +  
 +  mov ah, 17h ; dial number to check tone
 +  mov temp, @data ; duration
 +  mov ds, temp
 +  mov si, OFFSET numstr
 +  mov cx, 8h ; length of string = 8 characters
 +  int 61h
 +  
 +  mov dx, dtmf_dur         ; stuff old duration value
 +                                  ; into register
 +  mov ah,18h ; Set DTMF duration
 +  mov al,09h
 +  int 61h
 +  
 +  mov ah, 17h ; dial number to recheck
 +                                  ; old tone duration
 +  mov temp, @data
 +  mov ds, temp
 +  mov si, OFFSET numstr
 +  mov cx, 8h
 +  int 61h
 +  
 +  ;;;;;;;;;;;;;;;;;
 +  ;terminate
 +  
 +  mov ah,4ch
 +  int 21h
 +  
 +  end
 +\\
 +\\
 +**__Fn19H__ Parameter der seriellen Schnittstelle lesen** (siehe Abschnitt 
 +[[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#entwicklung_von_erweiterungen|2.7]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt4#serielle_kommunikation_des_portfolio|4.1]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#geraetetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]])\\
 +  Parameter: AH   19H
 +             DX   Nummer des seriellen Ports
 +  Rückgabe:  Wenn AH=0    Composite Parameter in AL
 +             Wenn AH<>  Fehler
 +**Anmerkung:** Diese Funktion liefert Composite Parameter, so wie sie auch von Int 14H Funktion 0 (initialisieren) verwendet werden.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 1AH__ ID-Byte einer Schnittstelle lesen** (siehe [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#entwicklung_von_erweiterungen|2.7]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#geraetetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]])\\
 +  Parameter: AH   1AH
 +  Rückgabe:  AH   ID-Byte der Schnittstelle
 +             AL   0 wenn keine Schnittstelle angeschlossen ist.
 +**Anmerkung:** Diese Funktion liefert den ID-Code der aktuellen terminierenden Schnittstelle (siehe Fn 1BH).\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 1BH__ ID-Byte einer Schnittstelle setzen** (siehe [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#entwicklung_von_erweiterungen|2.7]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#geraetetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]])\\
 +  Parameter: AH   1BH
 +             AL=0 serielles ID setzen
 +             AL=1 paralleles ID setzen
 +             DL   aktuelles ID
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Es kann Schnittstellen geben, die Schaltungen enthalten die sich ähnlich verhalten wie die serielle oder parallele Schnittstelle. Damit diese Schnittstellen auf die entsprechenden BIOS-Funktionen zugreifen können, müssen sie sich als software-kompatibel zu erkennen geben. DL sollte das ID-Byte der Schnittstelle enthalten (siehe Fn 1AH).\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 1CH__ E/A Tabellen für Schnittsellen definieren** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#entwicklung_von_erweiterungen|2.7]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#geraetetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt4#serielle_kommunikation_des_portfolio|4.1]])\\
 +  Parameter: AH   1CH
 +             AL=0 Daten schreiben
 +             AL=1 Daten lesen
 +             BH   Eintragsnummer in der Tabelle
 +             Wenn AL=0
 +             BL   Datenbyte
 +             DX   I/O Adresse
 +  Rückgabe:  Wenn AL=1
 +             BL   Datenbyte
 +             DX   I/O Adresse
 +**Anmerkung:** Diese Funktion wird verwendet um Daten Ein/Ausgabe-Tabellen für Schnittstellen voreinzustellen die ein Daten-Byte mit einer I/O Adresse verknüpfen. Funktion 0 wird die voreingestellten Daten an die entsprechenden I/O Adressen ausgeben. Beim Einschalten werden die Tabelleneinträge nach nicht-Null-Werten in I/O Adressen durchkämmt und die zugeordneten Daten werden übermittelt. Eine typische Anwendung hierfür ist das wiederherstellen von Interrupt-Nummern nach dem Einschalten. Die ersten vier von maximal 10 Tabelleneinträgen sind reserviert.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 1EH__ Taktgeschwindigkeit des Zählers lesen/setzen** (siehe Abschnitt 
 +[[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#custom_asic_chip|2.4]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8]])\\
 +  Parameter: AH   1EH
 +             AL   Unterfunktionen
 +                  0           Geschwindigkeit lesen
 +                  1           Geschwindigkeit setzen
 +             Wenn AL=1
 +             BX   Zähler Taktgeschwindigkeit
 +                  0           1 Tick alle 128 Sekunden
 +                  1           1 Tick pro Sekunde
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             BX   Zähler Taktgeschwindigkeit
 +                  0           1 Tick alle 128 Sekunden
 +                  1           1 Tick pro Sekunde
 +**Anmerkung:** 1 Tick pro Sekunde verbraucht erheblich mehr Strom.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 1FH__ Taktgeschwindigkeit der Bildschirmauffrischung** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#lcd_bildschirm1|2.8]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#bildschirmsteuerung|3.7]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8]])\\
 +  Parameter: AH   1FH
 +             AL=0 Auffrisch-Status lesen
 +             AL=1 Auffrisch.Status setzen
 +             Wenn Al=1
 +             DX   neuer Status
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DX   aktueller Status
 +             Wenn AL=1
 +             DX   vorheriger Status
 +**Anmerkung:**\\
 +             DH   Bei NMI auffrischen
 +             DL   Bei Tastendruck auffrischen
 +             DH/DL=0  nein
 +             DH/DL=1  ja
 +Wenn Bit 7 gesetzt ist bleibt der Status unverändert. Ein Tick pro Sekunde verbraucht erheblich mehr Strom. Wenn der Portfolio beispielsweise so eingestellt ist, dass der Bildschirm im Zähler-Takt auffrischt, so wird der Prozessor im "Run-Mode" sehr viel Zeit damit verbringen. Dieser Tick bestimmt auch wie oft der Portfolio aus dem ausgeschaltetem Zustand erwacht um die Uhrzeit zu aktualisieren und die Weckfunktion zu prüfen. Dies kann die Lebensdauer der Batterien eines ausgeschalteten Portfolios erheblich verkürzen.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 20H__ Umleitung des Int 9 unterbinden** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#unterschiede_zwischen_portfolio_bios_und_ibm_pc_bios|3.2]])\\
 +  Parameter: AH   20H
 +             AL=0 auf Umleitung prüfen
 +             AL=1 umleiten/aufheben
 +             Wenn AL=1
 +             DL=0 Umleitung unterbinden
 +             DL=1 Umleitung erlauben
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DL=0 Umleitung unterbunden
 +             DL=1 Umleitung freigegeben
 +**Anmerkung:** Dies wird benutzt um den Int 9H automatisch auf das BIOS umzuleiten. Dies hindert Anwendungssoftware daran einen eigenen Int 9H aufzubauen. Beachten sie, dass die I/O Adresse der Tastatur beim Portfolio anders ist als die der IBM kompatiblen. Diese Funktion wird beim Neustart automatisch aufgerufen.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 22H__ PSP einer Anwendung ermitteln**\\
 +  Parameter: AH   22H
 +             AL   Unterfunktion
 +                Modus lesen
 +                Modus setzen
 +             Wenn AL=1
 +             DS:00  Zeiger auf Struktur in DS:00
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DS:00
 +**Anmerkung:** Dies kann verwendet werden um den PSP der internen Anwendungen zu ermitteln, was nötig ist um sie zu sperren (siehe Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhangd|D]]).\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 23H__ Bildschirm-Modus absolutes lesen/setzen**\\
 +  Parameter: AH   23H
 +             AL=0 Modus lesen
 +             AL=1 Modus setzen
 +  Rückgabe:  DH   interner Modus
 +             DL   externer Modus
 +             Wenn AL=0
 +             DX   Modus
 +             Wenn AL=1
 +             DX   vorheriger Modus
 +**Anmerkung:** Fn 23H speichert eine Kopie des Modus um eine permanentere Änderung durchzuführen. Nach Fn 23H sollte Fn 0EH ausgeführt werden.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 24H__ Status des ROM-Bereichs lesen/setzen** (siehe [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#system-rom_b|2.2.4]])\\
 +  Parameter: AH   24H
 +             AL=0 ROM-Status lesen
 +             AL=1 ROM-Status setzen
 +             Wenn AL=1
 +             DL   neuer ROM-Status
 +             DH   neuer CCM-Status
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DL   aktueller ROM-Status
 +             DH   aktueller CCM-Status
 +             Wenn AL=0
 +             DL   vorheriger ROM-Status
 +             DH   vorheriger CCM-Status
 +**Anmerkung:**\\
 +Der ROM-Status in DL ist wie folgt:\\
 +             DL=0 normal, Anwendungs-ROM
 +             DL=1 CCM-Laufwerk A
 +             DL=2 CCM-Laufwerk B
 +             DL=3 Erweiterungs-ROM
 +Der CCM-Status in DH ist wie folgt:\\
 +             DL=0 CCM-Laufwerke gesperrt
 +             DL=1 CCM-Laufwerk A permanent bereit
 +             DL=2 CCM-Laufwerk B permanent bereit
 +             CF=0 kein Fehler
 +             CF=1 ungültige Option oder Fehler.
