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2. Das Betriebssystem

2.1 Einleitung

Das Betriebssystem ist das Programm, das den Betrieb des Rechners steuert und interne Verwaltungsaufgaben ausführt.

Das Betriebssystem, in diesem Handbuch DOS bezeichnet (DIP Operating System), bildet die Verbindung zwischen Ihren Anwendungsprogrammen und der Hardware des Computers. DOS, das Betriebssystem, das mit dem Portfolio geliefert wird, ist dem Industrie-Standard MS-DOS sehr ähnlich.

Technischer Hinweis: Wenn Sie mit der Art, wie MS-DOS oder PC-DOS arbeiten, vertraut sind, so kennen Sie interne und externe Befehle. Der Portfolio arbeitet auf viel einfachere Art: Alle hier aufgeführten Befehle sind interne Befehle. Im Portfolio werden keine externen Befehle benutzt.

2.2 Benutzung von Speicherkarten

Speicherkarten im Kreditkartenformat werden für die Datenspeicherung beim Portfolio in derselben Weise benutzt wie Disketten beim tischgebundenen PC. Eine Speicherkarte kann bis zu 128KB Speicherkapazität haben und kann herausgenommen, formatiert, schreibgeschützt und sonst genau wie eine gewöhnliche Diskette behandelt werden. Die Laufwerke, in die sie hineinpassen, werden Kartenlaufwerke genannt.

Die Karten und die Laufwerke haben keine bewegten Teile, sie sind robust, sehr klein und bequem in der Handhabung.

Wenn Sie eine Speicherkarte zum ersten Mal benutzen, muß sie formatiert werden - genau wie eine normale Diskette. Lesen Sie für weitere Einzelheiten den Abschnitt über den FORMAT-Befehl später in diesem Kapitel. Lesen Sie auch den Abschnitt in Kapitel 1 über die Behandlung von Speicherkarten.

2.3 Joker-Zeichen

Wenn Sie einen Filenamen angeben, ist es manchmal nützlich sagen zu können: „Liste alle Dateinamen mit dem Namen VERKAUF auf, die eine beliebige Erweiterung haben“. Damit wir in der Lage sind, solche Spezifikationen machen zu können, kennt DOS die zwei Joker-Zeichen '*' und '?'.

Die Anwendung der beiden Joker-Zeichen unterscheidet sich etwas. Das erste, '*', wird benutzt, um 'irgendwas' darzustellen. Um zum Beispiel alle Dateien mit der Erweiterung .WKS aufzulisten, benutzen Sie den DIR-Befehl so:

DIR *.WKS

Der Befehl bedeutet: „Liste alle Dateien, die 'irgendwas' als Dateinamen haben und .WKS als Erweiterung.

Um alle Dateien zu listen, die mit den Buchstaben VERKAUF beginnen und beliebig enden und irgendeine Erweiterung haben, schreiben Sie:

DIR VERKAUF*.*

Das zweite Joker-Zeichen, '?', wird benutzt, um 'irgendeinen Buchstaben an einer bestimmten Stelle 'darzustellen'. Um zum Beispiel alle Dateien zu listen, deren Namen acht Buchstaben lang ist, wovon die letzten sieben VERKAUF lauten, und deren Erweiterung .GUT ist, würden Sie schreiben:

DIR ?VERKAUF.GUT

Dieser Befehl könnte zum Beispiel auflisten:

  • 1VERKAUF.GUT
  • AVERKAUF.GUT
  • BVERKAUF.GUT
  • CVERKAUF.GUT

2.4 Verzeichnisse

Bei der ersten Benutzung des Portfolio wird automatisch auf Laufwerk C: ein Verzeichnis mit den Namen \SYSTEM erzeugt. Darin wird die Verwaltungsdatei für die Anwendungen, PERMDATA.DAT, gespeichert.

Das Verzeichnis \SYSTEM ist das einzige Verzeichnis, das automatisch vom Portfolio erzeugt wird.

Der auf jedem Laufwerk vorhandene Speicher kann mit einer hierar-chischen Verzeichnisstruktur aufgeteilt werden. Hier ist zum Beispiel eine typische Verzeichnisstruktur, auch als Verzeichnisbaum bezeichnet:

                WURZEL
              /   |   \
             /    |    \
            /     |     \
     VERKAUF  ADRESSEN   BRIEFE 
      /  |    |      |    |   \
     /   |    |      |    |    \
    /    |    |      |    |     \
MUSTER STAB PRIVAT FIRMA PRIVAT FIRMA

Das Verzeichnis in der obersten Ebene, das 'Stammverzeichnis' oder die Wurzel des Dateibaumes, enthält drei Unterverzeichnisße. Diese heißen VERKAUF, ADRESSEN und BRIEFE. Diese drei enthalten je zwei weitere Unterverzeichnisse. Das Verzeichnis VERKAUF enthält die Unterverzeichnisse MUSTER und STAB; das Verzeichnis ADRESSEN enthält die Unterverzeichnisse PRAVAT und FIRMA; Das Verzeichnis BRIEFE enrhält ebenfalls Unterverzeichnisse mit den Namen PRIVAT und FIRMA.

