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Software von Autobyte Inc.

Sogar viele Jahre nach der Einstellung des Portfolio™ kommt es immer wieder vor, dass man auf dem Gebrauchtmarkt Software findet, die weitestgehend unbekannt ist. Die folgenden drei Programme gehören genau in diese Kategorie. Gehört hatte man zwar schon vor Jahren von den Programmen und der Herstellerfirma, die Software selbst hat den Weg von Kanada nach Europa aber erst kürzlich geschafft.

Neben einer kurzen Bedienungsanleitung im Ringbuch und einer Kurzbeschreibung wurde das Programm auf einer ROM-Karte geliefert. Diese Karten entsprachen aber nicht dem Standard. So ragte aus dem Portfolio™-Gehäuse ein kleines, an der Oberkante ca. 2 cm breites blaues Kunststoffgehäuse heraus. Größe und Gewicht der Karten lagen nahe, dass hier ein Standard-EPROM verwendet wurde. Zum Vergleich dazu wären die PCD EPROM-Karten zu nennen, die nach vermutlich dem gleichen Prinzip arbeiten. Das Gehäuse ist komplett verklebt und lässt sich nicht zerstörungsfrei öffnen. Daher die Mutmaßungen über den inneren Aufbau. Für den Transport ist die Lösung mit dem externen Part auf jeden Fall ungeeignet. Die Software verwendet komplett eigene Menüs, die aber den Original-Portfolio™ Menüs nachempfunden worden sind.

Fastpay

Dieses Programm dient zur Verwaltung einfacher Personalkonten einer kleinen Firma. Bei jedem Start erscheint die Abfrage, ob man eine Speicherkarte oder aber eine virtuelle Disk verwenden möchte. Im ersten Fall wird der Portfolio™ ausgeschaltet und die eingelegte ROM-Karte kann gegen eine RAM-Karte getauscht werden; im zweiten Fall wird Laufwerk c: verwendet.
Nach der Einrichtung einer neuen Firma kann man die Daten des Personals und der Zahlungspositionen eintragen. Für letztere stehen insgesamt fünf Plätze zur Verfügung. Für die Krankenversicherung lässt sich ein prozentualer Anteil eingeben.
Die Anzahl der Personaleinträge ist begrenzt durch den Speicherplatz, ebenso die Anzahl der Wochen, die verwaltet werden können. Reicht der Platz nicht mehr aus, muss ein Report gedruckt werden um die „alten“ Daten zu komprimieren - nachträgliche Änderungen sind nicht mehr möglich. Die Ausgabe der Daten erfolg entweder als Journal oder als Einzelabrechnung (wobei hierfür zuerst einmal ein Journal erstellt worden sein muss). Da die Software aus Kanada stammt kann auch in Kanadische-Schecks gedruckt werden.

The Timekeeper

„Der Zeitmesser“ ist eine Software zur Verwaltung des Zeitaufwandes für Projekte aller Art. Es können beliebig viele Klienten und Aufgaben (Projekte) eingerichtet werden.
Nach dem Programmstart erscheint die gleiche Frage nach dem gewünschten Speicherort wie auch bei Fastpay. Zuerst einmal sollte ein Benutzer eingetragen werden, danach folgen dann Klienten und Projekte. Sind die Einträge im Define-Menü vollständig (nachträgliche Erweiterungen und auch Änderungen an bestehenden Einträgen können vorgenommen werden), können direkt Einträge vorgenommen werden. Dies geschieht sehr einfach indem man zuerst den Klienten auswählt, dann das entsprechende Projekt. Ab jetzt läuft die Zeit und wird erst dann wieder gestoppt, wenn das Projekt wieder geschlossen wird. Innerhalb der Projektdefinition gibt es die Möglichkeit einen minimalen Zeitbedarf einzutragen. Nehmen wir an, es wären für ein Projekt 30 Minute eingetragen, aber nur 10 Minuten an dem Projekt gearbeitet worden. Dann würden in der Abrechnung des Klienten trotzdem 30 Minuten aufgeführt werden.
Der Ausdruck erfolgt entweder als Übersicht der Zeiten zwischen zwei definierbaren Zeitpunkten für den Benutzer oder aber als Zeitabrechnung für den Klienten.