 +**Anmerkung:** Diese Funktion sollte mit Vorsicht behandelt werden, da sie entweder eine Speicherkarte oder ein Erweiterungs-ROM in den Adress-Bereich zwischen C000:0 und DFFF:F einblenden kann. Dieser Bereich wird normalerweise von dem internen Anwendungs-ROM verwendet. Der Sinn dieser Funktion liegt darin erfahrenen Anwendern einen direkten Zugriff auf erweiterungs-ROMs und Speicherkarten zu ermöglichen.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 26H__ Status der Spannungsversorgung lesen/setzen** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#stromversorgungseinheit|2.1.10]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#spannungsversorgungseinheit|2.5]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#funktionen_der_anwendungsumgebung|3.6]])\\
 +  Parameter: AH   26H
 +             AL=0 Status der Spannungsversorgung lesen
 +             AL=1 Status der Spannungsversorgung setzen
 +             Wenn AL=1
 +             DL   neuer Status
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DL   aktueller Status
 +             Wenn AL=1
 +             DL   vorheriger Status
 +**Anmerkung:**
 +             DL=0 normal, Warnung und Abschalten wenn Batterien leer.
 +             DL=1 verhindern, Warnung aber kein Abschalten.
 +             DL=2 Abschalten verhindern und keine Warnung.
 +Diese Funktion wird verwendet um zu verhindern, dass sich der Portfolio bei schwach werdenden Batterien automatisch abschaltet (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8]]). Der Einsatz wird nicht empfohlen, es sei ein Abschalten wäre für die Anwendung oder eine Erweiterung kritisch.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 28H__ Spracheinstellung lesen/setzen**\\
 +  Parameter: AH   28H
 +             AL=0 Sprache lesen
 +             AL=1 Sprache setzen
 +             AL=3 Zeiger auf Sprachentabelle
 +             Wenn AL=1
 +             DX   neue Sprachen
 +  Rückgabe:  Wenn AL=0
 +             DX   aktuelle Sprache
 +             Wenn AL=1
 +             DX   vorherige Sprache
 +             wenn AL=3
 +             ES:CX  Zeiger auf Tatstaturteabelle
 +             ES:DX  Zeiger auf Sprachentabelle
 +**Anmerkung:**
 +             FürAL=0 und AL=1
 +             DH = Textsprache
 +             DL = Tastatursprache
 +Diese Sprach-Codes dienen als Index in eine der Sprachen des entsprechenden ROMs. Aktuell gibt es folgende Sprachversionen:
 +    Englisch/Französisch/Deutsch (EFG)
 +    Englisch/Italienisch/Spanisch (EIS)
 +    Englisch/Schwedisch/Dänisch (ESD)
 +    Englisch/Schweizer-Französisch/Shweizer-Deutsch (ESS)
 +Diese Funktionen gibt keine Auskunft über die vorhandene Sprachgruppe, sondern nur über den Index innerhalb dieser Gruppe. Für voll multilinguale Software, verwenden sie diese Indexe für die Tabellen die von Funktion 3 geliefert werden.\\ 
 +    Für AL=1
 +Wenn bit 7 von DH oder DL wärend des Aufrufs gesetzt ist, so wird der ursprüngliche Wert des entsprechenden Parameters nicht verändert.
 +    Für AL=3
 +    ES:CX  Zeiger auf Tastaturtabelle
 +    ES:DX  Zeiger auf Sprachtabelle
 +Die Tabellen bestehen jeweils aus einem Count-Byte, gefolgt von einer Reihe von Codes für die residenten Sprachen:
 +       Englisch                         Schwedisch             6
 +       Französisch          2             Dänisch                7
 +       Deutsch              3             Schweizer Französisch  8
 +       Spanisch                         Schweizer Deutsch      9
 +       Italienisch          5
 +\\
 +\\
 +**__Fn 2CH__ BIOS-Versionsnummer ermitteln**\\
 +  Parameter: AH    2CH
 +  Rückgabe:  DS:DX Adresse der BIOS-Versionsnummer
 +**Anmerkung:** Die Versionsnummer besteht aus einer Haupt- und einer Nebennummer, mit einem "$" terminiert. Ein typisches Beispiel ist "1.050$". Verwenden sie Int 60H Fn 0H.\\
 +Das Technische Referenzhandbuch ist falsch. Es muss DX und nicht BX sein (Quelle: The Resource File Jun 1990, Seite 11. 
 +\\
 +\\
 +**__Fn 2DH__ Gerät ausschalten** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#stromversorgungseinheit|2.1.10]], [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#spannungsversorgungseinheit|2.5]] und [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8]])\\
 +  Parameter: AH   2DH
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Dies ist als wenn man OFF in die Kommandozeile schreibt.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 2EH__ Statuszeile ein/ausblenden**\\
 +  Parameter: AH   2EH
 +             AL=0 Statuszeile ausblenden
 +             AL=1 Statuszeile einblenden
 +             DH   Zeilennummer
 +             DL   Spaltennumer
 +  Rückgabe:  keine.
 +**Anmerkung:** Dies ist als wenn man die Feststelltaste drückt.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 2FH__ Atari-Taste abfragen**\\
 +  Parameter: AH   2FH
 +  Rückgabe:  AL   20H wenn Taste gedrückt wurde
 +\\
 +\\
 +**__Fn 30H__ Dateiübertragungsfunktion** (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt4#beschreibung_des_dateiuebertragungsprotokolls_der_intelligenten_parallelen_schnittstelle|4.2]])\\
 +  Parameter: AH      30H
 +             AL      0        Block übertragen
 +             AL      1        Block empfangen
 +             AL      2        Ports öffnen              
 +             AL      3        Ports schließen
 +             AL      4        Warte 500 ms
 +             DS:DX   Anfang des Datenpuffers
 +             Wenn AL=0
 +             CX      Anzahl der zu sendenden Bytes
 +             Wenn AL=1
 +             CX      Maximale Puffergröße
 +  Rückgabe:  Wenn AL=1
 +             CX      Anzahl empfangener Bytes
 +             DL      Fehlernummer
 +                            kein Fehler
 +                            Puffer zu klein
 +                            Time-Out bei Übertragung
 +                            Checksummenfehler
 +                            ungültige Unterfunktion
 +                            Schnittstelle nicht angeschlossen
 +**Anmerkung:** Diese Funktion wird von der eingebauten Dateiübertragungs-Software benutzt.\\
 +\\
 +\\
 +
 +
 +
 +==== 3.3.2 Disketten Funktionen ====
 +
 +Portfolios CCM/Disk Funktionen werden auf dem BIOS-Level durch den Int 13H zur Verfügung gestellt.\\
 +\\
 +Es gibt sechs standard Disk Unterfunktionen plus eine Sonderfunktion. Diese sind wie folgt:\\
 +
 +   0H CCM/Disk-System zurücksetzen
 +   1H CCM/Disk-Status ermitteln
 +   2H CCM/Disk-Sektoren lesen
 +   3H CCM/Disk-Sektoren lesen
 +   4H CCM/Disk-Sektoren prüfen
 +   5H CCM/Disk-Spur formatieren
 +  83H CCM/Disk Boot-Sektor schreiben
 +
 +Funktionen 0 bis 4 sind den Funktionen des standard IBM PC BIOS sehr ähnlich. Sie können auf die drei intern unterstützten Laufwerke A, B und C (jeweils als Laufwerk 0, 1 und 2 bezeichnet) zugreifen.\\
 +\\
 +Int 13H verwendet den BIOS Parameter Block (BPB) auf dem Boot-Sektor (erster Sektor) des Laufwerks um die Laufwerkseigenschaften zu ermitteln. Wärend der Formatierung ist es erforderlich den Format-BPB zu verwenden, er wird von der Funktion 83H bereitgestellt. Diese Funktion wird an Stelle der Funktion 5H verwendet um die erste Spur einer CCM/Disk zu formatieren.\\
 +\\
 +Die Parameter für die Funktion 5H sind anders als die für einen normalen PC, wie unten beschrieben:\\
 +
 +   Int 13H Fn 5H
 +   
 +   Parameter:    AH     5H
 +                 DL     Laufwerks-Nummer
 +                 DH     Seite/Kopf
 +                 CH     Spur-Nummer
 +   
 +   Rückgabe:     CF=1   Fehlernummer in AH
 +
 +**Anmerkung:** Schreibt ein definiertes Byte auf eine Spur des CCM. Das Byte wird in der Disk Basis Tabelle definiert.\\
 +\\
 +Die Disk Basis Tabelle ist der eines IBM-PC sehr ähnlich. Auf die Tabelle für beide CCMs zeigt der Int 1EH, und auf die Tabelle für das interne Laufwerk zeigt Int 41H. Das Format beider Disk Basis Tabellen ist wie folgt:\\
 +
 + Offset 03H     Byte-pro-Sektor-Code (0=80H, 1=100H, 2=200H)
 + Offset 0AH     Format Daten-Bytes (normalerweise F6H)
 +
 +Wärend der Formatierung mit dem Int 61H (siehe Abschnitt 3.10.1) wird die Sektorgröße dynamisch an die Disk-Größe angepasst:\\
 +
 +    Disk-Größe               Sektorgröße
 +    
 +    0 bis <=32 Kilobyte      80H/128 Bytes pro Sektor
 +    >32 bis <=64 Kilobyte    100H/256 Bytes pro Sektor
 +    >64 Kilobyte             200H/512 Bytes pro Sektor
 +
 +Dies stellt sicher, dass eine geringe Disk-Größe eine vernünftige Anzahl an Sektoren enthält. Da das Portfolio-DOS jedem Daten-Cluster einen Sektor zuweist, elaubt dies, dass eine 32K-CCM die gleiche Anzahl an kleinen Dateien wie eine 128K-CCM hat.\\
 +\\
 +Es gibt mehrere Int 61H-Funktionen die erweiterte Disk-Funktionen zur Verfügung stellen (siehe Abschnitt 
 +[[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#verfuegbare_funktionen|3.10.1]]):\\
 +
 +    Int 61H Fn 7H    eine CCM formatieren
 +    
 +    Int 61H Fn 8H    Größe des internen Laufwerks ermitteln
 +    
 +    Int 61H Fn 9H    internes Laufwerk formatieren
 +    
 +    Int 61H Fn 0BH   feststellen, ob eine gültige CCM vorhanden ist
 +
 +**Anmerkung:*** Eine CCM kann auch eine BIOS-Erweiterung enthalten, die die den Betrieb der CCM nicht beeinflusst, die aber das Betriebssystem oder die Ein- und Ausschalt-Sequenz verändert (siehe Abschnitt 
 +[[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#geraetetreiber_und_peripheriesoftware|3.5]])\\
 +\\
 +
 +===== 3.4 Unterschiede Zwischen Portfolio DOS und MS-DOS =====
 +Für den Zweck dieses Hanbuches, wird Portfolio als das Programm definiert, dass zwischen dem Befehlsprozessor oder der Benutzeranwendung und dem BIOS kommuniziert. Es beinhaltet den Befehlsprozessor NICHT. (siehe empfohlene Literatur in Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt1|1]] für wietere Information über das Standard MS/PC-DOS).\\
 +\\
 +Es gibt einige Unterschiede zwischen Portfolio-DOS und MS-DOS. Dabei geht es hauptsächlich um Verbesserungen des Portfolio-DOS 2.11um es kompatibler zu DOS 3.XX zu machen:\\
 +\\
 +Int 21H Fn 37H Landeseinstellungen Lesen/Setzen. Portfolio-DOS ist DOS 3.XX-kompatibel.\\
 +\\
 +Int 21H Fn 4BH Programm Ausführen. Neben den standardmäßigen EXEC-Diensten  ist es auch möglich ein Programm direct auf einer CCM auszuführen (siehe RUN in Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#run|3.6.3]].\\
 +\\
 +Int 28H Tastatur besetzt. Wird nicht unterstützt. Diese Funktion würde normalerweise bei einem E/A-Polling der Konsole aufgerufen, das Portfolio-DOS pollt die Konsole aber nicht, es wartet dagegen auf einen Tastendruck unter Verwendung des Int 16H Fn 0H. (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#power_management|3.8.]] über Stromverbrauch.\\
 +\\
 +Int 2AH Interne MS-DOS Funktionen. Werden nicht vollständig unterstützt.
