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software:diy:batch:dos

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software:diy:batch:dos [06/04/2007 21:04] – Typos... rmeissnersoftware:diy:batch:dos [16/01/2023 15:01] (aktuell) – [Batchen am nackten Pofo] kilo
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 +====== Batchen am nackten Pofo ======
  
 +Ohne jegliche Zusatzsoftware lassen sich kleine "Programme" schreiben, das Erstellen von Stapelverarbeitungsdateien ist in Portfolios Original-Handbuch beschrieben (siehe [[hardware:doku:handbuchpofo:kapitel2|Handbuch]]). Die AUTOEXEC.BAT ist bereits ein solches "Programm". Unter Tipps & Tricks sind bereits einige Beispiele aufgeführt:\\
 +  * [[hilfe:tipps:sonstiges:autopofo]]\\
 +  * [[hilfe:tipps:sonstiges:autoexec]]\\
 +
 +
 +===== Mehr zum Befehl IF =====
 +Im Handbuch wird beschrieben wie man mit dem IF Befehl prüft ob eine Datei existiert, nicht aber wie man prüft ob 
 +überhaupt ein Dateiname als Parameter übergeben wurde.
 +  IF %1== GOTO ENDE
 +funktioniert leider nicht, IF hält ENDE für den Befehl der ausgeführt werden soll, falls das Wort GOTO als Parameter übergeben wurde. Es ist leider nicht möglich, einen Parameter mit einer Leerstelle zu vergleichen. Es gibt auch kein Symbol, das der Befehl IF als "nichts" interpretiert.
 +Glücklicherweise erlaubt es IF die Bedingungen als "Ketten" zu vergleichen, d.h. man kann "%1Datei" mit 
 +"Datei" vergleichen, kürzer %1D==D. Dies ist wahr wenn %1 leer ist. Um die Lesbarkeit der Batch-Datei zu erhalten, 
 +nehmen wir den "." als Kettenglied:
 +  IF %1.==. GOTO ENDE
 +Wurde kein Parameter übergeben, verzweigt die Batchdatei zur Sprungmarke ENDE.
 +Dasselbe gilt für Umgebungsvariablen:
 +  IF %Name%.==. GOTO NONAME
 +Falls die Umgebungsvariable "Name" nicht existiert (also "." gleich "." ist) verzweigt die Batch-Datei zur 
 +Sprungmarke NONAME.
 +
 +
 +===== Der Parameter %0 =====
 +In Portfolios Handbuch werden die Kommandozeilen Parameter in Batch-Dateien auf den Seiten 46 und 47 beschrieben. Der Parameter %0 ist der Name der aufgerufenen Datei selbst. Beim Portfolio gibt es da aber ein Detail.
 +Zum Beispiel die Zeile\\
 +  echo %0 %1 %2
 +gibt den Namen der aufgerufenen Datei (%0) und die übergebenen Parameter %1 und %2 am Bildschirm aus.
 +Wird diese Datei (nennen wir sie ZEIG.BAT) folgendermaßen aufgerufen:
 +  ZEIG EINS ZWEI
 +wird auf dem Bildschirm folgendes ausgegeben:
 +  ZEIG EINS ZWEI
 +Wird die Datei aber mit der Erweiterung ".BAT" aufgerufen
 +  ZEIG.BAT EINS ZWEI
 +wird der Portfolio
 +  ZEIG .BAT EINS
 +anzeigen.\\
 +\\
 +Während ein PC den Dateinamen mit Erweiterung als Ganzes interpretiert trennt der Portfolio zwischen Datei und Erweiterung. Somit ist die Erweiterung zum Parameter %1=".BAT" geworden. "EINS" ist nun Parameter %2 und "ZWEI" Parameter %3, der in der Batch-Datei ZEIG.BAT nicht abgefragt wird und somit auch nicht mehr auf dem Bildschirm erscheint. Entweder man sorgt dafür, dass Batch-Dateien nie mit der Erweiterung aufgerufen werden, oder man trifft Vorkehrungen in der Datei. Zum Beispiel:\\
 +<code dos>
 +@echo off
 +if not %1==.bat goto weiter
 +set par0=%0%1
 +shift
 +echo %par0% %1 %2 %3
 +goto ende
 +:weiter
 +echo %0 %1 %2 %3
 +:ende
 +set par0=
 +</code>
 +Nennen wir die Datei ZEIGPARM.BAT\\
 +Rufen wir die Datei ganz normal ohne Erweiterung auf, also
 +  ZEIGPARM EINS ZWEI DREI
 +so erhalten wir die Ausgabe
 +  ZEIGPARM EINS ZWEI DREI
 +Rufen wir die Datei mit der Erweiterung ".BAT" auf, also
 +  ZEIGPARM.BAT EINS ZWEI DREI
 +bekommen wir auch die entsprechende Ausgabe:
 +  ZEIGPARM.BAT EINS ZWEI DREI
 +und kein Parameter geht verloren.