Bei der Benutzung von DOS-Befehlen, die mit einem Teil des Verzeichnisbaums arbeiten sollen, müssen Sie die fraglichen Verzeichnisse wie folgt angeben. Um zum Beispiel alle Dateien des Unterverzeichnisses PRIVAT, das sich in dem Verzeichnis BRIEFE befindet anzuzeigen, schreiben Sie:

DIR \BRIEFE\PRIVAT\*.*

Der umgekehrte Schrägstrich '\', wird zum trennen der Namen der Verzeichnisse voneinander und vom Dateinamen benutzt.

In jedem Verzeichnis oder Unterverzeichnis können Daten oder Programme gespeichert werden. Der Vorteil der Verwendung eines Verzeichnisbaums wie der oben gezeigte ist der, dass Dateien bestimmter Art in Gruppen zusammengefasst werden können. Sie können alle Ihre privaten Briefe in dem Verzeichnis \BRIEFE\PRIVAT ablegen, während Sie alle geschäftlichen Briefe in \BRIEFE\FIRMA speichern.

2.4.1 Das aktuelle Verzeichnis

Genauso wie es immer ein aktuelles Laufwerk gibt, gibt es immer ein aktuelles Verzeichnis auf diesem Laufwerk. Das aktuelle Verzeichnis kann das Stammverzeichnis sein oder jedes Verzeichnis in dem Verzeichnisbaum.

Zwei DOS-Befehle existieren, um das Erzeugen und Löschen von Verzeichnissen und Unterverzeichnissen zu ermöglichen. Dies sind MD (Erzeuge Verzeichnis) und RD (Entferne Verzeichnis). Diese, und die anderen DOS-Befehle, werden im Einzelnen später in diesem Kapitel erklärt.

2.5 Pfade und Pfadnamen

Ein Pfad ist eine Folge von Verzeichnisnamen gefolgt von einem Dateinamen, wobei jeder von dem vorherigen durch einen umgekehrten Schrägstrich getrennt ist.

Einem Pfad kann auch eine Laufwerksbezeichnung vorangestellt sein, die dann von dem Rest des Pfades durch einen Doppelpunkt getrennt sein muß.

Wenn ein Pfadname mit einem umgekehrten Schrägstrich beginnt, so nimmt DOS an, dass es sich um einen Pfad des Verzeichnisbaumes handelt, der auf der Ebene des Stammverzeichnisses beginnt. Wenn ein Pfadname nicht mit einem umgekehrten Schrägstrich beginnt, so nimmt DOS an, daß der Pfad auf der Ebene des aktuellen Verzeichnisses beginnt.

Hier sind einige Pfadnamen als Beispiele:

\                   das Stammverzeichnis 
\AUTOEXEC.BAT       eine Datei im Stammverzeichnis 
\VERKAUF\ARTIKEL    das Unterverzeichnis mit Namen ARTIKEL in dem 
                    Verzeichnis mit Namen VERKAUF auf der Stammebene 
\VERKAUF\MWST.14    eine Datei in dem Verzeichnis mit Namen VERKAUF auf der Stammebene 
ARTIKEL\MWST.14     eine Datei in dem Unterverzeichnis mit Namen ARTIKEL, 
                    die sich unterhalb des aktuellen Verzeichnisses befindet.

2.6 Funktionstasten

Wenn Sie einen DOS-Befehl geschrieben haben und als nächstes denselben oder einen ähnlichen Befehl schreiben wollen, so können Sie es sich durch Benutzung der Funktionstasten und einiger anderer Tasten ersparen, den gesamten Befehl noch einmal schreiben zu müssen.

Wenn Sie einen DOS-Befehl schreiben, so wird eine Kopie Ihrer Eingabe in einem Zwischenspeicher aufbewahrt. Nachdem Sie einen Befehl geschrieben und Enter gedrückt haben gilt folgendes:

Taste Wirkung
F1 Kopiert ein Zeichen vom Zwischenspeicher in die Befehlszeile. Weiteres Betätigen von F1 kopiert nachfolgende Zeichen vom Zwischenspeicher in die Befehlszeile, bis der gesamte Zwischenspeicher kopiert worden ist.
F2x Kopiert Zeichen bis zum angegebenen Zeichen (hier durch x dargestellt) vom Zwischenspeicher in die Befehlszeile.
F3 Kopiert alle restlichen Zeichen, die noch nicht vom Zwischenspeicher kopiert worden sind, in die Befehlszeile.
F4x Überspringt (ohne zu kopieren) alle Zeichen bis zum angegebenen Zeichen (x), weiter mit F3.
F5 Kopiert eine neue Befehlszeile in den Zwischenspeicher (bevor Enter gedrückt wurde).
F6 Erzeugt ein ^Z Zeichen im neuen Zwischenspeicher.
Entf Löscht (ohne zu kopieren) das folgende Zeichen im Zwischenspeicher.
Esc Löscht die gegenwärtige Befehlszeile.
Einfg Erlaubt es, Zeichen in den Zwischenspeicher einzufügen.

2.7 Andere Steuerzeichen

Die folgenden Steuerzeichen werden außerdem erkannt:

  • Strg+C — Bricht den laufenden Prozeß ab und kehrt zum Prompt zurück
  • Strg+S — Unterbricht die Bildschirmausgabe; drücken Sie irgendeine Taste zum Fortsetzen der Ausgabe.

