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2001- Odyssee zu neuen CF- Welten

Im Mai 2000 stellte Stefan Kächele den neuen CF- Adapter für den PoFo erstmals vor, der dann ab Oktober lieferbar war. Der Ein- und Umbau des PoFo war relativ schnell erledigt, da eine Fertigbaugruppe benutzt und nur der Einbau selber vorgenommen wurde. Zur Erprobung des Adapters musste also nur noch eine CF- Karte besorgt werden. Ich kaufte eine 32 MB CF-Karte. Nachdem im offenem Zustand alles funktionierte, wurde der PoFo wieder zusammen gebaut.

Leider funktionierte der CF- Adapter dann nicht mehr. Dieses Spiel wurde noch mehrmals wiederholt, jedes Mal mit dem gleichen Ergebnis. Nachdem auch das Abtragen von Ge- häuserippen nichts half (Stefan sprach in seiner Beschreibung von Spannungen beim Zusammenbau) konnte mir Stefan den entscheidenden Tipp geben. Die Adapterkarte steckte zu weit im Steckverbinder, dadurch hingen die Kontakte in der Luft. Durch Aufkleben eines Stückchens Angelschnur mit Sekundenkleber wurde das Problem dauerhaft gelöst. Wenn man die Lösung kennt, weis man sofort, warum bei den RAM-Karten ein 1mm breiter Kunststoffstreifen vor den Kontakten liegt.

Nachdem nun der PoFo betriebsbereit war, sollte die CF- Karte komfortabel gefüllt werden. Stefan hatte zu diesem Zweck das Programm FolioLink 95 beigelegt. Ein 25-poliges Parallel-Kabel mit 2 Sub- D Steckern hatte ich mir schon 1991 angefertigt. Doch dieses Programm wollte unter Windows 95 und auch im DOS-Fenster nicht laufen. Es brachte da- bei mehrere Testrechner zum Absturz. Der Hinweis von Stefan, Lastdrive hoch zu setzen und Smartdrive auszuschalten, blieb wirkungslos, da es diese DOS-Befehle unter Stan- dard- Windows 95 nicht mehr gibt.

Es blieb also nur der Weg, den Rechner unter DOS zu starten. Die erforderlichen Start-Dateien (Config.sys und Autoexec.bat) im Programm MSDOS.pif unter Windows 95 (FAT 16) zu produzieren, erwies sich schwieriger als geplant. Auch hier waren erst einmal einige Tests nötig. Hier soll nun das Ergebnis beschrieben werden.

1) Unter Windows/ Startmenü / Programme findet man die Verknüpfung „MS-DOS-Eingabeaufforderung“. Darauf mit der rechten Maustaste klicken und eine Verknüpfung herstellen, diese auf den Desktop ziehen.

2) Windows wieder schließen, auf dem Desktop mit der rechten Maustaste auf die MS-DOS-Verknüpfung klicken, dann auf Eigenschaften. In dem sich öffnenden Fenster auf Pro- gramme klicken , dann auf „Erweitert“ klicken. Jetzt kann man im Fenster die Config.sys und Autoexec.bat eingeben. Dazu ist das Häkchen bei MS-DOS-Modus und unten der Punkt bei „Neue MS-DOS-Konfiguration“ zu setzen. Mit klicken auf o.k. werden die Eingaben abgespeichert. Die folgenden Angaben sind als Muster zu verstehen.

Wichtig ist, dass die fettgedruckten Zeilen eingegeben werden !!!

3) Config.sys:
DOS=SINGLE
DOS=HIGH,UMB
Device=C:\Windows\Himem.sys
Device=C:\Windows\Emm386.exe noems
Country=049,,C:\Windows\Command\Country.sys
Device=C:\Progs\Cdrom\Mitsumi\Mtmcdai.sys /D:CD01
Device=C:\Flclient.sys /3

4) Autoexec.bat:
SET TMP=C\Windows\Temp
SET TEMP=C:\Windows\Temp
SET Prompt=$p$g
SET winbootdir=C:\Windows
SET Path=C:\Windows;C:\Windows\Command
SET Sound=C:\Progs\Creative\Ctsnd
SET Midi=Synth:1 Map:E
SET Blaster=A220 I5 D1 H5 P330 T6
Keyb gr,,C:\Windows\Command\Keyboard.sys
C:\Windows\Command\Mscdex.exe /D:CD01
C:\Windows\System\Mouse.exe
C:NC\NC.exe

Nach Fertigstellung das Abspeichern nicht vergessen. Wie gesagt, die Listen dienen nur zur Orientierung, im konkreten Fall sind die Pfade des vorhandenen PC einzusetzen.