 +
 +===== 3.5 Gerätetreiber und Peripheriesoftware =====
 +
 +==== 3.5.1 Gerätetreiber ====
 +Gerätetreiber werden von DOS benutzt um mit dem BIOS zu kommunizieren. Sie stellen eine standard Schnittstelle her, die das DOS vom Geräte-spezifischen BIOS isoliert. Der Portfolio hat folgende residente Gerätetreiber im ROM:\\
 +\\
 +CON, CLOCK$, PRN, LPT1, AUX, COM1, Diskettentreiber\\
 +\\
 +    CON       führt alle E/A-Zugriffe auf die Konsole aus.\\
 +    PRN/LPT1  führt alle parallelen (Drucker) E/A-Zugriffe aus.\\
 +    AUX/COM1  führt alle seriellen E/A-Zugriffe aus.\\
 +    CLOCK$    spezieller Treiber der auf die BIOS-Uhr zugreift.\\
 +\\
 +Durch ihren Namen erkannt, sind dies alles Zeichen-Treiber, die Zeichenketten Zeichen für Zeichen abarbeiten.\\
 +\\
 +Der Disketten-Gerätetreiber ist ein Block-Treiber, der esverlangt, dass alle E/A-Zugriffe in Blöcken durchgeführt werden. Er adressiert alle normalen Portfolio-Laufwerke (A, B und C). Er hat keinen Namen.\\
 +\\
 +Es ist möglich diese residenten Treiber durch die Verwendung installierbarer Treiber zu ersetzen (und neue hinzuzufügen). Diese können vom DOS durch die Verwendung des Befehls "DEVICE=" in der CONFIG.SYS geladen werden. Wenn ein Zeichentreiber geladen wird, der den selben Namen besitzt wie einer der obigen, so wird dieser ersetzt. Dieser Mechanismus wird von Programmen wie ANSI.SYS verwendet, das eigentlich ein CONsolen-Gerätetreiber mit zusätzlichen Funktionen ist.\\
 +\\
 +Wenn ein Block-Gerätetreiber hinzugeführt wird, so ergänzt er den vorhandenen. Ein Beispiel dafür ist der Treiber für virtuelle Laufwerke VDISK.SYS, welches ein Laufwerk D hinzufügen kann.\\
 +\\ 
 +Die Struktur eines installierbaren Gerätetreibers ist mit jedem MS-DOS 2.11 Gerätetreibers kompatibel.\\
 +\\
 +Multiple Gerätetreiber-Header werden nicht unterstützt.\\
 +\\
 +==== 3.5.2 Gestaltung von Erweiterungen ====
 +Wegen Portfolios Ausschaltautomatik zur Stromersparnis, muss bei der Entwicklung von Peripherie einiges beachtet werden. Die meisten Schnittstellen müssen bei jedem Einschalten reinitialisiert werden, nicht nur beim Booten (siehe Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhangc|C]]).\\
 +\\
 +Es gibt zwei Methoden dies zu gewährleisten:\\
 +\\
 +1) Int 61H Fn 1CH Diese Funktion speichert eine Liste von E/A-Adressen und darauf bezogene Datenwerte, die beim Einschalten ausgegeben werden. Wenn alle E/A-spezifischen Initialisierungswerte mit dieser Funktion geschrieben werden, dann werden sie bei jedem Einschalten wiederholt.\\
 +\\
 +Eine typische Verwendung dieser Funktion wäre das wiederherstellen einer Interrupt-Nummer bei einer Interrupt-gesteuerten seriellen Schnittstelle.\\
 +\\
 +2) Verwendung einer ROM-Erweiterung. Dies wäre im Allgemeinen nötig wenn die Abfolge der Reinitialisierung nicht mit der Funktion des Interrupts 61H möglich ist. Dies erfordert, dass die Schnittstelle eine ROM-Erweiterung enthält (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#rom-erweiterungen|3.5.3]]).\\
 +\\
 +Es gibt zwei Ausnahmen zu obigen Möglichkeiten. Die Parameter der seriellen Schnittstelle werden beim Ausschalten gelesen und beim darauffolgenden Einschalten korrekt reprogrammiert. Die parallele Schnittstelle wird ebenfalls beim Einschalten initialisiert.\\
 +\\
 +Jede Peripherie wird vom Portfolio durch den Peripheral ID (PID) Code identifiziert (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt2#entwicklung_von_erweiterungen|2.7]]). Dies ist tatsächlich eine Hardware E/A Adresse auf der Schnittstelle die durch Verwendung des Int 61H Fn 1AH gelesen werden kann.\\
 +\\
 +Bei der Entwicklung von Anwender-Peripherie ist eine weitere Software-Besonderheit zu beachten, was serielle und parallele Schnittstellen betrifft. Wenn die Anwender-Schnittstelle das existierende BIOS verwenden will, muss sie sich als Hardware-kompatibel identifizieren.\\
 +\\
 +Int 61H Fn 1BH konfiguriert das BIOS um eine Schnittstelle als seriell oder parallel kompatibel zu erkennen.\\
 +\\
 +==== 3.5.3 ROM-Erweiterungen ====
 +ROM-Erweiterungen sind Code-Fragmente die zu verschiedenen Zeitpunkten, wärend des Bootens, des Einschaltens und des Ausschaltens ausgeführt werden können. Diese können sich auf einer CCM oder auf einem ROM in einer Schnittstelle befinden. Eine typische Anwendung ist die Veränderung des Betriebssystems oder die Initialisierung von Anwender-Schnittstellen.\\
 +\\
 +Es gibt drei Grundarten von Erweiterungen: eine spezifische BIOS-Erweiterung, eine spezifische DOS-Erweiterung, und allgemeine Erweiterungen:\\
 +\\
 +  * Die BIOS-spezifische Erweiterung wird nach der BIOS-Initilaisierung aufgerufen.
 +  * Die DOS-spezifische Erweiterung wird nach der DOS-Initilaisierung aufgerufen.
 +  * Die allgemeinen Erweiterungen enthalten Komponenten die vor und nach der BIOS-Initilaisierung, vor und nach der DOS-Initilaisierung, vor der Initialisierung des Befehlsprozessors und wärend der Einschalt- und Ausschalt-Phasen aufgerufen werden.