2.8 DOS-Befehle und Worte, die in Stapelverarbeitungsdateienerkannt werden

Die folgenden Befehle sind alle intern (sie werden also bei einem Verzeichnisausgabebefehl nicht aufgelistet) und sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt:

  • APP — Ein für den Portfolio spezifischer Befehl zum Ausführen von Anwendungen
  • BREAK — Umschalter für den DOS-Unterbrechungsmechanismus
  • CD (CHDIR) — Wechsel zu einem anderen Verzeichnis in einem Laufwerk
  • CHKDSK — Überprüfung des Zustandes einer Diskette/Speicherkarte
  • CLS — Löschen des Bildschirms
  • COPY — Kopieren einer Datei
  • DATE — Setzen des Datums der eingebauten Uhr mit Kalender
  • DEL — Löschen einer oder mehrere Dateien auf einem Laufwerk
  • DIR — Anzeigen des Verzeichnisses eines Laufwerks
  • DO — Teil des FOR-Befehls
  • ECHO — Ein/Ausschalten der Ausgabe von Stapelverarbeitungsbefehlen auf den Bildschirm sowie Ausgabe von Bildschirmmeldungen
  • ERRORLEVEL — Stapelverarbeitungsbefehl zum Abfragen von Programmausgangscodes
  • EXIST — Teil des IF-Befehls in Stapelverarbeitungsdateien
  • FDISK — Zum Festlegen der Größe des internen RAM-Laufwerks
  • FOR — Schleifenstruktur für Wiederholungen in Stapelverarbeitungsdateien
  • FORMAT — Zum Formatieren einer Speicherkarte
  • GOTO — Befehl zur Strukturierung von Stapelverarbeitungsdateien
  • HELP — Listet alle vorhandenen DOS-Befehle und Stapelverarbeitungs-Worte
  • IF — Bedingungsstruktur in Stapelverarbeitungsdateien
  • IN — Teil des FOR-Befehls in Stapelverarbeitungsdateien
  • LABEL — Erzeugen oder verändern einer Diskettenbezeichnung
  • MD (MKDIR) — Erzeugen eines neuen Verzeichnisses auf einem Laufwerk
  • NOT — Teil des IF-Befehls in Stapelverarbeitungsdateien
  • OFF — Schaltet den Portfolio in Bereitschaftsstellung
  • PAUSE — Stapelverarbeitungsbefehl hält die Ausführung an
  • PATH — Setzen oder Anzeigen des DOS-Suchpfades für Programme
  • PROMPT — Setzen des DOS-Prompts für ihren Portfolio
  • RD (RMDIR) — Entfernen eines leeren Verzeichnisses von einem Laufwerk
  • REM — Einleitung von Komentaren in Stapelverarbeitungsdateien
  • RUN — Ausführen von DOS-Software von einer Speicherkarte
  • SET — Setzen oder Anzeigen der Einstellungen der Umgebung
  • SHIFT — Zugriff auf zusätzliche Parameter für Stapelverarbeitungsdateien
  • TIME — Setzen der Uhrzeit der internen Uhr mit Kalender
  • TYPE — Zum Anzeigen einer Textdatei auf dem Bildschirm
  • VER — Anzeigen der DOS-Versionsnummer auf dem Bildschirm
  • VERIFY — Umschalten der Verifizierungsfunktion beim Schreiben auf Diskette
  • VOL — Anzeige des einem Laufwerk zugewiesenen Namens

Die Befehle in den folgenden Beschreibungen werden oft begleitet von Namen von verschiedenen Verzeichnissen, Speicherkartenlaufwerken und so weiter. Sie werden Befehlsparameter genannt. Die Parameter können in großen und kleinen Buchstaben geschrieben werden. Die Parameter werden in den folgenden Formaten angegeben:

  • [d] — ein Laufwerk; d.h., ein Buchstabe, der ein Speicherkartenlaufwerk oder die interne RAM-Diskette bezeichnet und von einem Doppelpunkt gefolgt wird, zum Beispiel a:, b:, c:
  • [dir] — ein Verzeichnis auf einer Speicherkarte oder der internen Diskette
  • [fname] — ein Dateiname bestehend aus einem Namen und einer Erweiterung, getrennt durch einen Punkt, zum Beispiel verkauf.gut
  • [pathname] — eine Kombination aus Laufwerk, Verzeichnis und Dateiname, die ein bestimmtes Laufwerk, Verzeichnis oder eine bestimmte Datei bezeichnet. Falls das Laufwerk weggelassen wird, wird das aktuelle Laufwerk angenommen; falls das Verzeichnis weggelassen wird, wird das aktuelle Verzeichnis angenommen.
  • (/P) — alle Parameter in Klammern sind wahlweise, oft steht ein Schrägstrich davor. Der Parameter /P wird zum Beispiel mit den Befehlen TYPE und DIR benutzt.
  • [(/W)(/A)] — Dinge in Eckigen Klammern sind eine Auswahl von Möglichkeiten, von denen nur eine zur Zeit benutzt werden darf.