 +\\
 +
 +
 +
 +
 +===== ECHO mit Grafikzeichen =====
 +Nur weil man in einer Batch-Datei ist, muss man nicht auf eine etwas ansprechendere Bildschirmausgabe verzichten. Auch der Befehl ECHO kann so manches ausgeben, wenn man es ihm entsprechend übergibt. Wenn NUMLOCK eingeschaltet ist, kann man ASCII-Codes als dreistellige Zahl eingeben. So kann man zusammen mit ECHO Grafikzeichen verwenden.
 +Beispiel:\\
 +Beginnen sie eine Batch-Datei wie gewöhnlich im Texteditor zu tippen:
 +  @echo off
 +  echo
 +Nach dem zweiten ECHO kommt eine Leerstelle. Schalten sie nun NUMLOCK ein (<key>Fn</key>+<key>N</key>), der Cursor ist nun ein Unterstrich und die Tastatur gibt die rot bedruckten Tastencodes wieder. Halten sie <key>Alt</key> gedrückt, während sie den dreistelligen ASCII-Wert eingeben, z.B. 178 für das Zeichen "▓" (ACHTUNG: die rot bedruckten Tasten verwenden, also <key>J</key>, <key>7</key> und <key>8</key>). Lassen sie <key>Alt</key>  los und das Symbol erscheint auf dem Bildschirm. Als nächstes Zeichen geben wir "▒" ein. Halten sie <key>Alt</key> gedrückt, während sie <key>J</key> <key>7</key><key>7</key> nacheinander eingeben. Als letztes das Zeichen "░": <key>J</key> <key>7</key><key>O</key>, also ASCII-Code 176.\\
 +Die Batch-Datei müsste nun so aussehen:
 +<code dos>
 +@echo off
 +echo ▓▒░
 +</code>
 +Nun schalten sie NUMLOCK wieder aus: <key>Fn</key>+<key>N</key> und tippen sie z.B. "TEST"
 +<code dos>
 +@echo off
 +echo ▓▒░TEST
 +</code>
 +Um nicht wieder NUMLOCK einschalten und die ASCII-Codes einzeln eingeben zu müssen verwenden sie das Klemmbrett, um die Grafik-Zeichen in umgekehrter Reihenfolge an das Ende der Zeile anzuhängen. Dann ist die Zeile vollständig:
 +<code dos>
 +@echo off
 +echo ▓▒░TEST░▒▓
 +</code>
 +Auf diese Art kann man die unterschiedlichsten Zeichen ausgeben, so z.B. auch AES-Fenster auf den Bildschirm bringen:
 +<code dos>
 +  @echo off
 +  cls
 +   echo ╔════════════╗
 +   echo ║ Hallo Welt.    ║
 +   echo ╚════════════╝
 +  pause >nul
 +  cls
 +</code>
 +Dies sind die entsprechenden ASCII-Werte:
 +^^Symbol^ASCII^
 +|╔|201|
 +|═|205|
 +|╗|187|
 +|║|186|
 +|╚|200|
 +|╝|188|
 +
 +So kann man alle ASCII-Werte zwischen 32 und 255 eingeben. Wer diese Dinge häufiger tut wird sich eine Datei anlegen in der die Symbole bereits enthalten sind um nicht ständig die ASCII-Werte im NUMLOCK eingeben zu müssen. Da ist das Klemmbrett schon komfortabler.