 +\\
 +ROM-Erweiterungen werden zuerst auf Laufwerk A gesucht, dann auf einer Erweiterung und zuletzt auf Laufwerk B. Wenn eine gültige ROM-Erweiterung gefunden und ausgeführt wird, endet die Suche nach dieser.\\
 +\\
 +Das Format einer ROM/CCM Erweiterung ist wie folgt:\\
 +\\
 +    Offset Größe
 +    
 +    00H dw ? ;Identifikations-Code
 +    02H db ? ;Anzahl der 512 Byte Blöcke (wird nicht verwendet)
 +    03H db 5 dup (?) ;BIOS/DOS-spezifische Erweiterung
 +    40H db "ATARI ROM!!" ;OEM Benutzer-Text
 +    ;allgemeine Erweiterungs-Vektoren
 +    50H db 5 dup (?) ;Pre-BIOS Sprung-Vektor
 +    55H db 5 dup (?) ;Sprung-Vektor der BIOS-Erweiterung
 +    5AH db 5 dup (?) ;Pre-DOS Sprung-Vektor
 +    5FH db 5 dup (?) ;Sprung-Vektor der DOS-Erweiterung
 +    64H db 5 dup (?) ;Post-DOS Sprung-Vektor
 +    69H db 5 dup (?) ;Sprung-Vektor für das Ausschalten
 +    6EH db 5 dup (?) ;Sprung-Vektor für das Einschalten
 +\\
 +Die Vektoren der Erweiterung liegen innerhalb der ersten 128 Byte des CCM/ROM. Die Vektoren werden so positioniert, dass gültige BIOS-Parameterblöcke (BPB) auf einer CCM entstehen, somit können sie als normale oder CCM-Erweiterungen verwendet werden. Der Identifikations-Code bei Offset 0 bestimmt die Art Erweiterung wie folgt:\\
 +\\
 +    AA55H ;spezifische BIOS-Erweiterung
 +    55AAH ;spezifische DOS-Erweiterung
 +    5555H ;allgemeine Erweiterung
 +\\
 +Demnach, wenn das Wort bei Offset 0 AA55H ist, wird nach der BIOS-Initialisierung ein Far Call zu Offset 3 getätigt. Die anschließenden 5 Byte nach diesem Offset erlauben einen Short/Normal/Far Sprung zu Erweiterungs-Code. Wenn das Wort bei Offset 0 55AAH ist, so wird der Aufruf nach der DOS-Initialisierung durchgeführt. Wenn das Wort 5555H ist, werden alle allgemeinen Erweiterungen zum entsprechenden Zeitpunkt aufgerufen.\\
 +\\
 +**Anmerkung:** Alle Sprungvektoren müssen bei einer allgemeinen Erweiterung zu einem passenden Return gerichtet werden, auch wenn die anderen Vektoren nicht benötigt werden.\\
 +\\
 +Alle ROM-Erweiterungen müssen die Prozessor-Register bewahren. Bei der Verwendung von Erweiterungen muss höchste Sorgfalt gehalten werden (besonders bei denen, die auf halber Strecke des Boot-Vorgangs aufgerufen werden), da diese die Funktionsweise des Portfolio negativ beeinträchtigen können. Die Pre-BIOS Erweiterung wird fast unmittelbar nach dem Sprung vom Reset-Vector aufgerufen, und hat somit keinen Stapel. Sie muss durch einen FAR Sprung zu 0FFF:0H zurückkehren. Alle anderen Erweiterungen müssen durch einen FAR RETURN zurückkehren. Es wird empfohlen, die Post-DOS Erweiterung den ihr vorangegangenen vorzuziehen.\\
 +\\
 +Das OEM Benutzer-Textfeld bei Offset 40H soll ermöglichen, dass ein OEM das ROM erkennt. (siehe Beispiele der Anwendung einer ROM-Erweiterung in Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhangc|C]]).\\
 +\\
 +
 +===== 3.6 Speicherkarten =====
 +
 +==== 3.6.1 Format ====
 +
 +Jede CCM muss vor dem Gebrauch formatiert werden, das Programm erzeugt ein Format, analog zu dem standard Disketten-Format.\\
 +\\
 +Alle formatierten Speicherkarten enthalten nur einen Sektor pro Cluster, im Gegenstatz zu den 2 oder mehr Sektoren wie sie in größeren Systemen zu finden sind.\\
 +\\
 +Das BIOS des ATARI Portfolio wurde geschrieben um mit zukünftigen in Pages aufgebauten CCMs umgehen zu können. Das BIOS geht davon aus, dass das Page-Register ein Byte bei Offset 10 (0AH) im Bootsekor (ersten Sektor) der CCM ist. Aus diesem Grunde, verwenden sie nie diesen Speicherbereich bei ihren Programmen.\\
 +
 +==== 3.6.2 Autoboot Mechanismus ====
 +Der Portfolio hat die Fähikeit AUTOEXEC.BAT von anderen Laufwerken als C aufzurufen. Wenn sich eine Speicherkarte in Laufwerk A oder B befindet und eine AUTOXEC.BAT vorhanden ist, so wird diese vorrangig vor der auf Laufwerk C ausgeführt. Laufwerk B hat Vorrang vor Laufwerk A, falls sich auf beiden eine AUTOEXEC.BAT befindet.\\
 +\\
 +Falls es notwendig ist, das die AUTOEXEC.BAT auf Laufwerk C immer ausgeführt wird, so beenden sie die Stapelverarbeitungsdatei mit dem Befehl:\\
 +   C:\AUTOEXEC.BAT
 +Die CONFIG.SYS Datei wird immer von Laufwerk C geladen und kann nicht umgangen werden.\\
 +
 +
 +
 +==== 3.6.3 Run ====
 +Eine RUN Datei ist ein speziell geschriebenes Programm, dass direkt von einer CCM ausgeführt werden kann ohne in das TPA (Transient Programm Area) geladen werden zu müssen. Ein offensichtlicher Vorteil dieser Art der Ausführung ist die Minimierung des Gebrauchs des Hauptspeichers.\\
 +\\
 +Eine RUN Datei kann vom Befehlsprozessor ausgeführt werden indem man RUN <Dateiname> tippt oder als normales Programm auf der DOS-Ebene durch Aufruf des Int 21H Fn 4BH, aber mit AL auf 80H und CL auf CCH gesetzt.\\
 +\\
 +Es gibt mehere Bedingungen für Programme die den Befehl RUN verwenden:\\
 +\\
 +  * Das Programm muss speziell dafür geschrieben werden den RUN Befehl zu nutzen.
 +  * Das Programm muss auf Laufwerk A oder B sein, und es muss auf aufeinander folgenden Clustern auf der Disk sein. Dies ist nicht gewährleistet wenn die Datei einfach auf das Laufwerk kopiert wird.
 +  * Die Datei muss die Erweiterung .RUN haben.
 +\\
 +
 +=== Schreiben von .RUN Programmen ===
 +Fast alle standard Programme gehen davon aus, dass ihre Daten entweder im Hauptspeicher sind, oder im eigenen Code-Segment gespeichert sind. Obwohl eine .RUN Datei einer .COM Datei sehr ähnlich ist, sollte große Vorsicht im Umgang mit Daten gewahrt werden:\\
 +\\
 +Der Initialisierungscode eines .RUN Programms sollte folgendes durchführen (siehe Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhanga|A]]:\\
 +  * Den Gebrauch des Hauptspeichers sollte auf ein Minimum reduziert werden. Es müssen mindestens 10H Paragraphen vorhanden sein (z.B. die Größe des PSP).
 +  * Weisen sie Daten und Stapel mit Hilfe von des DOS-Interrupts 21H Fn 48H zu, und setzen sie SS:PP so, dass es auf diesen Block zeigt.
 +  * Kopieren alle initialisierten Variablendaten von der Speicherkarte auf den zugewiesenen Block im Hauptspeicher.
 +  * Das Programm kann dann die meisten Funktion dei sie wünschen ausführen; einschließlich alle DOS-Calls. Das Programm MUSS mit DOS Int 21H Fn 4CH (Prozess beenden) beendet werden.
 +  * Das Programm muss die unveränderlichen konstanten Daten vor dem Gebrauch nicht vom ROM in das RAM kopieren. Diese Daten können direkt von der Karte aus verwendet werden. Das heißt, dass Aufforderungen oder Text-Meldungen keinen RAM in Anspruch nehemen.
 +\\
 +Die eingebauten Anwendungen können wie immer mit Hilfe der Hot-Keys aufgerufen werden wärend das RUN Program ausgeführt wird.\\
 +\\
 +Wenn die CCM wärend der Ausführung eines RUN Programms aus dem Laufwerk entfernt wird, dann wird die nächste auszuführende Anweisung auf der Karte durch einen Error-Handler unterbrochen. Dies zeigt die Fehlermeldung: "Fehler, Kartenzugriff" und bricht den Prozess ab. Eine RUN-Datei kann kein anderes Programm aus sich heraus ausführen (EXEC).\\
 +\\
 +=== RUN Dateien größer als 64K ===
 +Um eine .RUN Datei herzustellen, die größer ist als 64K, ist es nötig mehr als ein Codesegment zu haben. Ein Weg dies zu erreichen ist es, die Datei mit Hilfe des Medium Memory Modells anzufertigen. Auf diese Weise ist der Code nur durch die Größe der CCM beschränkt.\\
 +\\
 +Anders als eine .EXE Datei, dessen Festlegung zur Laufzeit durchgeführt wird, muss eine CCM festgelegt werden bevor sie auf ein ROM übertragen wird. Deshalb ist es notwendig die Festlegung in Bezug auf eine absolute Adresse für die Datei durchzuführen, und es muss vorher bekannt sein wo sich die Datei auf der Karte befinden wird. Wenn das Programm das erste auf eine Karte ist, dann wird die Position folgendermaßen ermittelt:\\
 +    Festlegungsadresse (in Paragraphen)=
 +    C000H + (Bootsektoren + FAT-Sektoren + Stammverzeichnis-Sektoren) * (Sektorgröße in Paragraphen)
 +Die Anzahl der verwendeten Sektoren kann mit Hilfe eines Disk-Utility Programms (z.B. Norton Utilities) ermittelt werden.\\
 +\\
 +Beispiel: Für eine 128K Karte mit 512 Bytes pro Sektor, 1 Sektor für den Boot-Record, 1 Sektor für die FAT und 8 Sektoren für das Stammverzeichnis, ist die Adresse (in Paragraphen) für die erste Datei auf der Karte C140H.\\
 +\\
 +Dieser Wert sollte als Segment-Adresse der Festlegung verwendet werden, bevor die Datei auf die Karte kopiert wird.\\
 +\\
 +Aufgrund des Mechanismus den das Betriebssystem anwendet um .RUN Dateien auszuführen, muss die Datei eine scheinbare Größe kleiner als 64K haben. Deshalb muss, nachdem die Datei kopiert wurde, der Dateigrößeneintrag im Stammverzeichnis auf einen Wert unter 64K geändert werden.\\
 +\\
 +Da die Datenfestlegung zur Laufzeit erfolgen muss, ist es nicht möglich auf mehr als 64k initialisierter Daten zuzugreifen. Das heißt, dass das Huge Memory Modell nicht angewendet werden kann.\\
 +\\
 +Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhanga|A]] zeigt ein Beispiel wie ein typisches RUN Programm programmiert wird.\\
 +\\
 +
 +
 +===== 3.7 Bildschirmsteuerung =====
 +Das BIOS des Portfolio unterstützt zwei Video-Modi: Text und Grafik. Der BIOS-Video-Interrupt 10H kann verwendet werden um den Video Modus zu setzen:
 +    Modus        Typ        PC-Auflösung     Portfolio
 +    
 +    Modus 7      Text       (80,25)          <80,25>
 +    Modus 8      Grafik     (160,200)        <240,64>
 +    Modus 9      Grafik     (320,200)        <240,64>
 +    Modus A      Grafik     (640,200)        <240,64>
 +Wie man sieht, interpretiert der Portfolio diese Modi recht simpel.