Ein kompletter Befehl mit seinen Parametern - hinter dem DOS-Prompt geschrieben - heißt eine DOS-Befehlszeile.

2.9 Stapelverarbeitungsbefehle

DOS kann auch Stapelverarbeitungsdateien ausführen. Stapelverarbeitungsdateien bestehen aus mehreren DOS-Befehlen und können wie jedes andere Programm ausgeführt werden. Sie dienen dazu, eine ganze Serie von DOS-Befehlen automatisch ablaufen zu lassen.

Stapelverarbeitungsdateien haben immer die Erweiterung .BAT.

Jeder der DOS-Befehle, die in diesem Kapitel beschrieben werden, kann in Stapelverarbeitungsdateien benutzt werden. Die folgenden DOS-Befehle und reservierten Worte sind besonders nützlich in Stapelverarbeitungsdateien:

  • ECHO
  • EXIST
  • ERRORLEVEL
  • FOR
  • GOTO
  • IF
  • PAUSE
  • REM
  • SHIFT
  • DO
  • IN
  • NOT
  • @<Befehl>

Lesen Sie den Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel für weitere Informationen.

2.10 Die DOS-Befehle

Portfolio akzeptiert alle DOS-Kommandos in Großbuchstaben, Kleinbuchstaben oder Kombinationen davon.

2.10.1 APP

Syntax:

  • APP[(/A)(/D)(/E)(/S)(/W)(/C)(/Z)]

Der Befehl APP führt zum Hauptmenü der Anwendungen, aus dem Sie wie gewohnt eine Anwendung auswählen können. Wenn einer der Schrägstrich-Parameter angegeben wird, so wird die bezeichnete Anwendung direkt ausgeführt. Zum Beispiel bringt Sie der Befehl:

APP/A

direkt ins Adressbuch.

2.10.2 BREAK

Syntax:

  • BREAK
  • BREAK ON
  • BREAK OFF

Der Befehl Break weist das System an, öfter die Break-Taste, Fn und B, abzufragen. Die Break-Taste bewirkt, das der Portfolio die laufende Aktivität beendet.

Wenn BREAK OFF eingestellt ist, wird die laufende Aktivität durch gleichzeitiges betätigen von Fn und B nur beendet, während sie auf den Bildschirm ausgibt oder eine Eingabe von der Tastatur erwartet.

Wenn BREAK ON eingestellt ist, wird die laufende Aktivität durch gleichzeitiges Betätigen von Fn und B auch während bestimmter Disketten-Operationen beendet.

Der Befehl BREAK allein zeigt die aktuelle Einstellung an. BREAK ON und BREAK OFF schalten BREAK ein bzw. aus.

2.10.3 CD (Synonym: CHDIR)

Syntax:

  • CD
  • CD [dir]

Wenn CD ohne Parameter benutzt wird, wird das aktuelle Laufwerk und Verzeichnis auf dem Bildschirm angezeigt. Zum Beispiel könnte nach:

CD 

die Anzeige lauten

a:\verkauf\muster

Wenn CD mit dem Namen eines Verzeichnisses benutzt wird, so wird dies Verzeichnis das aktuelle Verzeichnis auf dem aktuellen Laufwerk. Zum Beispiel wird durch:

CD \ 

das Stammverzeichnis zum aktuellen Verzeichnis.

Beachten Sie, daß dann, wenn der Verzeichnis-Parameter mit einem umgekehrten Schrägstrich (\) beginnt, der angegebene Verzeichnispfad mit dem Stammverzeichnis beginnt. Sonst beginnt der angegebene Verzeichnispfad auf der aktuellen Verzeichnisebene.

CD gefolgt von zwei Punkten (CD..) führt eine Ebene höher zum Mutter-Verzeichnis.

CD gefolgt von einem Verzeichnisnamen führt eine Ebene hinab zu diesem Verzeichnis. Zum Beispiel führt die Eingabe von:

CD STAB 

innerhalb des Verzeichnisses \VERKAUF zum Verzeichnis

\VERKAUF\STAB

Hinweis: Damit Sie mit einem Blick auf dem Bildschirm jederzeit feststellen können, welches das aktuelle Verzeichnis ist, können Sie mit dem Befehl PROMPT die DOS-Systemanfrage so einstellen, daß sie das aktuelle Verzeichnis anzeigt. (Lesen Sie dazu weitere Einzelheiten über den Befehl PROMPT in diesem Kapitel.)

2.10.4 CHKDSK

Syntax:

  • CHKDSK ([d])(/p)

Der Befehl CHKDSK führt eine grundsätzliche Prüfung entweder des aktuellen oder des angegebenen Laufwerks durch. Wenn eine Speicherkarte in Laufwerk a: eingesetzt ist, so könnte zum Beispiel der Befehl

CHKDSK a:

folgende Anzeige ergeben:

  Bez. home_disk erstellt 4-04-89 12:37 
   62592 Bytes insgesamt - Diskette 
    1024 Bytes in 2 Verzeichnissen 
    4224 Bytes in 6 Benutzerdateien 
   57344 Bytes verfügbar - Diskette 
  126976 Bytes gesamter Speicher 
   81936 Bytes frei 

Mit der Option /p werden die Informationen seitenweise angezeigt.

