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PFAX Der Portoflio kann faxen machen
Vorgeschichte
Es ist bereits mehr als 3 Jahre her, daß Wolf-Theo mir von PTERM erzählte. PTERM sei ein tolles Terminal-Programm, das einzige mit z-modem-Protokoll und die Jungs von MERLE GbR(Florian Schönbeck und Alexander Adam) hätten wohl etwas drauf, wenn die das so klein und funktionell hinbekommen hätten.
Ganz ehrlich gesagt, ich interessierte mich damals kaum für DFÜ und auch was der Unterschied zwischen irgendwelchen Protokollen bei irgendeiner DFÜ-Übertragung ist, wußte ich damals ganz sicher nicht.
Also linkes Ohr rein, rechtes Ohr wieder raus.
Spannend wurde es aber, als Wolf-Theo die „Jungs“ dafür gewinnen konnte, ein FAX-Programm zu schreiben, das es damals für den Portfolio noch nicht gab. Er hatte sich um den Einkauf und die Rechte an britischen FAX-Source-Codes gekümmert und an Merle GbR weitergeleitet, sowie die Boys mit einem Vorschuß für die „Kaffeekasse“ bedacht, damit das Projekt ins Rollen kam.
Wolf-Theo machte mich und die anderen ganz heiß und tatsächlich die Sache schien zu laufen. Wolf-Theo und ich bestellen offiziell das Merle-Paket zu damals 60.-DM in dem PTERM+PTRANS+PFAX enthalten sein sollten und machten fleißig Werbung.
Eines Tages kam dann auch ein DIN A4-Umschlag per Post, der ein schönes Manual und PTERM+PTRANS enthielt, ABER kein PFAX.
Ich hatte Geduld. Man hatte versprochen das möglichst bald fertig zu bekommen, aber für gut 1/2 Jahr geschah rein garnichts. Wolf und ich mußten Druck machen. Eine erste Version(von drei insgesamt) kam heraus. Endlich eine FAX-Software ! Dazu noch sagenhaft klein(12KByte) und im Vergleich mit PC-FAX-SOFT sehr kleinen “PFX-Empfangsdateien.
Aber es stellte sich heraus, daß diese Software beileibe nicht mit jedem Modem zusammenarbeitete. Mit meinem TKR-Modem lief PFAX1, jedoch nicht mit dem CreatixModem von Wolf-Theo und auch an meinem älteren 2.4-er Modem mit 9.6FAX-Send/Receive-Option “hängte PFAX sich schlicht auf.
Also weitere Arbeit an PFAX und wieder gut 1/2 Jahr Warten und Drängeln, was denn nun endlich los sei. Man hatte es tatsächlich verbessert. Und es lief nun mit den meisten Modems, die bei der anschließenden Testphase beteiligt waren. MERLE hatte auch an den Druckertreibern gearbeitet.
Bei mir keimte inzwischen der Gedanke aus einem meiner PoFos eine FAX-Station zu machen.
Und Wolf war so begeistert, daß er sehr gerne ein Lizenzrecht an PFAX kaufen und eine umfangreiche Werbung dafür anleiern wollte.
Auch ich war interessiert.
Die Druckertreiber waren zwar vielfältig, jedoch bei diesem offiziellen PFAX2 nicht zufriedenstellend, denn sie verkleinerten das Druckbild ganz wesentlich, so daß bei manchen empfangenen FAXen der Text selbst mit einem 300dpi-Laserdrucker nicht mehr zu lesen war. Ganz zu schweigen von Druckern mit niedrigerer Auflösung. Außerdem fehlte eine IBM-Proprinter24-Emulation, die für viele Drucker der älteren Generation ganz wesentlich ist.
Auch gab es Fehler beim Beenden einer FAX-Connection, die PFAX bei manchen Modems mit einem Rausschmiß aus dem Programm quittierte, während bei anderen Modems PFAX völlig korrekt in einer Empfangsschleife blieb.
Meine FAX-Station sollte aus dem oben erwähnten älteren 2.4-er Modem mit FAX-Fähigkeit bestehen, einem PoFo natürlich und einer etwas größeren Speicherkarte.
Merle, nun hauptsächlich Alexander Adam, kümmerte sich um unsere Probleme, sandte mir auch ein eingeschränkt laufendes DEMO von dem verbesserten PFAX3 zu. Diesmal hatte man die Druckertreiber wesentlich verbessert. D.h. PFAX druckte nun(nur über den PC !) die Seiten 1:1 ganz aufs Papier. Ich war begeistert.