 +Die Text-Modi werden als 40x8-Fenster gesehen. Es gibt 3 Unter-Modi: statisch PC, 40x8 und dynamisch.\\
 +\\
 +Im statischen PC-Modus ist der Bildschirm ein 40x8-Fenster im gesmaten 80x25 Text-Bildschirm. Das Fenster kann mit den Cursor-Tasten, oder mit dem Int 60H Fn 11H bewegen.\\
 +\\
 +Der vierzig mal acht Modus setzt die logische Bildschirmgröße auf 40 Splaten mal 8 Zeilen. Dieser Modus ist für Software gedacht, die speziell für den Portfolio geschrieben wurde, wie der Befehlsprozessor oder die eingebauten Anwendungen.\\
 +\\
 +Der dynamische Modus ist dem statischen Modus ähnlich, außer dass das Fenster automatisch am Cursor platziert wird. Dieser Modus kann mit dem Int 61H Fn 0EH gesetzt werden.\\
 +\\
 +Es gibt zwei Grafik-Seiten. Die Grafik-Seiten werden nicht erhalten wenn eine eingebaute Anwendung darüber geöffent wird. (Siehe Anhang [[hardware:doku:techrefguide:anhangc|D]] nach Möglichkeietn die eingebauten Anwendungen zu deaktivieren.)\\
 +\\
 +Der Video-RAM für den Text-Bildschirm ist bei Segment B000H. Es ist möglich direkt in den Video-RAM zu schreiben; der Bildschirm muss von der Anwendung aufgefrischt werden (oder von der System-Software aufgrund eines Timerticks oder Tastendrucks, je nach Bildschirmkonfiguration.) Es gibt nur eine Text-Seite.\\
 +\\
 +Es gibt weitere Int 61H Video-Funktionen
 +    Int 61H Fn 0DH      logische und physische Bildschirmgröße lesen
 +    Int 61H Fn 0FH      Cursor-Größe setzen
 +    Int 61H Fn 10H      Ursprung des virtuellen Bildschirmfensters auf dem 80x25 Bildschirm setzen
 +    Int 61H Fn 12H      Bildschirmauffrischung erzwingen
 +Der ATARI Portfolio hat drei Cursor-Modi: Block, Unterstrich und Aus. Wenn die Cursor-Größe im BIOS gesetzt ist, wird entweder Block oder Unterstrich eingestellt.\\
 +\\
 +Im Grafik-Modus hat der Bildschirm eine Auflösung von 240 x 64 Pixel und kann gelesen oder beschrieben werden, indem man den BIOS Pixel-Lese/schreib Int 10H Fn 0cH oder Fn 0DH verwendet.\\
 +\\
 +
 +===== 3.8 Power Management =====
 +Der Portfolio wurde so entwickelt, dass der Stromverbrauch minimiert, und die Lebensdauer der Batterien maximiert wird. Dies spiegelt sich in der Hardware wieder und wird durch verschiedene Software-Funktionen unterstützt.\\
 +\\
 +Die energieverschwenderischste Tätigkeit bei Computern ist das Warten auf eine Benutzereingabe an der Tastatur. Sobald Portfolios BIOS-Interrupt für die Tastaturabfrage (Int16H Fn 00H) eine Untätigkeit an der Tastatur feststellt, wird er anfangen einen Time-Out Zähler herunterzuzählen. Wird der Time-Out erreicht, so beginnt Portfolios Ausschalt-Prozedur. Einmal ausgeschaltet beginnen Hardware-Interrupts die vom ASIC ausgelöst werden, wie Zählerticks oder Tastatur-Interrupt, die Einschalt-Prozedur auszulösen.\\
 +\\
 +Der Time-Out hängt davon ab ob das Gerät auf schnelle oder langsame Timerticks (Int 61H Fn 1FH) eingestellt ist, diese liegen aber immer zwischen 128 und 256 Sekunden.\\
 +\\
 +Es ist wichtig, dass jegliche Tastatureingaben über das DOS oder die Tastaturfunktionen des BIOS durchgeführt werden. Ein ständiges Pollen der Tastatur wird die Batterien sehr schnell entleeren. Dies ist offensichtlich, da sich der Portfolio dann niemals ausschaltet (Off-Modus).\\
 +\\
 +Eine weitere verschwenderische Tätigkeit ist das Auffrischen des LCD-Controllers mit dem Video-RAM. Wenn eine Anwendung direkt in den Video-RAM schreibt, muss der Bildschirm mit Hilfe des Int 61H Fn 12H in entsprechenden Abständen aufgefrischt werden. Mit dem Int 61H Fn 1FH ist es möglich ein Auffrischen bei einem Tastendruck oder einem Timer-Tick zu erzwingen. Viele Anwendungen die auf dem Portfolio laufen, aber für den IBM-PC geschrieben wurden, müssen durch jeden Tastendruck aufgefrischt werden, da sie ein automatisches Auffrischen erwarten. Das Auffrischen bei Timer-Ticks hängt von der Geschwindigkeit der Ticks ab. Dies kann mit dem Int 61H Fn 1EH eingestellt werden.\\
 +\\
 +**Anmerkung:** Der Timer-Tick (Int 08H ind Int 1CH) ist dem des IBM-PCs nicht gleich, welcher 18,2 mal in der Sekunde geschieht. Er wird entweder alle 128 Sekunden, oder einmal pro Sekunde generiert.\\
 +\\
 +Als Grundregel gilt, eine Anwendung sollte vermeiden den Bildschirm aufzufrischen, ausgenommen wenn es nötig ist. Wenn das Auffrischen auf beides, Tastendruck und Timertick eingestellt ist, und der Timertick auf schnell gestellt ist (z.B. einmal pro Sekunde), verbringt der Prozessor sehr viel Zeit damit, den Bildschirm aufzufrischen.\\
 +\\
 +Die Tonausgabe der Klangerzeugung, des Melodie-Tongenerators oder der Telefonnummer-Wählfunktion (Int 61H Fn 15H, 16H oder 17H) kann eine Menge Strom aus den Batterien ziehen.\\
 +\\
 +Der Wecker schaltet sich nach 15 Sekunden aus um eine Überlastung der Batterien zu vermeiden.\\
 +\\
 +Jede Schnittstelle wird den Stromverbrauch erhöhen, es sei denn sie hat ihre eigene Stromversorgung. Es wird empfohlen bei dem Gebrauch von Schnittstellen wann immer möglich das Netzteil zu verwenden.\\
 +\\
 +Bei jedem Disk-Zugriff, jeder Klangerzeugung, jedem Timertick und jedem Drücken der Eingabetaste prüft der Portfolio ob die Batterien leer werden. Wenn die Batterien schwach sind gibt der Portfolio eine Meldung aus und schaltet sich ab. Beim Einschalten bleibt die Meldung sichtbar, um dem Benutzer den Grund des Ausschaltens anzuzeigen.\\
 +\\
 +Mit Hilfe des Int 61H Fn 26H ist es möglich den Portfolio am Abschalten zu hindern. Diese Funktion darf NUR wenn unbedingt nötig verwendet werden, denn dies könnte den Portfolio zwingen, außerhalb seiner elektrischen Spezifikationen zu arbeiten, was zu Hardwareschäden führen kann.\\
 +
 +===== 3.9 Besondere Dateiformate =====
 +
 +==== 3.9.1 Speicherungsformat des Zeitplaners ====
 +Der eingebaute Terminplaner speichert seine Daten im standard ASCII Datei-Format. Um verschiedene Datumsformate zu umgehen, speichert der Terminplaner sie im englischen Format.\\
 +\\
 +Bestimmte Informationen, wie Wiederholungsdaten und Wecker-Informationen werden zusammen mit den Daten gespeichert.\\
 +\\
 +Es folgt ein Beispiel einer Terminplaner-Datei:\\
 +
 +   6/07/89
 +   14:14 Technische Referenz
 +   20:20 Nach Hause
 +
 +Wenn ein Eintrag ein sich wiederholendes Ereignis ist, so wird der Uhrzeit ein Code-Zeichen vorangesetzt, dass den Wiederholungszeitrum angibt:\\
 +
 +    täglich
 +    wöchentlich
 +    Wochentage (Mon-Fre)
 +    monatlich
 +    jährlich
 +
 +Wenn dem Eintrag eine Weckfunktion zugeordnet ist, so wird das Symbol"@" in der Zeile der Uhrzeit vorangestellt.\\
 +\\
 +Wenn ein Eintrag eine Weckfunktion hat und ein sich wiederholendes Ereignis ist, so geht der Wiederholungscode dem Weckzeichen voraus.\\
 +\\
 +Zum Beispiel:
 +      6/07/89
 +    20:20 Nach Hause
 +      7/07/89
 +    14:48 Hallo da!