2.10.5 CLS

Syntax:

  • CLS

Löscht die Bildschirmanzeige und setzt den Positionszeiger in die obere, linke Ecke des Bildschirms. Falls das Anzeigefenster auf dem größeren, 80 mal 25 Bildschirm, von der Grundposition (Zeile 1; Spalte 1) wegbewegt worden war, so wird es wieder in die Grundposition bewegt.

2.10.6 COPY

Syntax:

  • COPY [Pfadname] [Pfadname]

Kopiert eine oder mehrere Dateien von einem Laufwerk und/oder Verzeichnis auf/in ein anderes. Der erste Pfadname hinter dem Befehl COPY gibt die Quelle an - die Datei oder Dateien die kopiert werden sollen. Der letzte Pfadname gibt das Ziel an - die Stelle, wohin die Dateien kopiert werden. Zum Beispiel erzeugt:

COPY BRIEF.TXT MEMO.TXT 

eine Kopie der Datei BRIEF.TXT unter dem Namen MEMO.TXT.

Wenn die Laufwerksangabe bei dem Quell- oder Zielpfadnamen weggelassen wird, so wird das aktuelle Laufwerk verwendet. Wenn kein Verzeichnis angegeben wird, so wird das aktuelle Verzeichnis verwendet.

Wenn eine Zieldatei mit demselben Namen bereits existiert, so wird sie ohne Warnung überschrieben.

Die Joker-Zeichen '*' und '?' können folgendermaßen benutzt werden: Der Befehl

COPY A:\??.* 

kopiert alle Dateien mit einem zwei Buchstaben langen Namen und beliebiger Erweiterung vom Stammverzeichnis auf Laufwerk A: in das aktuelle Verzeichnis auf dem aktuellen Laufwerk.

Oder:

COPY *.WKS \DATEN 

kopiert alle Dateien aus dem aktuellen Unterverzeichnis mit der Erweiterung .WKS in das Unterverzeichnis DATEN im Stammverzeichnis des aktuellen Laufwerks, ohne daß die Dateinamen im Einzelnen angegeben werden müssen.

Die Quelldateien bleiben bei allen Kopiervorgängen unverändert. COPY tut das, was der Name sagt: Es erzeugt Kopien der Quelldateien.

COPY kann auch in Verbindung mit CON benutzt werden, um eine Datei zu erzeugen. CON ist die Bezeichnung für das Ein/Ausgabegerät (Tastaur/Bildschirm, wird später in diesem Kapitel beschrieben). Damit wird ermöglicht, mehr als eine Zeile in eine Datei zu schreiben. Um anzuzeigen, daß die Eingabe beendet ist, müssen sie die Strg-Taste gedrückt halten und Z drücken. Dadurch wird ein Strg-Z eingefügt, wodurch DOS angezeigt wird, dass dies das Ende der Datei ist.

Wenn Sie zum Beispiel eine AUTOEXEC.BAT erstellen möchten, die den Bildschirm löscht (Befehl CLS), als Pfad (PATH) das Systemverzeichnis setzt und die Systemabfrage so einstellt, daß das aktuelle Verzeichnis angezeigt wird, so schreiben Sie:

   COPY CON AUTOEXEC.BAT 
   CLS 
   PATH=C:\SYSTEM 
   PROMPT $P$G 
   [Strg][Z]

2.10.7 DATE

Syntax:

  • DATE (mm-tt-jj)
  • DATE

Verändert das im Portfolio intern gespeicherte Datum. Das Datum kann hinter dem Befehl DATE in der Befehlszeile angegeben werden, von dem Befehl durch ein Leerzeichen getrennt. Das Datum muß das Format haben, wie es durch die COUNTRY-Angabe in Ihrer CONFIG.SYS-Datei festgelegt wurde 1). Im fogenden wird angenommen, daß Sie entweder keine COUNTRY-Angabe gemacht haben oder dass COUNTRY=001 (USA) gesetzt ist.

Wenn Sie nur DATE eingeben, gefolgt von Enter, antwortet DOS:

Datum: <Wochentag>mm-tt-jj 
Neues Datum: (mm-tt-jj) 

Sie können nun das neue Datum in dem angegebenen Format eingeben. Zum Beispiel wird der 26. August 1990 eingegeben als 08-26-90. Sie können zum Trennen der Teile des Datums einen Bindestrich oder einen Schrägstrich (/) verwenden. Wenn Sie das angezeigte Datum nicht ändern wollen, drücken Sie einfach Enter.

2.10.8 DEL

Syntax:

  • DEL [Pfadname]
  • DEL [Dateiname]

Löscht eine oder mehrere Dateien vom internen RAM-Laufwerk oder einer Speicherkarte. Bei dem ersten der beiden oben gezeigten Formate bezeichnet der volle Pfadname das Laufwerk und das Verzeichnis, wo die Datei zu finden ist. Bei dem zweiten Format wird das aktuelle Laufwerk und Verzeichnis (falls vorhanden) verwendet.

Um mehr als eine Datei gleichzeitig zu löschen, können Jokerzeichen '*' und '?' benutzt werden. Um zum Beispiel alle Dateien mit der Erweiterungen .BAK auf dem aktuellen Laufwerk zu löschen, schreiben Sie:

DEL *.BAK

Um alle Dateien mit den Erweiterungen .WKS oder .WK1 zu löschen, schreiben Sie:

DEL *.WK?