Es gab weitere Kleinigkeiten(Eine Emulation für den PC zum Ausdruck bzw. der Anzeige dort, bzw. die Sache mit dem Ausstieg nach dem Empfang bei manchen Modems war immer noch nicht behoben) die zu verbessern gewesen wären.
Jedoch MERLE lies wieder auf sich warten. Es war inzwischen schon Anfang `96 und wieder mußten Wolf-Theo und ich Druck machen.
Wir setzten Merle eine Frist bis Ostern `96, die wir gutmütig zweimal verlängert haben. Nichts geschah, abgesehen davon, daß es grundsätzlich äußerst schwierig war, Merle überhaupt zu erreichen.
Dann reichte es uns. Wir brachen die Verhandlungen mit Merle bzgl. Lizenzrechten ab, da wir den Eindruck hatten, daß der wichtige Softwaresupport letztlich an Wolf und mir würde hängen bleiben und Merle einfach nicht bereit war uns gegenüber verbindlich aufzutreten.
Geblieben ist also das offizielle PFAX2, das man sich, nach wie vor, bei Merle besorgen muß.
Daneben als eingeschränktes Demo das PFAX3, mit dem sich jeder selbst überzeugen kann, ob und im Detail, wie genau PFAX an seinem eigenem Modem läuft. Dieses Demo gibt der Club(d.h. Wolf-Theo, Club-Mailbox und ich) frei ab. Es liegt dieser Diskette bei.
Getting Started
Benötigt wird ein Modem(am besten ein 14.4-er womit PFAX meistens klar kommt), PFAX2 oder PFAX3, ein Standard-Portfolio.
Nützlich ist die Stromversorgung aus dem Netzteil.
Wenn man auch FAXe empfangen möchte, braucht man zusätzlich noch eine Speicherkarte(min. 128KByte oder den PCMCIA-Adapter mit PCMCIA-Karte 256KB bis 1MByte oder einen aufgerüsteten Portfolio. Das liegt daran, das empfangene FAXe als grafisches File vorliegen, die bekanntlich nicht gerade klein sind. Die Größe von mit PFAX empfangenen FAXen liegt bei 20KByte aufwärts.Für PC-Verhältnisse ist das winzig, für Portfolio-Verhältnisse riesig.
Der Unterschied zwischen PFAX2 und PFAX3
PFAX2 ist die eigentliche Vollversion, die man bei der Fa. Merle GbR, Starnberger Str. 7, 82343 Pöcking beziehen kann.
PFAX3 ist eine verbesserte Nachfolgeversion mit Einschränkungen. FAXe versenden ist kein Problem, jedoch empfangene FAXe können weder ausgedruckt noch angesehen werden. Allerdings läßt sich manches empfangene FAX mit PFAX3 auf dem PC ausdrucken ! Dabei läßt sich dann sehr schön sehen, daß PFAX3 ganzseitig druckt und auch mehrere Seiten sauber hintereinander „umbricht“.
PFAX-ini-Datei
Wie immer bei ini-Dateien sollten hier der korrekte Name, sowie die eigene FAX-Nr. und evtl. ein spezieller Initialisierungsstring für das eigene Modem angegeben werden. Einfach die Textverarbeitung des PoFo aufrufen und dort die Datei „pfax.ini“ laden und entsprechend editieren. Natürlich muß auch ein gültiger Pfad für die eingehenden Faxe eingetragen werden. Das kann bei einem aufgerüsteten Portfolio Laufwerk c: sein oder die Speicherkarte a: Eintragen kann man auch noch den Drucker(s.u. PFAX und Drucker) mit dem man ausdrucken möchte (wenn man das über den Portfolio und parallele Schnittstelle tun will) und die Anzahl des Klingelns nachdem PFAX den Kontakt mit der anrufenden Seite aufnimmt.
PFAX-Befehle
Wenn man PFAX einfach ohne Parameter aufruft d.h. bloß P F A X -enter- eintippt, dann erhält man schon den Befehlssatz, der zur Steuerung von PFAX nötig ist.
Beispiel
- Senden:
- pfax s meintext.txt 0764147649
- Empfangen:
- pfax e
- Drucken:
- pfax d 0000.pfx
PFAX und Drucker
PFAX2 und PFAX3 unterscheiden sich durch die Druckerkonfiguration und das Ausdruckverhalten. PFAX2 bedruckt leider nur 2/3 jeder DinA4-Seite und auch der Umbruch zwischen den Seiten funktioniert nicht sauber, d.h. nach meiner Beobachtung lassen sich höchstens 3 Seiten mit PFAX einigermaßen ordentlich ausdrucken. Die Verkleinerung auf 2/3-Seite bewirkt auch, daß manches FAX schlichtweg nicht mehr zu entziffern ist.