 +   w@ zum Tennis
 +
 +Der erste Eintrag ist ein sich nicht wiederholendes Ereignis mit Weckfunktion. Der zweite Eintrag wiederholt sich täglich und der dritte wöchentlich und löst Portfolios Weckfunktion aus.\\
 +\\
 +Der Terminplaner sortiert die Einträge chronologisch wann immer er geladen wird.
 +\\
 +
 +
 +==== 3.9.2 Formate der Systemdateien ====
 +Es gibt drei System-Dateien die die Funktionsweise des BIOS und der internen Anwendungen steuern. Jede dieser Dateien hat ihr eigenes festgelegtes standard Datei-Format. Diese sind:\\
 +   Klemmbrett (C:\SYSTEM\CLIPBORD.DAT)
 +   Wiederherstellen (C:\SYSTEM\UNDELETE.DAT)
 +   Permanente Daten (C:\SYSTEM\PERMDATA.DAT)
 +Alle drei Dateien werden in den Hauptspeicher geladen, wenn eine Anwendung aufgerufen wird. Wenn wärend der Bearbeitung Daten aus diesen Dateien geändert werden, so geschieht dies nur in der Kopie im Hauptspeicher. Alle drei Dateien werden neu geschrieben wenn die Anwendungen beendet werden (z.B.: druch Drücken der Esc-Taste oder durch Beenden im Hauptmenü).\\
 +\\
 +
 +=== 3.9.2.1 CLIPBORD.DAT ===
 +Dies ist die Datei, die von den Anwendungen als Klemmbrett verwendet wird. Es ist ein Datenblock, der mit einer Null (00H) terminiert ist. Zeilenumbrüche werden al 0DH gespeichert, ohne den anschließenden Zeilenvorschub 0AH. Die maximale Größe des Klemmbretts ist 8K Zeichen. Dies muss einschließlich des Null-Terminators sein.\\
 +\\
 +Wenn die Datei kein 00H Terminierungsbyte enthält, dann wird die Datei nicht ins Klemmbrett geladen. Ähnlich, wenn die Datei größer als die maximal erlaubte Anzahl an Bytes ist, wird sie nicht geladen. In beiden Fällen, wenn die Datei nicht geladen wird, sie wird beim Verlassen der Anwendung mit einer neuen Datei überschrieben.\\
 +\\
 +Wenn das Klemmbrett das normale Text-Format (0DH, 0AH) hat, so wird es nur vom Text-Editor oder dem Termiplaner geladen.\\
 +\\
 +
 +=== 3.9.2.2 UNDELETE.DAT ===
 +Die Wiederherstellungs-Datei wird verwendet, um alle Zeichen oder Blöcke, die in den Anwendungen gelöscht werden zu speichern. Sie besteht aus einer Anzahl von Datenblöcken. Jeder Block stellt eine Gruppe von Zeichen dar, die mit einem Befehl gelöscht wurden. Das Format eines Blocks ist wie folgt:
 +  <DATA> <00H> <DIR>
 +<DATA> sind die Bytes die gelöscht wurden. Wenn ein Datenblock gelöscht wird, der Zeilenumbrüche beinhaltet, so werden diese als <0DH>, und nicht <0DH><0AH> gespeichert.\\
 +\\
 +Das Byte 00H wird verwendet um die Länge des gelöschten Blocks zu ermitteln.\\
 +\\
 +<DIR> ist ein Ein-Byte Code das angibt in welche Richtung gelöscht wurde. Wenn die Daten nach links gelöscht wurden (z.B. mit der Korrektur-Taste), dann enthält dieses Byte 00H. Wenn die Daten nach rechts gelöscht wurden (z.B. mit Entf), dann ist dieses Byte 01H.\\
 +\\
 +Die höchste Anzahl an Bytes, die die Datei UNDELETE.DAT enthalten kann ist 2000. Wenn die Datei mehr Bytes als diese Anzahl entält so wird sie ignoriert und beim Verlassen der Anwendung durch eine neue ersetzt.\\
 +\\
 +Wenn die Datei UNDELETE.DAT nicht das richtige Format hat sind die Folgen unvorhersehbar. Warscheinlich werden die Daten in der Datei unlesbar.\\
 +\\
 +
 +=== 3.9.2.3 PERMDATA.DAT ===
 +Das Format der System-Daten Datei ist wie folgt:\\
 +
 +   Bytes (in HEX)    Funktion:
 +                   Nicht Null: Wiederherstellungspuffer bereit
 +                   Nicht Null: Wiederherstellungspuffer bei beenden speichern
 +                   Nicht Null: Klemmbrett bereit
 +                   Nicht Null: Klemmbrett bei beenden speichern
 +   4..6              reserviert
 +   
 +                     Rechenblatt:
 +                   Nicht Null: Rahmen an
 +   8..56             Pfad und Name der zuletzt verwendeten Datei
 +   057               0: zuletzt verwendete Datei laden, 0FFH: nein 
 +   058..05B          dreistelliges, null-terminiertes Währung-Symbol 
 +   05C               anfängliches Dezimaltrennzeichen "." (2Eh) oder "," (2Dh)=”,” 
 +   05D               Drucker: Standard-Papierbreite 
 +   05E..060          reserviert
 +   
 +                     Terminplaner:
 +   061               Nicht Null: Rahmen an 
 +   062..0B0          Pfad und Name der zuletzt verwendeten Datei 
 +   0B1..0B4          reserviert 
 +   
 +                     Text-Editor: 
 +   0B5               Nicht Null: Rahmen an 
 +   0B6..104          Pfad und Name der zuletzt verwendeten Datei 
 +   105..106          oberste Zeile von Bildschirm 0 ist erste Zeile in Datei 
 +   107..108          aktuelle Cursor-Zeile, 0 ist erste Zeile 
 +   109..10A          Cursor-Spalte in aktueller Zeile 
 +   10B               rechter Rand 
 +   10C               Nicht Null: Zeilenumbruch an 
 +   10D..10E          reserviert
 +   
 +                     Adressbuch:
 +   10F               Nicht Null: Rahmen an
 +   110..15E          Pfad und Name der zuletzt verwendeten Datei
 +   15F..168          Vorwahl in ASCII, null-terminiert
 +   169..16F          reserviert
 +   
 +                     Taschenrechner:
 +   170               Nicht Null: Rahmen an
 +   171..1BF          reserviert
 +   1C0               M1 Vorzeichen: wenn negativ dann Bit 7 gesetzt
 +   1C1..1C2          M1 Exponent, Wort mit Vorzeichen, 0:1.000<=mant<2.000
 +   1C3..1CA          M1 Mantisse
 +   1CB..1D5          Memory 2
 +   1D6..1E0          Memory 3
 +   1E1..1EB          Memory 4
 +   1EC..1F6          Memory 5 
 +   1F7               Format: 0=allgemein, 1=dezimal, 2=wissenschaftlich, 3=technisch 
 +   1F8               Stellen hinter dem Komma 
 +   1F9               Trennzeichen: 0=keines, sonst Trennzeichen 
 +   1FA               Dezimaltrennzeichen: 0=”.”, sonst “,” 
 +   
 +                     Einstellungen:
 +   1FB               reserviert 
 +   1FC..24A          Pfad und Name der Druckzieldatei 
 +   24B..24E          reserviert 
 +   24F               Druckziel, 0: parallel, 1: seriell, 2: Datei 
 +   250               Zeilen pro Druckseite 
 +   251               Länge des Drucker Setup-Codes 
 +   252..2D1          Drucker Setup-Codes, ASCII-Zeichen, z.B. Esc=1BH
 +   2D2               Drucker-Code für Zeilenende     <CR>
 +                                                     <CR-LF>
 +                                                     <CR-LF-LF>
 +   2D3               Anzahl Zeilen für oberen Rand 
 +   2D4               Anzahl Zeilen für unteren Rand 
 +   2D5               Zeichen-Indentierung für linken Rand 
 +   2D6               Baudrate      0          110
 +                                            150
 +                                            300
 +                                            600
 +                                            1200
 +                                            2400
 +                                            4800
 +                                            9600 
 +   2D7               Parität                keine
 +                                            ungerade
 +                                            gerade 
 +   2D8               Datenbits,    2          7 Bits
 +                                            8 Bits 
 +   2D9               Stop-Bits              1 Stopp Bit
 +                                            2 Stopp Bits 
 +
 +Die Datei PERMDATA.DAT enthält derzeit 730 Byte.\\
 +\\
 +===== 3.10 Funktionen der Anwendungsumgebung =====
 +
 +==== 3.10.1 Verfügbare Funktionen ====
 +Folgende Dienste stehen in allen ROM-Versionen zur Verfügung:\\
 +   Dienst            Funktion
 +   
 +   00H               Versionsnummer (der ROMs) lesen
 +   01H               Zeileneditor
 +   02H               aktuelle Anwendung ermitteln
 +   03H               reserviert für Sonderfunktionen
 +   .
 +   .
 +   08H               Bildschirm speichern/wiederherstellen
 +   09H               Rahmen zeichnen
 +   .