Es ist möglich, alle Dateien auf dem aktuellen Laufwerk im aktuellen Verzeichnis zu löschen, indem man eingibt:

DEL *.*

Um sicherzustellen, daß diese größere Aktion wirklich das ist, was Sie beabsichtigen, antwortet der Portfolio mit der Frage:

Sind Sie sicher (J/N)? 

Drücken Sie J, um die Datei zu löschen, oder N, um den Befehl abzubrechen.

Mit dem DEL-Befehl können keine Verzeichnisse gelöscht werden. Diese müssen mit dem RD(Verzeichnis entfernen) von einem Laufwerk entfernt werden. (Einzelheiten finden Sie bei dem Befehl RD später in diesem Kapitel .)

2.10.9 DIR

Syntax:

  • DIR [Pfadname](/P)(/W)

Zeigt eine Liste von Dateien, die auf einem Laufwerk oder in einem Verzeichnis gespeichert sind. Wenn kein Laufwerk angegeben ist, werden die Dateien des aktuellen Laufwerks gelistet. Wenn kein Verzeichnis angegeben ist, werden die Dateien des aktuellen Verzeichnisses gelistet. Jokerzeichen können benutzt werden, um das Verzeichnis nach Dateien zu durchsuchen, die einem bestimmten Muster entsprechen.

Um die Liste der Dateien zu sehen, die auf Laufwerk C: in einem Verzeichnis mit Namen VERKAUF gespeichert sind, schreiben Sie:

DIR C:\VERKAUF \\ 

Der Bildschirm zeigt dann etwa Folgendes:

Datenträger in C hat keinen Namen 
Inhaltsverzeichnis von C:\VERKAUF
.           <DIR>        1-01-88 11:15
..          <DIR>        1-01-88 11:15 
MUSTER1 WK1       12800  8-25-88 12:25 
MUSTER2 WK1        1280  8-26-88 12:55 
WERBUNG ADR        1408  2-25-88 22:15 
      5 Dateien 12168 Bytes frei

Die in C:\VERKAUF gespeicherten Dateien heißen MUSTER1.WK1, MUSTER2.WK1 und WERBUNG.ADR. Die Dateien werden aufgelistet mit Dateinamen, Dateierweiterung, Größe der Datei in Bytes und das Datum und die Uhrzeit der Erstellung. Am Ende der Liste wird die Anzahl der gefundenen Dateien und die Anzahl der freien Bytes auf dem angegebenen (oder aktuellen) Laufwerk ausgegeben.

Die beiden Verzeichnisse (.) und (..) werden von DOS in allen Verzeichnissen außer dem Stammverzeichnis erzeugt. (.) repräsentiert das aktuelle Verzeichnis, (..) das Mutter-Verzeichnis.

In der folgenden Liste von Beispielen ist A: das aktuelle Laufwerk und \VERKAUF das aktuelle Verzeichnis:

Befehl voller Pfadname, der gesucht wird
DIR DIR A:\VERKAUF\*.*
DIR MUS* DIR A:\VERKAUF\MUS*.*
DIR *.WK? DIR A:\VERKAUF\*.WK?
DIR .. DIR A:\*.*

Das letzte Beispiel ist eine Abkürzung für das Suchen im Mutter-Verzeichnis des aktuellen Verzeichnisses; d.h., das Verzeichnis oberhalb des aktuellen Verzeichnisses im Verzeichnisbaum.

Diese Abkürzung kann auch zusammen mit einem umgekehrten Schrägstrich benutzt werden. Der Befehl:

DIR ..\.. 

würde zum Beispiel die Dateien des Mutter-Verzeichnisses des Mutter-Verzeichnisses des aktuellen Verzeichnisses listen (zwei Ebenen höher im Verzeichnis-Baum).

Zwei Parameter können zusammen mit dem Befehl DIR benutzt werden. Sie arbeiten folgendermaßen:

  • /P listet Dateien seitenweise. Wenn der Bildschirm gefüllt ist, können Sie den Teil der Liste mit Muße durchlesen; nach Druck auf irgendeine Taste erscheinen die nächsten acht Zeilen der Liste (falls vorhanden). Beachten Sie, daß die Einstellung des Bildschirm-Modus, der mit der Funktion „Einstellungen“ des Menüs der Anwendungen vorgenommen wird, die Benutzung dieses Parameters beeinflußt. Einzelheiten dazu finden Sie in Kapitel 8 .
  • /W listet Dateien im breiten Modus. Dateien werden über die gesamte Bildschirmbreite gelistet und nur die Dateinamen und die Erweiterungen werden angezeigt, ohne die anderen Dateiinformationen.

2.10.10 DO

Syntax:

Das reservierte Wort DO kann nur als Teil des Befehls FOR benutzt werden.

Weitere Informationen dazu finden Sie bei dem Befehl FOR und in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel.