Stocks

Ist ein kleines Börsenspiel. Ziel ist es, innerhalb einer einstellbaren Zeit möglichst viele Spekulationsgewinne zu erzielen.
Nach dem Programmstart werden zuerst die Anzahl der Spieler (1-5), das Startguthaben (1-9999 Credits), der Dispo-Rahmen (0-99%) und die maximale Spieldauer (15-300 Minuten) angegeben. Danach folgt die Eingabe der Spielernamen und der maximal fünf handelbaren Aktien, deren Namen frei vergeben werden können.
Nun können die Spieler Aktien kaufen und verkaufen. Das Programm erzeugt für jede Runde zufällig einen neuen Aktienkurs und gibt die jeweiligen Kursveränderungen in einer kleinen Statistik aus. Steigt der Kurs der Aktie über $2,50 wird eine Dividende von 5% je Anteil pro Runde auzgezahlt.
Das Spiel endet wenn die Zeit abgelaufen ist oder ein Spekulant das Spiel beendet.

Terminal

Der Name sagt es. Ein Terminal-Programm für die serielle Schnittstelle. Mit einem Modem kann man Dateien im XMODEM- oder ASCII-Protokoll über eine Telefonleitung oder Funk hin- und her übertragen. Im Terminal-Mode wird der VT 100 Standerd emuliert. Das Programm ist Menü-gesteuert. Es prüft beim Start ob eine serielle Schnittstelle angeschlossen ist, falls nicht wird das Programm beendet. Wie auch bei anderen Programmen von Autobyte wird man gefragt, ob man auf Laufwerk A: (RAM-disk) oder C: (Virtual-disk) arbeiten möchte. Anschliessend werden die aktuellen Einstellungen (Baudrate, Parität, Datenbits, Stoppbits, Echo, Protokoll und Zeilenende) angezeigt.
Mit F1 (oder der ATARI-Taste) ruft man das Menü auf: Files, Dial, Set up, Terminal, VT100 und Quit. Die Dial-Funktion hat ein eigenes Adressbuch, hier kann man die Telefonnummern mit Namen versehen abspeichern und von dort aus anwählen. Unter Set up können die Einstellungen verändert werden und das Dial-String für das Modem (z.B. ATDT oder ATDP für HAYES-kompatible Modems) angegeben werden. Um Dateien zu übertragen wählt man den Menüpunkt Files (transmit, receive oder view). Es erscheint jeweils eine Eingabezeile für den Dateinamen (leider ohne Line-Editing), drückt man Escape, so erscheint ein Menü mit den Dateien auf dem aktuellen Laufwerk. Wählt man eine Datei durch drücken der Enter-Taste aus, so wird sie übertragen. Anschliessend ist man wieder im Terminal-Modus.

Fazit

Die Programme erfüllen allesamt, was der Hersteller in seiner Anleitung verspricht. Allerdings geben einige Besonderheiten Rätsel auf. Warum wurden eigene Menüs programmiert, wo doch alle Portfolio™-Routinen zur Verfügung standen und auch ausreichend dokumentiert waren?
Leider ist auch die Bedienung der Software nicht durchgängig dokumentiert und so auch nicht immer ersichtlich, welche Tasten wann gedrückt werden müssen. In einigen Auswahlfenstern, so zum Beispiel bei den Datumseingaben, kommt man weder mit Enter noch mit Esc weiter. Hier muss dann F1 gedrückt werden.
Die Programme liefen in den Kurztests stabil und zeigten keine Schwächen - wie sich die Programme im täglichen Gebrauch und bei größeren zu verwaltenden Datenemengen verhalten kann dagegen nur gemutmaßt werden.

Bei einem Neupreis zwischen 69,95 und 89,95 US$ kosteten die Programme für Portfolio™-Verhältnisse reichlich viel. Für diese Listenpreise könnte man Programme mit einer sehr viel größere Funktionsvielfalt und besseren Leistungsfähigkeit erwarten, beides ist bei den Programmen aber eher mäßig.

software/vorstellung/autobyte/stocksfastptimek.txt · Zuletzt geändert: 21/02/2008 00:02 (Externe Bearbeitung)