 +   .
 +   0FH               Menü-Steuerung
 +   10H               Rahmenfläche berechnen
 +   .
 +   .
 +   12H               eingerahmte Meldungen
 +   .
 +   14H               eingerahmte Fehlermeldungen
 +
 +\\
 +
 +
 +
 +==== 3.10.2 Dataillierte Beschreibung der Funktionen ====
 +Wo Koordinaten in 16-Bit Registern angegeben werden (z.B. obere linke Ecke, untere rechte Ecke), ist das höhere Byte die y-Koordinate, und das untere Byte die x-Koordinate.\\
 +\\
 +Bei allen Routinen zum zeichnen von Rahmen (einschließlich Menüs und Hilfen), wenn der Rahmen größer als die tatsächliche Bildschirmgröße ist, so werden die Zeichen falsch dargestellt.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 00H__ Versionsnummer (der ROMs) lesen**\\
 +  Parameter: AH    00H
 +  Rückgabe:  DS:DX Versionsnummer (Null-terminierte Zeichenkette)
 +\\
 +\\
 +**__Fn 01H__ Zeileneditor**\\
 +  Parameter: DS:SI Zeiger auf Steuerungsstruktur
 +  Rückgabe:  AX    das Zeichen mit dem die Eingabe beendet wurde.
 +  Beschreibung:    Bearbeitung einer Textzeile. Der Text kann eingerahmt sein (oder nicht),
 +                   und der Text kann länger sein als die Bildschirmbreite. Scroll-Ränder
 +                   stehen an jedem Ende der Zeile bereit. Die Steuerungsstruktur ist wie
 +                   folgt:
 +  ep_targ    dw    ?   ;FAR Zeiger auf die zu bearbeitende Zeichenkette. Das Ergebnis ist
 +             dw    ?   ;ebnfalls hier zu finden. Alle Zeichenketten Null-terminiert.
 +  ep_pos     dw    ?   ;Anfangsposition des Cursors (bei Null beginnend).
 +  ep_max     dw    ?   ;maximale Länge der zu bearbeitenden Zeichenkette.
 +  ep_xpos    db    ?   ;Bildschirmposition Spalte (bei Null beginnend).
 +  ep_ypos    db    ?   ;Bildschirmposition Zeile (bei Null beginnend).
 +  ep_mode    db    ?   ;wenn auf 2 eingestellt, so wir die Zeichenkette zu Beginn nicht
 +                       ;gelöscht (z.B. Datei laden); wenn auf 0FFH eingestellt, so wird die
 +                       ;Zeichenkette zuerst gelöscht (z.B. Bearbeitung einer Zelle in der
 +                       ;Tabellenkalkulation).
 +  ep_hit     dw    ?   ;ursprünglicher Tastendruck der zu verarbeiten ist, bevor der Tastendruck
 +                       ;des Anwenders verarbeitet wird. Meistens benutzt um Zeichen vorzubearbeiten.
 +  ep_tit     dw    ?   ;Rahmenüberschrift und Eingabeaufforderung in der Form:
 +             dw    ?   ; DB "Titel",0,"Eingabe: ",0,0
 +  ep_exit    dw    ?   ;eine Reihe von Tatstencodes (siehe unten), die es erlauben den Zeileneditor
 +             dw    ?   ;zu verlassen.
 +  ep_fn      dw    ?   ;Adresse der Routine für die Tastaturabrage.
 +             dw    ?   ;Diese sollte einen 16-Bit Wert in AX ablegen.
 +  ep_wid     db    ?   ;maximale Rahmen- oder Bildschirmgröße.
 +  ep_wind    db    ?   ;Steht auf 0FFH für keinen Rahmen, auf 0 für einen einfachen Rahmen und
 +                       ;auf 1 für einen doppelten Rahmen.
 +  ep_res     dW    ?   ;reserviert
 +             dw    ?   
 +  ep_udel    dw    ?   ;Adresse für die Routine für die Wiederherstellung.
 +             dw    ?   ;Diese Routine wird jedes mal aufgerufen wenn ein Zeichen gelöscht wird.
 +                       ;Wenn nicht benötigt, verwenden sie eine Dummy-Routine (ret far).
 +                       ;DS:BX zeigt auf den gelöschten Text. AH ist 0 für links löschen,
 +                       ;und 1 für rechts löschen.
 +                       ;Vermeiden sie es Segmente zu wechseln.
 +
 +**Anmerkungen: **
 +  1. Der Zielpuffer sollte mindestens "max"+1 lang sein, um die Null-Terminaton zu beinhalten.
 +  2. Falls sie einen Text vorgeben wollen, schreiben sie ihn in den Zielpuffer, null-terminiert.
 +  3. Die Reihe von Beeindigungs-Codes besteht aus 16-Bit "Tasten". Das obere Nibbel ist bei den
 +     normalen 256 Zeichen gleich Null, aber für Steuerungstasten wie Start, Ende, u.s.w. ist es 1.
 +  4. TASTENCODES: normale ASCII-Zeichen, dargestellt als AL=ASCII-Code, AH=0.
 +     Zum Beispiel "A" ist 0041H. Erweiterte Tastencodes werden als AL=Scancode, AH=1 (z.B. linke
 +     Cursortaste=0148H) dargestellt. Spezielle (DIP-spezifische) Tastencodes werden als AL=code,
 +     AH=2/3 dargestellt. Z.B. bevor sie wiederhergestellte Zeichen senden (immer eingefügt, kein ^
 +     verarbeitet) senden sie 0201H, am Ende der Wiederhergestellten Zeichen senden sie 0202H.
 +  5. Wenn sie einen Rahmen angeben, so werden beim Bearbeiten 2 Bytes von "wid" genommen.
 +  6. Ähnlich, wenn sie eine Eingabeaufforderung angeben haben sie weniger Spielraum bei der
 +     Bearbeitung.
 +  7. Doppelwort Zeiger und Adressen haben die niederwertige Adresse im höherwertigen Wort. 
 +\\
 +\\
 +**__Fn 02H__ aktuelle Anwendung ermitteln**\\
 +  Parameter: DL       Auf 0FFH eingestellt
 +  Rückgabe:           aktuelle Anwendung
 +                      wobei:
 +
 +                      AL=0     keine Anwendung
 +                             Tabellenkalkulation
 +                             Terminplaner
 +                             Textverarbeitung
 +                             Adressbuch
 +                             Taschenrechner
 +                             Systemeinstellungen
 +                             Anwendungsmenü
 +
 +Beschreibung: Ermittelt die aktuelle Anwendung. Dies wird meistens von einem Editor-Hook oder TSR-Programm benutzt.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 03H__ reserviert für Sonderfunktionen**\\
 +Es werden eine Reihe von "Hooks" (Haken) in die Textverarbeitung bereit gestellt, dei es dem Anwender erlauben die Textverarbeitung von aussen zu steuern.\\
 +\\
 +Es gibt 6 Editor-Hooks. Diese machen es möglich, dass eine Anwendung innerhalb der Textverarbeitung geladen werden kann, die zugang zu einer begrenzten Zahl von internen Funktionen hat, die den Text oder die Umgebung verändern können.\\ 
 +   EDHO_GOTO   Cursor bewegen
 +   EDHO_GET    Cursor-Position ermitteln
 +   EDHO_REF    Bildschirm auffrischen
 +   EDHO_LOC    Position des Zeichens am Cursor ermitteln
 +   EDHO_INS    Zeichenkette einfügen
 +   EDHO_DEL    Zeichen löschen
 +\\
 +\\
 +**EDHO_GOTO    Cursor bewegen**\\
 +  Parameter: AL   00H
 +             CX   Wiederholungszähler
 +             DX   Art der Bewegung
 +  Rückgabe:  AX   Anzahl der bewegten Stellen
 +
 +Anmerkung: Es gibt 6 Arten von Bewegung:
 +          Zeichen
 +          Wort
 +          Zeile
 +          Anfang/Ende Zeile
 +          Anfang/Ende Absatz
 +          Anfang/Ende Datei
 +
 +Wenn der Wiederholungszähler negativ ist, so ist die Bewegung rückwärts.\\
 +\\
 +\\
 +**EDHO_GET     Cursor-Position ermitteln**\\
 +  Parameter:  AL   01H
 +  Rückgabe:   BX   Spalte
 +              DX   Zeile
 +Anmerkung: Gibt die aktuelle Cursor-Position an.\\
 +\\
 +\\
 +**EDHO_REF       Bildschirm auffrischen**\\
 +  Parameter:  AL   02H
 +              BX   Cursor Location Override
 +              DX   Invalid Flag Override
 +  Rückgabe:   keine.
 +
 +Anmerkung: Cursor Override ist nur möglich, wenn sich der Cursor außerhalb des Scroll-Bereichs befindet, und erzwingt ein Auffrischen von der angebenen Stelle an:\\
 +          Nichts tun
 +          Auffrischen, unter Verwendung des oberen Scroll-Bereichs
 +          Auffrischen, unter Verwendung der Mitte
 +          Auffrischen, unter Verwendung des unteren Scroll-Bereichs
 +Invalid Flag Override besteht aus 5 Bits, die intern von der Textverarbeitung verwendet werden. Sie werden logisch "ODER" mit allen Bits verknüpft, um festzulegen welche Art der Auffrischung durchgeführt wird:
 +          Normalen Override
 +          aktuelle Zeile auffrischen
 +          aktuellen Absatz auffrischen
 +          aktuellen Offset auffrischen
 +          Prüfung innerhalb des Scroll-Bereichs
 +    10H     Rahmen/Rand auffrischen
 +    20H     Kompletter Neu-aufbau
 +\\
 +\\
 +**EDHO_LOC        Position des Zeichens am Cursor ermitteln**\\
 +  Parameter:   AL    03H
 +  Rückgabe:    ES:BX Adresse im Text
 +Anmerkung: Diese Funktion ermittelt die Adresse des Zeichens im Arbeitsspeicher.\\
 +\\
 +\\
 +**EDHO_INS        Zeichenkette einfügen**\\
 +  Parameter:   AL    04H
 +               ES:BX Adresse der einzufügenden ASCIIZ-Zeichenkette.