Nach klicken auf den Knopf MS-DOS fährt der Rechner runter und startet unter DOS. Wenn alle Pfade richtig eingesetzt sind , kann man das Programm nutzen. Zur Komfortsteige- rung habe ich noch den Norton- Commander mit eingebunden. Die Laufwerke des PoFo werden zwischen der letzten Festplatte des PC und dem CD-ROM-Laufwerk angeordnet.

Beim praktischen Gebrauch zeigte sich, dass das Programm Foliolink 95 nicht sehr stabil arbeitet.

Da ich einen originalen PoFo mit 128KB-RAM benutze, dessen Laufwerk A: ja mit dem CF-Adapter belegt ist, bin ich auf die Verwendung des Memory Expanders angewiesen, wenn ich Original- RAM-Karten lesen will (Laufwerk B:). Sind die zusätzlichen 256 KByte RAM aktiviert und außerdem noch die Parallelschnittstelle angeschlossen, startet die CF- Karte nicht mehr. Es lässt sich also entweder nur der RAM-Expander oder die Parallelschnittstelle verwenden. Erfahrungen mit einem anderen PoFo liegen dazu derzeit noch nicht vor.

Ich besitze einen Photo Smart Drucker P1000 von HP. Damit lässt sich die CF- Karte unter Windows 95 ohne Probleme auslesen und beschreiben, so dass ich auf Foliolink ver- zichten kann. Neuere Drucker dieser Serie von HP haben neben dem auch schon beim P1000 zusätzlich vorhandenen SmartMedia-Leser auch noch einen MMC/SD-Leser.

Als nächsten Schritt beschäftigte ich mich mit den Möglichkeiten der Neuprogrammierung des AMD-Flashprom des CF- Adapters. Dazu installierte ich entsprechend dem Vor- schlag von Stefan das ATARI- RAM-Kartenlaufwerk in meinem PC. Auch dieses Laufwerk erfordert den Start unter MS-DOS nach obigem Muster. In der Config.sys muss zusätzlich die Zeile Device=C:\PoFo-Com\Cd.sys eingefügt werden. Auch diese Angaben sind als Beispiel zu verstehen. Es muss konkret angegeben werden, in welchem Verzeichnis sich die Datei Cd.sys befindet.

Das Lesen und Schreiben der RAM-Karten läuft damit ohne Probleme. Zum Beschreiben des AMD- Flashprom muss erst einmal eine Image-Datei erzeugt werden. Dazu kann man die Programme im Verzeichnis 2image benutzen, welche von Stefan mitgeliefert wurden. Es werden die für Laufwerk A: gewünschten Programme auf eine 128 KB RAM-Karte kopiert, die Original- oder mit Bestform formatiert sein kann. Ebenso sind die Programme in Originallänge oder komprimiert zu verwenden. Hier kann jeder selbst entscheiden.

Mit CREAD.EXE kann man nun die Imagedatei erzeugen, der Name ist im Prinzip dabei frei wählbar. Leider war die erzeugte Imagedatei fehlerhaft, wie die Kontrolle mit dem Norton-Commander zeigte. Eine richtige Funktion dieses Programms erfordert, dass das RAM-Kartenlaufwerk den Buchstaben E: hat. Da ich nur eine Festplatte mit einer Partition C: habe, musste ich mit einem Partitionsprogramm eine weitere Partition D: erzeugen, ohne die Dateien der Partition C: zu beschädigen. Dies ist tatsächlich ohne Neuformatierung gelungen. Danach klappte auch die Erzeugung der Image-Datei mit Cread. Mit diesem Stand legte ich erst einmal eine Pause ein, da keine unmittelbare Notwendigkeit zum Austausch der Flash-Dateien bestand.

Nachdem im Oktober 2001 die Mitteilung von Stefan kam, dass Herr Reinecke eine Lösung für das Windows-Kompatibilitätsproblem gefunden hat, bekam die Sache wieder eine höhere Priorität. Die Lösung von Herrn Reinecke ist genial einfach, denn er benutzt einen USB-CF-Adapter, der intern mit einer Datenbreite von 8 Bit arbeitet. Damit gibt es keine Kompatibilitätsprobleme, die sonst durch den PCMCIA- oder Card-Bus vorprogrammiert sind.

