Dem ein oder anderen Portfolio-User stellt sich relativ schnell die Frage nach mehr internem Speicher. Insbesondere dann, wenn man eine optimale Aufteilung zwischen Arbeitsspeicher und Laufwerk C: einstellen möchte. Solange man auschließlich die internen Applikationen des Portfolio nutzt, reicht m.E. die eingebauten 128KB völlig aus. Auch die Programme zum Absturzauffang oder für ein Passwort, sogar für den Filemanager genügt noch der Grundspeicher. Danach aber wird es verdammt knapp.
Eine Möglichkeit ist es sicherlich die externe Speichermöglichkeit einer RAM-Karte zu nutzen und dies sollte man auch unbedingt tun, um wenigstens seine unwiederbringlich gerade frisch eingegebenen persönlichen Daten zu sichern.
So eine Speicherkarte, sagen wir 128KB, ist jedoch recht schnell voll. Da genügt es PBASIC mit ein paar nützlichen Programmen, ein Paßwortprogramm, sowie eins der vielen Clock-Programme, den Filemanager obligatorisch und mehrere Adressdateien drauf abzulegen und ein bißchen Platz für das Wachstum der Adreßdaten zu lassen. Speicherkarte voll!
Eine bessere Aufteilung, mit mehr Platz für weitere nützliche Software, z.B. PTERM für DFÜ, PFAX für das FAXen mit dem Portfolio, nützliche Tools (PBKTOOLS) zum Editieren, zur Druckgestaltung, zur Systemeinstellung, zum Messen (DMM), für alternative Übertragungssoftware (ARLINK, FOLIOLINK ` 95, PTRANS), für das ein oder andere Spiel (PHOENIX, WALLS, PUNKJR), usw. läßt sich am besten mit einer internen Speichererweiterung realisieren.
Links auf Filebereich fehlen noch
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und auch unterschiedliche Arten den internen Speicher zu erweitern. Durch meine Anleitungen(Aufrüstungsanleitung und PF-Vermächtnis) sind verschiedene Varianten bekannt geworden. Beschrieben wurden die Möglichkeiten den internen Speicher auf 224KB, auf 256KB, auf 320KB, auf 416KB und 512KB aufzurüsten.
Es sei gleich gesagt, daß zum DO-IT-YOUR-SELF dieser Aufrüstungsvarianten gute SMD-Lötkenntnisse vorhanden sein sollten. Auch wenn meine Anleitungen die Details recht genau beschreiben und durchaus keine Profi-SMD-Lötstation vorhanden sein muß(eine Lötnadel tuts für den Hausgebrauch auch), so sollte man doch einfach mal „unverbindlich“ einen Blick in das Innere des Portfolio werfen und den anschließenden Eindruck entscheiden lassen, ob man sich alleine an die Sache wagen möchte. Bis auf die Huckepack-Variante der 256KB-Aufrüstung erfordern alle anderen Arten das Auslöten von 1 bis 4 der eingebauten 32KB-Chips zugunsten der 128KB-Chips.
Ich persönlich ziehe diesen scheinbaren Mehraufwand des Auslötens den Huckepackvarianten (256KB u.a.) vor. Es ist nämlich so, daß die Motherboard-Multilayer-Platine bei der Huckepackvariante unter mechanische Spannung gesetzt wird, sobald man den Portfolio zusammenbaut, da der Platz nach oben nicht recht ausreicht. Dies sollte im Interesse der Erhaltung der filigranen Feinstrukturen (Multilayer) vermieden werden.
Ein anderer Grund)(ohne die mechanische Komponente zu beachten)) ist der verbaute Platz für z.B. ein internes Laufwerk B:, das möglicherweise demnächst auch 512KB groß sein kann. Hierfür wird Platz benötigt und außerdem eine möglichst einfache Verdrahtungsmöglichkeit der nötigen Daten- und Adreßleitungen.
