hilfe:tipps:exchanges:pofo2linux
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hilfe:tipps:exchanges:pofo2linux [02/01/2006 23:01] – angelegt mischroeder | hilfe:tipps:exchanges:pofo2linux [Unbekanntes Datum] (aktuell) – Externe Bearbeitung (Unbekanntes Datum) 127.0.0.1 | ||
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+ | ====== Der Portfolio am Linux? ====== | ||
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+ | ===== Linux was ist das? ===== | ||
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+ | Was ist Linux? Ich hoffe, unsere Leser haben schon mal davon gehört. Für alle anderen will ich noch mal kurz erklären, was das ist. | ||
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+ | Linux ist ein Betriebssystem wie MagiC oder N.AES. Linux basiert, wie der Name schon vermuten läßt, auf Unix. Im Unterschied zu Unix-Varianten die man kaufen kann, ist Linux kostenlos. Linux findet man auf den unterschiedlichsten Rechnerplattformen. Macs, IntelPCs, Amigas, Ataris und sogar auf Workstations von IBM. Linux ist ein Kind mit vielen Vätern. Ins Leben gerufen durch einen finnischen Studenten und aufgenommen und weiter entwickelt von vielen vielen Programmierern über das Internet. Und das alles ohne das einer von ihnen Geld dafür bekommt. Dieser Idealismus und der technische Fortschritt, | ||
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+ | Ja genau ... Linux auf dem Portfolio ... das wäre mal eine Sache. | ||
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+ | Nein. Natürlich kann man auf einem Portfolio nicht einfach Linux einsetzen. Aber was soll dann diese Überschrift? | ||
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+ | ===== Anschluss aber wie? ===== | ||
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+ | Also Kommunikation zwischen Linux und Portfolio. Was ich ihnen eigentlich vorstellen möchte ist ein sogenanntes Text-Terminal. Was ist das jetzt schon wieder. Vielleicht hat der eine oder andere schon mal von sogenannten ThinClients oder NetworkClients gehört. Solche Rechner haben normalerweise nur ein Minimum an Hardware. Festplatten oder Disketten sind völlig überflüssig, | ||
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+ | Unser Portfolio hat einen Bildschirm der Zeichen darstellen kann und eine Tastatur. Und er macht auch keinen Krach, weil er keine Festplatte oder einen Netzteillüfter hat. Also ein ideales Terminal. Nun ist unser Portfolio leider nicht wirklich netzwerkfähig. Und ich kann auch nur sehr begrenzt große Programme auf ihm laufen lassen. Und er ist auch nicht der schnellste, wenn es um umfangreiche Rechnungen geht. Daher verwenden wir unseren Portfolio einfach als Fernsteuerung für einen Linuxrechner. Das heißt, wir loggen uns vom Pofo aus ein, und lassen alle Programme auf dem Linuxrechner selber ablaufen. Das einzige was unser Pofo macht, ist die Bildschirmausgabe des Linuxrechner auszugeben und das was wir auf der Tastatur tippen, wieder zurück zu schicken. Ich gebe zu, das ist kein ThinClient, sondern mehr eine verlängerte Tastatur mit Bildschirm. Aber es kommt der Idee schon recht nah... :-) | ||
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+ | ===== Man nehme ===== | ||
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+ | Alles was wir brauchen ist ein Portfolio mit serieller Schnittstelle, | ||
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+ | ===== Wozu das ganze ===== | ||
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+ | Ich will noch kurz ein plausibles Beispiel geben, wofür so etwas nützlich sein kann. Ich habe mir aus einem alten 486er einen Rechner zusammen gebaut, dessen einzige Aufgabe es ist, MP3-Dateien abzuspielen. Ich bin es leid gewesen, nur zum Musik hören immer gleich einen kompletten Rechner hoch und wieder runter fahren zu müssen. Es wäre nun völlig übertrieben, | ||
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+ | Und fertig ist ein Musikrechner, | ||
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+ | ===== Aber genug geschwafelt. An die Arbeit ===== | ||
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+ | Nachdem sie den Portfolio über das Nullmodem-Kabel an den Rechner angeschlossen haben, können sie PTerm starten. Hier sind dann ein paar Parameter einzustellen. Was, wo und wie eingestellt wird, können sie genau wie die Verdrahtung des Nullmodem-Kabels den Abbildungen entnehmen. Der schwierigere Teil ist der Linuxrechner. Nur als kleiner Hinweis. Sie müssen kein Linuxprofi sein. Aber sie sollten sich schon ein ganz klein wenig mit Linux auskennen, um die folgenden Einstellungen vornehmen zu können. | ||