 +  Rückgabe:    AX    0 wenn erfolglos.
 +Anmerkung: Fügt Text an aktueller Cursor-Position ein, und setzt Cursor an Ende der Zeichenkette.
 +\\
 +\\
 +**EDHO_DEL        Zeichen löschen**\\
 +  Parameter:   AL    05H
 +               CX    Anzahl zu löschender Zeichen
 +               DX    0 verhindert, dass Zeichen in den Wiederherstellungspuffer geschrieben werden.
 +  Rückgabe:    AX    0 wenn erfolglos
 +Anmerkung: Eine negative Zahl in CX simuliert die Korrekturtaste, eine positive die Löschtaste.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 08H__ Bildschirm speichern/wiederherstellen**\\
 +  Parameter:   AL    Unterfunktionen (0-3)
 +               BH    Bildschirmseite
 +               DS:SI Puffer zur speicherung des Bildschirms
 +               CX    untere rechte Ecke des zu speichernden Bildschirmbereichs (inklusive)
 +               DX    obere linke Ecke des zu speichernden Bildschirmbereichs (inklusive)
 +  Rückgabe:    keine.
 +Beschreibung: Diese Funktion speichert oder stellt den durch CX und DX definierten Bildschirmbereich in dem durch DS:DI adressierten Puffer wieder her. (Der Portfolio verwendet auf seinem Bildschirm keine Attribut-Angaben). Die Unterfunktionen sind wie folgt:
 +   00        Nur Zeichen speichern
 +   01        Zeichen und Attribute speichern
 +   02        Nur Zeichen Wiederherstellen
 +   03        Zeichen und Attribute wiederherstellen
 +\\
 +\\
 +**__Fn 09H__ Rahmen zeichnen**\\
 +  Parameter:   AL    Art (0=einfach, 1=doppelt)
 +               BH    Bildschirmseite
 +               CX    untere rechte Ecke des Rahmens
 +               DX    obere linke Ecke des Rahmens
 +  Rückgabe:    keine.
 +Beschreibung: Diese Funktion zeichnet einen Rahmen an der angegeben Position des Bildschirms.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 0FH__ Menüs**\\
 +  Parameter:   AL    Art ((0=einfach, 1=doppelt)
 +               BH    Bildschirmseite
 +               CH    zuletzt verwendete obere Zeile
 +               CL    zuletzt gewählter Eintrag
 +               DX    obere linke Ecke des Menüs
 +               DS:SI Menütext (doppelt null-terminiert)
 +               ES:DI Standardtexte ((doppelt null-terminiert)
 +                     (Wenn DI FFFFH ist, dann gibt es keine Satndardtexte)
 +  Rückgabe:    AX    -1 wenn Esc gedrückt wurde
 +               oder
 +               AH    obere Zeile
 +               AL    gewählter Eintrag
 +Beschreibung:  Zeichnet ein Menü an der durch DX angegebenen Position. CH definiert welcher Eintrag an oberste Stelle im Menü stehen soll, CL definiert in welcher Menüzeile der Cursor stehen soll (in Bezug auf den Menütext, die Überschrift nicht mitgezählt). Die erste Zeile im Menü ist die Überschrift und hat keinen entsprechenden Eintrag in den Standardtexten. Wenn keine Überschrift benötigt wird, kann sie auf 0 (Zeichen 0) gesetzt werden. Wenn Bits 3..7 von AL 0 sind, dann wird keine Tiefenprüfung durchgeführt. Wenn ein einfacher Rahmen gwählt wurde, zeichnet die Funktion einen leeren Rahmen (ohne Überschrift) und kehrt zurück. Andernfalls wird das Menü dargestellt, und wenn eine Auswahl erfolgt ist wird der Menürahmen einfach und die Steuerung wird dem Aufrufer wieder übergeben.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 10H__ Berechnung der Rahmenfläche**\\
 +  Parameter:    DX    linke obere Ecke des Rahmens
 +                DS:SI Menütext (doppelt null-terminiert)
 +                ES:DI Standardtexte (doppelt null-terminiert)
 +  Rückgabe:     AH    Anzahl Einträge (inkl. Überschrift)
 +                AL    Anzahl Einträge (inkl. Überschrift)
 +                BX    Anzahl Bytes (Attribute ausgenommen)
 +                CX    untere rechte Ecke des Rahmens
 +Beschreibung: Berechnet die Anzahl der benötigten Bytes um den Bildschirmbereich zu speichern. Beachten sie, dass davon ausgegangen wird, dass die maximale Breite die Menütextbreite + der längste Standardtext ist. Ferner wird DX bei diesem Aufruf vernichtet.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 12H__ eingerahmte Meldungen**\\
 +  Parameter:    BH    Bildschirmseite
 +                DX    obere linke Ecke des Rahmens
 +                CS:SI Meldungstext (doppelt null-terminiert)
 +  Rückgabe:     keine.
 +Beschreibung: Zeigt den Text in CS:SI in einem doppelten Rahmen. Die erste Textzeile wird als Überschrift verwendet. Diese Funktion wird bei Informations-Meldungen wie laden, speichern u.s.w. verwendet.\\
 +\\
 +\\
 +**__Fn 14H__ eingerahmte Fehlermeldungen**\\
 +  Parameter:    BH    Bildschirmseite
 +                DX    obere linke Ecke des Rahmens
 +                CX    darf nicht Null sein
 +                CS:SI Fehlertext (doppelt null-terminiert)
 +  Rückgabe:     keine.
 +Beschreibung: Zeigt den Text in CS:SI in einem doppelten Rahmen. Es gibt keine Überschrift. Es wird ein Piepton ausgegeben und auf einen Tastendruck gewartet. Der Bildschirm wird dann wiederhergestellt und die Steuerung an den Aufrufer zurückgegeben.\\
 +\\
 +\\
 +
 +
 +===== 3.11 IBM PC ENTWICKLUNGSSYSTEM =====
 +Der Portfolio beinhaltet einige System-spezifische erweiterte BIOS Funktionen, auf die durch den Interrupt 61H zugegriffen wird, und eine Reihe von Funktionen für die Anwendungsumgebung auf die durch den Interrupt 60H zugegriffen wird. Wenn sie diese Funktionen, beim Entickweln auf einem standard IBM-PC, emulieren wollen, ist dies möglich indem sie die Programme I60.EXE und I61.EXE auf dem PC ausführen. Diese Programme bleiben als TSR installiert, was ihnen ermöglicht ganz einfach Benutzeranwendungen zu programmieren. Um eine Aufwärtskompatibilität zu gewährleisten (falls sie den Int 61H verwenden), stellen sie sicher, dass sie zuerst den Int 61H Fn 0H ausführen (siehe Abschnitt [[hardware:doku:techrefguide:abschnitt3#verfuegbare_funktionen|3.10.1]]). Alle dokumentierten Int 60H Funktionen werden von der IBM-Version unterstützt.\\
 +\\
 +Int 60H Funktionen die von der IBM-Version unterstützt werden:\\
 +   Fn Nr     Beschreibung                                                unterstützt
 +   
 +    0H       Initialisierung                                                 ja
 +    7H       Kreditkartenspeicher formatieren                               nein
 +    8H       Größe des internen Laufwerks ermitteln                          ja
 +    9H       internes Laufwerk formatieren                                  nein
 +    BH       CCM-Anwesenheit prüfen                                         nein
 +    DH       Bildschirmgröße setzten/ermitteln                               ja
 +    EH       Bildschirmtyp (txt, gfx) setzen/ermitteln                       ja
 +    FH       Cursormodus setzen/ermitteln                                   nein
 +   10H       Position des virtuellen Bildschirms setzen/ermitteln            ja
 +   11H       virtuellen Bildschirm bewegen                                  nein
 +   12H       Bildschirm auffrischen                                         nein
 +   15H       Klangerzeugung                                                  ja
 +   16H       Melodietöne                                                     ja
 +   17H       Wählfunktion                                                    ja
 +   18H       Stummschaltung                                                  ja
 +   19H       Parameter der seriellen Schnittstelle ermitteln                 ja
 +   1AH       Peripheral ID lesen                                            nein
 +   1BH       Peripheral ID setzen                                           nein
 +   1CH       Peripheral I/O Daten festlegen                                 nein
 +   1EH       Timertick-Geschwindigkeit setzen/ermitteln                      ja
 +   1FH       Bildschirmauffrischung durch Taste/Tick                      teilweise
 +   20H       Umleitung des Vektors von Interrupt 9H verhindern            teilweise
 +   24H       Status des ROM-Bereichs lesen/setzen                           nein
 +   26H       Status der Spannungsversorgung lesen/setzen                    nein
 +   28H       Spracheinstellung lesen/setzen                                  ja
 +   2CH       BIOS-Versionsnummer ermitteln                                   ja
 +   2DH       Gerät ausschalten                                              nein
 +   2EH       Statuszeile ein/ausblenden                                      ja
 +   30H       Dateiübertragungsfunktion                                       ja
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 +\\