Für 224KB wird ein 128KB-Chip, für 320KB werden zwei, für 416KB drei und für 512KB vier 128KB-Chips benötigt. Zu dem Preis von 23.-DM/Chip für Neuware und 14.-DM/Chip für technisch ausgelötete, einwandfreie Recyclingware läßt sich damit recht preiswert eine interne Erweiterung realisieren.
512KB interne Erweiterung sind sicherlich ein schönes Gefühl, aber ich glaube, daß die wenigsten User, die diese Aufrüstung in ihrem PoFo haben, diesen Speicher auch real nutzen.
Sinnvoll ist m.E. sich zu überlegen, welche Programme man auf dem Laufwerk C: des PoFo haben möchte. Diese Programme sollte man KByte-mäßig zusammenrechnen. Dazu etwa 30% freien Platz hinzuaddieren und nochmal 78KByte(praktisch sinnvoller Arbeitsspeicher) hinzuzählen.
Das bedeutet für einige User, daß sie mit 224 KB auskommen, andere mit 320KB ganz gut leben können. Um z.B. mit einem 320KB-PoFo auf 78KB Arbeitsspeicher zu kommen, teilt man Laufwerk C: und Arbeitsspeicher mit FDISK 226 auf ein, hat also neben 78KB Arbeitsspeicher noch 226KB als Laufwerk C:, wie man anschließend mit dem CHKDSK-Befehl feststellen kann.
Um mit einem 512KB-PoFo eine optimale Aufteilung zu erzielen, stellt man mit FDISK 416KB für Laufwerk C: ein.
Es gibt eine ganze Anzahl von PoFo-Usern, für die es eine Herausforderung ist, ihren PoFo selbst aufzurüsten. Erstens ist es mit meinen Anleitungen rel. genau und detailliert dargestellt und zweitens sehr preiswert. Es besteht aber durchaus das Risiko seinen PoFo auf eine sehr schnelle und manchmal auch irreparable Art und Weise zu „verschrotten“.
Über die, von ATARI damals selbst vertriebenen, externen Memory-Expander ist bekannt, daß der PoFo bis auf 640KB aufgerüstet werden kann. Dies ist durch zwei Expander1) an einem nicht anderweitig aufgerüsteten PoFo möglich. Diese externen Module sind jedoch m.E. zu unhandlich und verlieren ihre Daten sofort nach dem Entfernen. Obwohl von einigen Anbietern immer noch teuer verkauft, haben diese Ungeüme für mich nur noch den Wert eines Bastelgehäuses für eigene Aufbauten.
Es gibt auch eine interne Variante einer 640KB-Aufrüstung. Diese derart aufgerüsteten PoFos sind jedoch sehr selten. Ich werde demnächst mal einen PoFo dieser Sorte in die Finger bekommen und analysieren. Ergebnisse werden sicherlich hier und in meinen Anleitungen veröffentlicht.
Man glaubt es kaum, aber es geht noch mehr. Ich habe hier einen 512KB-Portfolio und einen modifizierten externen Memoryexpander2), die es zusammen auf sage und schreibe 768KB bringen. Und nicht nur das, diese 768KB lassen sich genauso, wie bisher, einteilen in Arbeitsspeicher und Laufwerk C:. Ich habe dann Laufwerk C: maximal gemacht und mit allen möglichen Programmen vollgepackt. Siehe da, es funktionieren alle aufgerufenen Programme einwandfrei.
Anhand der Erfahrungen mit dem internen Laufwerk B: und dem PCMCIA-Adapter3) möchte ich behaupten, daß jedes Laufwerk im PoFo maximal4) 1MByte groß sein kann, auch Laufwerk C:
Für die hardwareseitige Ansteuerung von Laufwerk A: und B: ist dies inzwischen bekannt, aber Laufwerk C: läßt sich nicht so leicht über 512KB hinaus adressieren, obwohl die 17-te, 18-te und 19-te Datenleitung am PoFo-Bus herausgeführt sind. Evtl. hat jmd. eine Idee und probiert etwas herum.
Stefan Kächele