Die Erzeugung der Image-Datei erfolgte ohne Probleme. Beim Überspielen der Image-Datei auf die RAM-Karte mit CWRITE.EXE erlebte ich jedoch eine Überraschung, denn die Originaldateien waren wieder auf der RAM-Karte und nicht die vorgesehene Imagedatei. Ein Kopieren von Imagedateien auf eine 128 KB-RAM-Karte ist wegen des erforderlichen Filesystemes nicht möglich (es stehen nur 125 KByte für Nutzdaten zur Verfügung), deshalb wurde ein 1 MB-RAM-Modul benutzt. Dieses RAM-Modul steckte ich in Laufwerk B: des Pofo und startete XFLASH.EXE. Das Löschen des AMD- Flashproms erfolgte ohne Probleme. Die Überraschung erfolgte beim Laden der neuen Image-Datei, denn das Programm suchte eine Datei CCMIMAGE.bin auf Laufwerk C:. Eine Änderung des Laufwerks war nicht vorgesehen.

Mit Hilfe des Memory Expanders wurde Laufwerk C: auf 160 KB erweitert und die Dateien Xflash und die umbenannte CCMIMGE.bin geladen. Danach wurde der AMD- Flashprom nochmals gelöscht und anschließend erfolgreich beschrieben. Damit war der Weg frei, selber jede gewünschte Konfiguration im AMD- Flashprom abzulegen.

Nun hat aber nicht jeder PoFo- Fan einen Memory Expander und schon gar nicht ein 1 MByte RAM-Modul. Nachdem es zunächst so aussah, dass das Flashen des AMD-Flashprom mit dem Original- PoFo ohne RAM-Erweiterung nicht möglich ist, da der PoFo nur einen RAM von 128 KB hat, wurde hier mit Hilfe von Stefan ein Ausweg gefunden.

Dazu muss man wissen, dass die CF- Karte unabhängig von dem AMD-Flash betrieben wird. Der AMD-Flash automatisiert nur die Installation der für den Betrieb erforderlichen Treiber auf dem Laufwerk C:. Sicherheitshalber kopiert man die Dateien Config.sys, pofocf.sys, xflash.exe und mkfs.com auf das Laufwerk D:. Dabei wird die Datei mkfs.com nur zum Formatieren der CF- Karte benötigt. Man kann die Möglichkeit der Datenübertragung vom PC zum PoFo nutzen. Mit der parallelen Schnittstelle wird das Programm FT.com mitgeliefert, welches mit einem speziellen Kabel die Datenübertragung zum PoFo vornimmt, lieferbar z.B. bei Stefan. Dieses Programm läuft auch im DOS-Fenster von Windows 95. Das Programm für die PoFo- Seite ist bereits im PoFo- ROM enthalten. Nach Aufstecken der Parallelschnittstelle und Herstellen der Verbindung zum Parallelport des PC startet man die Datenübertragung durch Druck auf die Tasten ATARI-Taste + System, Datenübertragung, Bedienen. Es erfolgt die Aufschrift „Auf Verbindung Warten“.

Nun startet man das Programm FT.com auf dem PC. Wichtig ist, dass sich das Programm FT und die erzeugte Imagedatei möglichst im gleichen Ordner befinden, bei mir sind beide ohne Ordner auf Laufwerk C:. Damit verhindert man sicher Probleme, die beim Aufruf von Ordnern durch das einfache DOS-Programm FT.com auftreten können. Dann Taste S = Senden drücken, Anzeige: „Welche PC-Dateien senden?“ z.B. C:ccmimage.bin, ENTER, Anzeige: „Wozu auf den Portfolio?“ z.B. D:ccmimage.bin und nochmals ENTER.

Die Datenübertragung ist gestartet, was man auch am PoFo sehen kann, Anzeige „Empfang“. Nun darf man sich die Zeit nicht lang werden lassen, die Datei ist 1 Mbit lang und die Datenübertragung läuft mit ca. 400 bit/s. Schneller geht es mit der seriellen Schnittstelle und dem Programm PTRANS.
Nach Vorhandensein der Imagedatei auf dem Laufwerk D: können wir das Programm Xflash.exe auf dem Laufwerk C: starten. Zunächst wird das Laufwerk A: mit Taste L gelöscht.

!!!! Bitte beachten Sie, dass beide genutzten 128 KByte Speicherbänke des AMD-Flash gelöscht werden !!!!