2.10.11 ECHO

Syntax:

  • ECHO OFF
  • ECHO ON
  • ECHO Textzeile, die angezeigt werden soll

Der Befehl ECHO hat zwei Anwendungen:

  1. Ein/Ausschalten der Anzeige der Befehle während der Ausführung einer Stapelverarbeitungsdatei.
  2. Anzeigen einer Textzeile auf dem Bildschirm als Teil einer Stapelverarbeitungsdatei.

1. Status des ECHO-Befehls

Wenn eine Stapelverarbeitungsdatei ausgeführt wird, werden alle enthaltenen Befehle vor ihrer Ausführung auf dem Bildschirm angezeigt. Wenn die erste Zeile der Stapelverarbeitungsdatei den Befehl ECHO OFF enthält, so werden alle weiteren Befehle in der Datei ausgeführt, ohne daß sie auf dem Bildschirn angezeigt werden. Wenn dem ECHO OFF das Zeichen @ vorangestellt ist, so wird auch diese Zeile nicht auf dem Bildschirm dargestellt. Der Status wird automatisch wieder eingeschaltet, sobald die Ausfüh-rung der Stapelverarbeitungsdatei beendet ist.

2. Text anzeigen

Um eine Textzeile während der Ausführung einer Stapelverarbeitungsdatei auf dem Bildschirm anzuzeigen, fügen Sie die Zeile ein:

ECHO Ihre Textzeile

Der Bildschirm zeigt dann:

Ihre Textzeile

Lesen Sie auch den Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel .

2.10.12 ERRORLEVEL

Syntax:

  • IF ERRORLEVEL <n> <Befehl>

Das reservierte Wort ERRORLEVEL wird nur als Teil des Befehls IF benutzt.

Die Bedingung der IF-Anweisung ist erfüllt (wahr) und der Befehl dahinter wird ausgeführt, wenn der von dem vorherigen externen Programm zurückgelieferte Wert größer oder gleich <n> ist.

Weitere Informationen finden Sie bei dem Befehl IF und in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel .

2.10.13 EXIST

Syntax:

  • IF EXIST [Dateiname] <Befehl>

Das reservierte Wort EXIST wird nur in Verbindung mit dem Befehl IF benutzt.

Wenn der angegebene Dateiname vorhanden ist, wird der Befehl ausgeführt.

Weitere Informationen finden Sie bei dem Befehl IF und in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel.

2.10.14 FDISK

Syntax:

  • FDISK [n]

Setzt die Größe des internen RAM-Laufwerks C: auf die Größe n in Kilobytes fest. Der kleinste zulässige Wert ist 8 Kilobytes und der größte ist der vorhandene interne Hauptspeicher abzüglich der Speichermenge, die für die Anwendungen und DOS benötigt wird. Dieses Maximum wird angezeigt, wenn Sie versuchen, ein zu großes Laufwerk einzurichten.

Zum Beispiel setzt der Befehl

FDISK 16 

die Größe des RAM-Laufwerks auf 16 Kilobytes.

Die Benutzung dieses Befehls führt außerdem einen Kaltstart durch. Alle Dateien, die gerade im Speicher des Portfolio gespeichert sind, werden gelöscht, damit die Größe des RAM-Laufwerks verändert werden kann. Dieser Befehl soll mit Vorsicht benutzt werden.

2.10.15 FOR

Syntax:

  •  FOR <a> IN (<Menge>,<Menge>) DO <Befehl> 

Dabei ist <a> irgendein Buchstabe; <Menge> ist ein (Pfad und/oder) Dateiname, der Jokerzeichen enthalten darf und <Befehl> ist irgendein gültiger DOS-Befehl.

FOR wird benutzt zur Strukturierung von Stapelverarbeitungsdateien oder um einen DOS-Befehl auf mehrere Dateien anzuwenden.

Weitere Einzelheiten finden Sie in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel .

2.10.16 FORMAT

Syntax:

  • FORMAT [d](/V)

Formatiert eine Speicherkarte, so daß Daten darauf gespeichert werden können. Der Formatierungsvorgang löscht alle vorhandenen Dateien und Verzeichnisse. FORMAT sollte mit Vorsicht benutzt werden.

Die erlaubten Laufwerksbezeichnungen sind A: und, falls ein externes Kartenlaufwerk angeschlossen wurde, B:.

Der Parameter /V erlaubt es, dem Laufwerk nach der Formatierung einen neuen Namen zu geben.

2.10.17 GOTO

Syntax:

  • GOTO <Marke>

Wird benutzt, um in einer Stapelverarbeitungsdatei zu einer Marke zu springen. Die Marke muß sich in derselben Stapelverarbeitungsdatei befinden und mit einem Doppelpunkt beginnen.

Weitere Einzelheiten finden Sie in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel .

2.10.18 HELP

Syntax:

  • HELP

Help listet die DOS-Befehle und Stapelverarbeitungsdatei-Worte auf, die auf dem Portfolio benutzt werden können, wie sie in dieser Liste enthalten sind.

2.10.19 IF

Syntax:

  • IF (NOT) <Bedingung> <Befehl>

Weiter Einzelheiten finden Sie in dem Abschnitt über Stapelverar-beitungsdateien später in diesem Kapitel .