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+ | Mit ziemlicher Sicherheit ist das Programm agetty (oder wenn nicht, zumindest getty ) schon auf ihrem Rechner installiert. Falls nicht, müssen sie es sich aus dem Internet besorgen, oder auf ihren Linux-Installations-CDs noch mal nachsehen. agetty macht eigentlich nichts weiter, als am seriellen Port, auf den es eingestellt wurde, zu warten, daß passende Signale kommen. Sollte dies der Fall sein und sich jemand melden, wird dieser nach Benutzername und Passwort gefragt. Stimmt alles, wird ein Login-Prozeß gestartet und der Benutzer ist drin. Sie können diesen Vorgang mit der Einwahl in eine Mailbox vergleichen. Anwahl, Benutzername und Passwort. Und schon ist man drin. Nur das wir hier auf der anderen Seite keinen Zugang zu einem Mailboxprogramm haben, sondern daß uns der ganze Linuxrechner zur Verfügung steht. | ||
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+ | Alles angeschlossen ... testen wir also ob es geht. Loggen sie sich auf ihrem Rechner als Benutzer root ein. Und starten sie auf der Kommandozeile das Programm agetty mit folgendem Befehl agetty -L 19200 ttyS0 vt100 | ||
+ | Der Parameter -L sagt unserem getty-Prozeß, | ||
+ | Wenn alles richtig ist, sollte nach dem Starten von agetty auf dem Portfolio ein normaler Linux-Login-Prompt erscheinen und sie nach Benutzername und Passwort fragen. Das war es schon. Nun haben sie eine Fernsteuerung für ihren Linuxrechner. | ||
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+ | Wenn sie jetzt auf ihrem Pofo exit tippen, bewirkt das ein logout und auf dem Linuxrechner und es wird automatisch auch das agetty beendet. Wir müßten also für jede neue Verbindung das Programm neu starten. Das war natürlich wenig sinnvoll, da ich ja weder Monitor noch Tastatur am Rechner haben will. | ||
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+ | Um zu bewirken, daß ein Programm schon beim Hochfahren des Linuxrechners gestartet wird und auch automatisch jedes mal wieder neu geladen wird sobald es sich beendet, trägt man es in die inittab des Rechners ein. Diese Datei finden sie im Ordner etc. Tragen sie also in die inittab folgende Zeile ein : | ||
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+ | P1: | ||
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+ | Fertig ... Starten sie ihren Linuxrechner noch einmal neu, und sie können Monitor und Tastatur beruhigt abklemmen. Der Rechner wird jetzt immer brav am seriellen Port auf Besuch warten. | ||
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+ | ===== Schlusswort ===== | ||
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+ | So, das war es eigentlich schon. Was wir wollten, haben wir geschafft. Als Hinweis sei noch erwähnt, daß es agetty bzw. das Linuxsystem nicht mag, wenn der Pofo in den Stromsparmodus geht während noch ein Benutzer eingeloggt ist. Sollte das passieren, schmeißt der Rechner unseren Pofo einfach raus, und man muß sich neu einloggen. Ein Programm wie z.B. stayon auf dem Pofo bewirkt, daß so etwas gar nicht passiert und unser Portfolio immer an bleibt. | ||
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+ | Bleibt nur noch die Frage, was man sonst noch alles anstellen kann. Die Möglichkeiten sind sicher vielfältig. Alle Programme, die es unter Linux gibt und die mit dem Textmodus auskommen, kann man auf diese Weise auch vom Pofo aus benutzen. Und das sind nicht wenige. Die Palette reicht von einfachen Verwaltungsprogrammen über Software um CD-Brenner zu steuern, Email-Programmen, | ||
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+ | Man sieht, mit ein wenig Phantasie findet sich immer noch eine Verwendung für einen alten Rechner und einen Portfolio, selbst wenn dieser als PDA nicht mehr benötigt wird. Wer sich für das ganze MP3-Rechner-Projekt interessiert soll mir schreiben, und ich werde bei genügend Resonanz auch eine Bau und vor allem Konfigurationsanleitung dazu schreiben. | ||
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+ | Eigentlich fehlt jetzt noch eine Dateiübertragung um mit dieser Methode Programme auf dem Pofo zu überspielen und umgekehrt. Um ehrlich zu sein, ich hab mich noch nicht damit beschäftigt. Sollten sich aber ein paar Leser finden, die daran Interesse haben, bin ich gerne bereit auch das noch mal in Angriff zu nehmen. | ||
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+ | 07/200 Torsten Häßler | ||
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