Danach drücken wir Taste S „Spezialfunktionen“, wählen Laufwerk A: aus und mit Taste Q „Image vom Quelllaufwerk“, z.B. D:ccmimage.bin. Der Name für diese Datei ist beliebig. Er wird bei der Erzeugung der Imagedatei gewählt. Er muss natürlich mit der auf dem Laufwerk D: vorhandenen Imagedatei übereinstimmen. Mit der Enter-Taste wird der Flash-Vorgang gestartet.

Nach Umschalten der Speicherbank mit dem Schiebeschalter am CF- Adapter kann auch die 2. Speicherbank nach gleichem Verfahren geladen werden.

Beim Flashen sollte man unbedingt das Netzteil verwenden, da ein relativ hoher Strom für das Lesen der CF- Karte und das Flashen verbraucht wird, so dass Spannungseinbrüche = Datenfehler möglich sind.

Stark vereinfachen sollte man sich die ganze Prozedur bei Verwendung des Windows-Programms „Portfolio RAM- Card Reader“ der Fa. Pentagon GmbH können, welches für 14,80 EUR angeboten wird. Hiermit kann man auch sehr einfach eine Imagedatei der RAM-Karte erzeugen, so dass nur noch die Datenübertragung zum PoFo übrig bleibt. Eine Programmbeschreibung ist in der PoFo- Info H2 / 1998, S. 66 – 67 erschienen\\.
Eigene Tests wurden nach Lieferung des Programms vorgenommen. Erst bei der zweiten Erstellung eines Flashfiles, als alle Bearbeitungsschritte ausschließlich mit dem Portfolio RAM- Card Reader Programm abgearbeitet wurden, wurde klar, dass die anfängliche Begeisterung fehl am Platze ist, da das Programm fehlerhaft ist. Eine formatierte Memory- Card lässt sich mit dem PoFo nicht mehr lesen. Die Backup-Funktion erzeugt, wie geplant, ein Backup mit frei wählbarem Namen und der Endung *.crd. Allerdings erhalten alle Files ein neues Erstellungsdatum, welcher willkürlich gewählt zu sein scheint.

Nach dem Flashen musste ich dann feststellen, dass Laufwerk A: sich nicht starten liess. Im Menü tauchten Hex- Zeichen auf , die auf der Original- Memory- Card nicht vorhanden waren.

Das Bearbeiten von Memory- Cards über 128 Kbyte Speichergröße (Memory- Module und wahrscheinlich auch PCMCIA- Karten) ist nicht möglich, da diese nicht erkannt werden.

Nach mehreren Wiederholungen, die vorgenommen wurden, um Zufälligkeiten auszuschliessen und die ein reproduzierbares Ergebnis brachten, kann ich von der Verwendung des Programms für den hier vorgesehenen Anwendungszweck nur abraten.

Das Geheimnis, warum der PoFo sich nur noch englisch meldet, konnte dabei auch gelöst werden. Es liegt am von Stefan verwendeten FM, da dieser so weit komprimiert wurde, dass die deutschen Sprachtexte verloren gegangen sind. Ein automatischer Start von FM, wie im Original des AMD-Flashprom vorgesehen, ist nicht empfehlenswert, da einige Spiele, die Grafik verwenden, dazu unkompatibel sind.

Inzwischen wurde ein ZIO- USB- CF- Reader von Conrad beschafft und die volle Windowskompatibilität mit dem Treiber von Herrn Reinecke nachgewiesen. Dieser Reader funktioniert auch unter Windows 95b.

Die hier kurz geschilderten Erlebnisse erstreckten sich über den Zeitraum von mehr als einem Jahr, da die aufgetretenden Probleme immer erst einmal verdaut und ein Ausweg gesucht werden musste. Meine Zeilen sollten es aber allen Nachnutzern ermöglichen, schneller zum Zuge zu kommen. Ich habe deshalb auch ausführlich alle Schritte erläutert, um gerade nicht so bewanderten Usern Hilfe und Unterstützung zu geben, die Profis wissen sowieso schon alles.

Ich denke, ich spreche im Namen aller PoFo- Fans, wenn ich dem internationalen Entwicklerteam für die geleistete Arbeit recht herzlich danke.

hilfe/tipps/sonstiges/pcdcfadapter/koestercf1.txt · Zuletzt geändert: 06/05/2007 00:05 (Externe Bearbeitung)