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hardware:3rd:memorycards:optrol

Optrol FlashRamCard am Portfolio

Wohin mit den Daten?

OPTROL FMAP1

Wer seinen Portfolio regelmäßig bis intensiv einsetzt, wird dabei wohl auch zwangsläufig eine ganze Menge Bits und Bytes 'produzieren'.
Nun ist eine RAM Disk wie das Laufwerk C: sicher nicht der beste Platz, um diese Daten auch dauerhaft vor dem nächsten Absturz oder auch der 'Batterie erschöpft' Meldung zu sichern.

Die diversen SRAM Karten für den Portfolio sind da schon ein erheblich besserer Platz, um Daten oder Programme zu 'stapeln'.
Was aber, wenn eine 128K Karte (oder gar eine 3x128K Karte) nicht mehr für den täglichen Gebrauch ausreicht? Sowas soll ja manchmal schneller gehen, als man denkt…
Ein Spieleprogramm hier, eine WKS-Datei dort, und dann noch die diversen Adressdateien, Utilities, BASIC, usw…

Klar, man kann sich auch mehrere Speicherkarten leisten, aber es gibt auch noch andere Alternativen, und über die möchte ich hier mal berichten.
Mancher 'Portfolianer' wird schon von ihnen gehört haben, wenige haben sie bereits gesehen: die FlashRam Karten der amerikanischen Firma OPTROL.

Bereits im Sommer 1992 in den USA groß angekündigt, konnten diese Karten durch Lieferengpässe bei den 1MB Flashchips, nicht wie geplant, mit Kapazitäten zwischen 1-4MB angeboten werden, sondern mußten zunächst nur mit 524K (!) produziert werden. Dies tat der Beliebtheit aber keinen Abbruch, da viele Anwender auf eine 'größere' Karte gewartet hatten.
Inzwischen sind übrigens die anderen Karten mit 1MB, 2MB und sogar 4MB lieferbar, während die 524K Karte eingestellt wurde.

Aber halt, Sie möchten sicher erst mal genauer wissen, was diese Karten überhaupt können. Die äußeren Abmessungen sind identisch mit den Speicherkarten von Atari, allerdings sind die Flash Karten etwas dicker wodurch man sie mit etwas mehr Nachdruck in den Kartenslot stecken muß.
Ein wesentliches Merkmal der Optrol Karten ist die fehlende Batterie. Bedingt durch die Flashtechnologie, bei der die Speicherchips ähnlich wie bei einem EEPROM elektronisch 'aufgeladen' (geFlasht) werden, ist eine Stützbatterie nicht erforderlich.

Die Datensicherheit ist dabei für ca. 10 Jahre gewährleistet. Das hört sich schon sehr gut an ? Es kommt noch besser. Da der Portfolio serienmäßig nur für die Verwendung mit Laufwerken bis max 128K ausgelegt ist, dürfte er mit 'mehr Platz' eigentlich gar nicht klar kommen.
Also muß 'mal wieder ein Treiberprogramm den Job übernehmen. Dieses befindet sich, zusammen mit anderen Utilities, in dem schreibgeschützten ersten 64K Sektor der Karte, der vom Portfolio direkt als Laufwerk A: angesprochen werden kann.
Also muß man die Speicherkarte nur in den Portfolio stecken und einen Warmstart durchführen. Dabei wird die CONFIG.SYS auf Laufwerk C: entsprechend modifiziert (oder neu angelegt) und der Treiber aktiviert. Schon hat man Zugriff auf den gesamten restlichen Speicherplatz, der nun als Laufwerk D: erkannt wird.
Von nun an 'benimmt' sich die Karte, wie man es von einer normalen Diskette eben erwartet… mit einer kleinen Einschränkung (EIN Haken ist ja fast überall dabei): Wenn eine Datei durch den <DEL> Befehl gelöscht wird, kann der nun eigentlich wieder freie Platz nicht direkt wieder überschrieben werden.
Eine neue Datei wird stattdessen auf einem bisher unbenutzen Sektor abgelegt. Dies passiert auch, wenn eine Datei verändert und dann wieder abgespeichert wird. Wenn nun die Karte einen gewissen 'Füllstand' erreicht hat, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben, die daran erinnert, die Datenreste nun auch mal physikalisch zu beseitigen.

Dies wird von einem Hilfsprogramm erledigt (CLEAN.EXE), das die benutzten, aber vom DOS als frei gekennzeichneten Bereiche, wieder neu 'flasht'. Dabei wird nach dem Start des Programms jeder Sektor ausgelesen, im Arbeitsspeicher zwischengelagert, neu formatiert und dann wieder mit den noch relevanten Daten beschrieben. Hört sich kompliziert an, klappt aber einfach und vor allen Dingen zuverlässig.

Je nach Kapazität der Karte und Menge der vorhanden bzw. zu löschenden Daten nimmt dieser 'Reinigungsvorgang' einige Minuten in Anspruch1)

Ich habe in 2 Jahren intensiven Gebrauchs einer 2MB Karte mit dieser Art der „Datenhygiene“ noch keine Probleme, Datenverluste oder gar Abstürze gehabt. Von dieser kleinen Einschränkung einmal abgesehen ist die Flash-Karte aber genauso problemlos zu handhaben, wie man das von den SRAM-Karten her kennt — man hat eben nur erheblich mehr Platz für seine Daten2).

Wolf­Theo Holl (1996)

1)
Es versteht sich wohl von selbst, das man in dieser Zeit den Portfolio nicht ausschalten sollte. Der Betrieb an einem Netztgerät ist dabei auch zu empfehlen aber nicht zwingend erforderlich, wenn man noch genügend Batteriespannung hat.
2)
speziell die 4MB Karte ist schon fast wie eine kleine Festplatte, berücksichtigt man die vergleichsweise kleinen Programme, die es für den Portfolio gibt.
hardware/3rd/memorycards/optrol.txt · Zuletzt geändert: 05/08/2014 00:08 (Externe Bearbeitung)