 +Bei den Werten unter 32 wird es problematisch, da dies Sonderzeichen sind die gewisse Funktionen durchführen.\\
 +^^ASCII^Funktion^ASCII^Funktion^
 +|000|-|016|-|
 +|001|Cursor springt auf POS1|017|-|
 +|002|Löscht rückwärts bis Zeilenanfang|018|Text-Editor: Ersetzen...|
 +|003|-|019|Text-Editor: Suche...|
 +|004|-|020|-|
 +|005|Löscht bis Zeilenende|021|-|
 +|006|-|022|-|
 +|007|Text-Editor: Gehe zu Zeile...|023|Löscht bis Zeilenende|
 +|008|Korrekturtaste, löscht ein Zeichen zurück|024|-|
 +|009|TAB|025|-|
 +|010|-|026|Springt zum Ende|
 +|011|-|027|Esc|
 +|012|Löscht gesamte Zeile|028|-|
 +|013|Zeilenumbruch|029|-|
 +|014|-|030|-|
 +|015|-|031|-|
 +
 +===== Das Prompt =====
 +
 +Ähnlich wie beim ECHO-Befehl (siehe oben) lassen sich ich beim PROMPT-Befehl die skurrilsten Eingabeaufforderungen gestalten:
 +^^PROMPT^ASCII-Werte|
 +|░▒▓|176, 177, 178|
 +|═══>|205, 205, 205, 041|
 +
 +===== Platzhalter (Wildcards) =====
 +Es gibt Programme die keine Platzhalter (* und ?) in Dateinamen bzw. keine Dateimasken akzeptieren. Hier schafft folgende Batch-Datei Abhilfe (MASKE.BAT):
 +<code dos>
 +@echo off
 +if %1==/? goto HILFE
 +if %1==. goto HILFE
 +if %2==. goto HILFE
 +@for %%a in (%2) do %1 %%a %3
 +goto ENDE
 +:HILFE
 +echo MASKE.BAT ermöglicht es Platzhalter
 +echo auch bei Programmen anzuwenden die
 +echo diese nicht unterstützen:
 +echo Syntax: MASKE [Programm [Dateimaske][/?]]
 +pause >nul
 +:ENDE
 +</code>
 +
 +===== Ein Menü =====
 +Hier ein Beispiel wie man sich ein kleines Menü zurecht-batchen kann wenn man keinerlei Software hat. Leider gibt es keinen internen DOS-Befehl mit dem man Benutzereingaben abfragen kann. Dies kann nur die DOS-Befehlszeile. Deshalb muss die Eingabe des Benutzers als Dateiname vorhanden sein. Im folgenden Beispiel sind 6 mögliche Antworten des Benutzers vorgesehen. Wird die Batch-Datei gestartet so erzeugt sie weitere 6 kleine Batch-Dateien, eine für jede mögliche Antwort. Nach dem Verlassen  des Menüs (Punkt 6) werden diese wieder gelöscht.
 +<code dos>
 +@echo off
 +if not %menop%==quit goto start
 +del ?.bat
 +set prompt=%prmpt%
 +set prmpt=
 +set menop=
 +cls
 +goto cmdlin
 +:start
 +cls
 +if exist 1.bat goto menu
 +set prmpt=%prompt%
 +echo wait 6
 +echo @echo off >1.bat
 +echo app /e >>1.bat
 +echo menu.bat >>1.bat
 +cls
 +echo wait 5
 +echo @echo off >2.bat
 +echo app /w >>2.bat
 +echo menu.bat >>2.bat
 +cls
 +echo wait 4
 +echo @echo off >3.bat
 +echo app /a >>3.bat
 +echo menu.bat >>3.bat
 +cls
 +echo wait 3
 +echo @echo off >4.bat
 +echo app /d >>4.bat
 +echo menu.bat >>4.bat
 +cls
 +echo wait 2
 +echo @echo off >5.bat
 +echo app /c >>5.bat
 +echo menu.bat >>5.bat
 +cls
 +echo wait 1
 +echo @echo off >6.bat
 +echo set menop=quit >>6.bat
 +echo menu.bat >>6.bat
 +cls
 +:menu
 +echo ╔═══ MENU ════════════════════════════╗
 +echo ║ 1. Text-editor       4. Diary       ║
 +echo ║ 2. Worksheet         5. Calculator 
 +echo ║ 3. Address-book      6. Quit        ║
 +echo ╚═════════════════════════════════════╝
 +prompt=your choice:
 +:cmdlin
 +</code>
 +Sobald sie das Menü und die Eingabeaufforderung sehen haben sie die Batch-Datei bereits verlassen und befinden sich in der DOS-Befehlszeile. Starten sie das Programm deshalb auch nur von der Befehlszeile, nicht vom Filemanager. Die Eingabeaufforderung ist eigentlich das DOS-Prompt, dass entsprechend geändert wurde. Geben sie nun eine der Ziffern zwischen 1 und 6 und ein, drücken sie <key>Enter</key> und die entsprechende, von der Batch-Datei erzeugte Antwort-Datei wird aufgerufen. Hier werden die erwünschten Tätigkeiten abgearbeitet und die Menü-Batch-Datei ein weiteres mal gestartet (nennen wir sie MENU.BAT). Das DOS-Prompt bleibt solange geändert bis sie Menü-Punkt 6 (Quit) gewählt haben. Tun sie dies, so werden die Antwort-Dateien (1.BAT bis 6.BAT) gelöscht und die Eingabeaufforderung in den ursprünglichen Zustand zurückgesetzt.