PFAX3(wenn es denn überhaupt und auch nur beim Aufruf auf dem PC funktioniert) bedruckt sehr schön die volle DinA4-Seite und legt auch den Seitenumbruch korrekt für die Folgeseiten eines mehrseitigen Fax.
Die genauen Einstellungen für Euren Drucker findet Ihr auf der Diskette in den readme1/readme2-Dateien.
PFAX auf dem PC
PFAX2 und PFAX3 zeigen auf dem PC ein sehr eigentümliches Verhalten.
Dort funktioniert eigentlich nur der Ausdruck. PFAX2 und PFAX3 funktionieren meistens ohne die Emulations-dateien i4a/i60/i60.exe. Dennoch waren sie manchmal bei mir nötig.
Der Aufruf ist identisch, wie auf dem Portfolio.(s.o.)
PFAX3 druckt die meisten FAXe, aber nicht alle !
Wieso beim einen -ja- und beim anderen -nein-, weiß ich leider nicht.
Zu erwähnen ist noch, daß PFAX3 bei mir sensibel auf den Enhanced-Parallel-Port-Modus reagiert, d.h. für PFAX3 lieber im Standard-PP-Modus bleiben.
PFAX2 druckt seltsamerweise in beiden Fällen.
Um sich den Unterschied einmal ansehen zu können, habe ich drei empfangene FAX-Dateien(*.pfx) in das PFAX-Verzeichnis gelegt, die mit PFAX3 auf dem PC unter MS-DOS 6.2 und einem Laserdrucker(Printer=0) bei mir mühelos ausdruckbar waren.
Tip
Man starte den Ausdruck von empfangenen *.pfx-Dateien auf einer RAM-Disk des PC. Das geht im Vergleich zum Start von der Festplatte sehr schnell(ca. 30s bis 1min., während der Ausdruck von der Festplatte gut mehrere Minuten dauert !!) Es ist weniger der Ausdruck selbst, der diese Zeit benötigt, als die Umwandlung der pfx-Dateien in das originäre Bild.
Empfangsvorschau
Wenn das empfangene FAX (die *.pfx-Datei) nicht größer als der Hauptspeicher des PoFo ist, kann man es schnell mit einem Text-Editor/Viewer roh betrachten.
Im Kopf steht dann der Header des FAX-Versenders (wenn der vom Versender eingetragen wurde!) und man weiß oft schon im voraus, von wem das FAX aufgegeben wurde.
PFAX-Batch-Dateien
Bei mir ist PFAX3 immer auf Empfang, zusammen mit PoFo und Modem eine Art FAX-Empfangsstation. Und normalerweise schaltet sich PFAX nach ordentlich empfangenem FAX auch brav wieder in den Empfangsmodus(übrigens nicht bei allen Modems). Jedoch kann es passieren, daß eine FAX-Übertragung plötzlich mittendrin aus vielerlei Gründen abbricht. Genau dann aber steigt PFAX auf die DOS-Ebene aus, der Empfangsmodus ist unterbrochen. Um dies zu verhindern empfiehlt sich eine simple Batch-Datei -FAX.BAT-mit folgendem Inhalt:
pfax e : ruft -pfax e- auf
fax.bat : springt nach unerwartetem Abbruch von PFAX wiederzu -pfax e-
PFAX und Modem
PFAX2 und PFAX3 arbeiten leider nicht mit allen FAX-Modems zusammen. Wobei PFAX3 diesbzgl. bereits verbessert wurde und auch mit einigen der älteren FAX-Modems zusammenarbeitet, die 2.4Bd Daten-Transfer und schon 9.6Bd-FAX-Modus integriert hatten. Hier gilt es auszuprobieren.
Die Fehlermeldungen „FAX der Gruppe 2 nicht vorhanden“ oder „FAX not found error“ sprechen jedenfalls dafür, daß PFAX mit dem angeschloßenen Modem nicht zusammenarbeiten wird.
pfx-Dateien
(Kompression):
Die pfx-Dateien sind schon recht klein und gut gepackt. Mit -Pkzip- konnte der Dateiumfang nochmal um 15% reduziert werden.
pfx-Datei-demos
Im Verzeichnis befinden sich ein paar empfangene pfx-Dateien von mir, die man probehalber ausdrucken oder sich mit dem lizensierten Pfax (auf dem Portfolio) ansehen kann.
Viel Spaß
beim Ausprobieren…
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