IF wird in Stapelverarbeitungsdateien benutzt, um einen Befehl in Abhängigkeit von einer Bedingung auszuführen. Wenn die Bedingung wahr (erfüllt) ist, so wird der Befehl ausgeführt, sonst wird er ignoriert. Die Bedingung kann eine der folgenden sein:

EXIST <Dateiname> 

Dies ist wahr, wenn mindestens eine der Dateien die durch <Dateiname> angegeben werden, existiert. <Dateiname> kann die Joker-Zeichen '*' oder '?' enthalten.

ERRORLEVEL <Zahl> 

Dies ist erfüllt, wenn der von dem vorherigen externen Befehl zurückgelieferte Wert größer oder gleich <Zahl> ist.

<Zeichenfolge1> == <Zeichenfolge2> 

Dies ist wahr, wenn <Zeichenfolge1> und <Zeichenfolge2> gleich sind. Die Zeichenfolgen dürfen keine Kommas oder Leerzeichen enthalten und Groß- und Kleinschreibung wird berücksichtigt.

NOT <Bedingung> 

Dies ist wahr, wenn <Bedingung> falsch ist.

2.10.20 LABEL

Syntax:

  • LABEL [d](Marke)

Weist einer verfügbaren Speicherkarte oder dem internen RAM-Laufwerk einen Namen zu. Der Name erscheint immer dann, wenn das Dateiverzeichnis eines Speichergerätes gelesen wird.

Wenn der Befehl ausgeführt wird, wird der gegenwärtige Name (falls einer existiert) angezeigt. Er kann dann in einen anderen mit bis zu 11 Zeichen geändert werden. Es können nur die für Dateinamen erlaubten Zeichen verwendet werden, so dass zum Beispiel Leerzeichen nicht verwendet werden können.

LABEL ohne Zusatz gibt Ihnen die Möglichkeit, einen existierenden Namen zu löschen, wenn Sie es wünschen.

2.10.21 MD (Synonym: MKDIR)

Syntax:

  • MD [d][Pfad][Name]

Erzeugt ein neues Verzeichnis mit dem angegebenen Namen und arbeitet ähnlich CD. Wenn kein Laufwerk oder Pfad angegeben ist, wird das neue Verzeichnis unterhalb des aktuellen Verzeichnisses erzeugt. Wenn zum Beispiel das aktuelle Laufwerk und Verzeichnis A:\VERKAUF ist, und Sie möchten ein neues Verzeichnis mit dem Namen PREISE unterhalb von VERKAUF einrichten, so können Sie entweder

MD PREISE 

oder

MD \VERKAUF\PREISE 

schreiben.

Falls der angegebene Name für ein neues Verzeichnis im Konflikt steht mit einem bereits vorhandenen Verzeichnis, so wird eine Fehlermeldung ausgegeben und der der Befehl nicht ausgeführt. Versuchen Sie es noch einmal mit einem anderen Verzeichnisnamen.

2.10.22 OFF

Syntax:

  • OFF

Schaltet den Portfolio in den Bereitschaftszustand. Der Bildschirm wird gelöscht und der Portfolio wird ausgeschaltet. Dadurch werden die Batterien geschont. Drücken Sie irgendeine Taste, um den Portfolio wieder einzuschalten.

Der Inhalt des internen RAM-Laufwerks C:, wird durch diesen Befehl nicht beeinflußt. Wenn Sie den Portfolio wieder einschalten, enthält Laufwerk C: genau alle die Dateien, die beim Ausschalten vorhanden waren.

Beachten Sie auch, daß der Portfolio automatisch in den Bereitschaftszustand schaltet, wenn er länger als ungefähr zwei Minuten nicht benutzt worden ist.

Sie können den Portfolio auch jederzeit ausschalten, indem Sie Fn und O gleichzeitig drücken und zuerst O loslassen.

2.10.23 PATH

Syntax:

  • PATH [Pfadname](;[Pfadname]…)
  • PATH

Setzt den Befehlssuchpfad für DOS. Der Suchpfad gibt die Verzeichnisse an, in denen DOS nach Programmen und Stapelverarbeitungsdateien sucht. Die Pfade müsssen in der Befehlszeile durch Semikolons getrennt sein. Wenn Sie zum Beispiel schreiben:

PATH C:\;C:\EXEC;A:\ 

und dann einen Befehl eingeben, der eine ausführbare Datei aufruft; zum Beispiel TEST, so wird DOS im Stammverzeichnis von Laufwerk C:, im Verzeichnis mit Namen EXEC im Laufwerk C:, und im Stammverzeichnis von Laufwerk A: die Dateien TEST.COM, TEST.EXE und TEST.BAT in dieser Reihenfolge suchen. Die erste gefundene Datei wird dann ausgeführt.

Wenn mit diesem Befehl ein Suchpfad eingegeben wurde, so bleibt er solange gültig, bis Sie einen neuen Suchpfad eingeben. Die zweite oben gezeigte Form des Befehls, PATH ohne Parameter, zeigt den derzeit gültigen Suchpfad auf dem Bildschirm an.

Wenn Sie den Suchpfad wieder zurücksetzen wollen, so daß nur in dem gerade aktiven Verzeichnis nach ausführbaren Dateien gesucht wird, so schreiben Sie:

PATH ;

2.10.24 PAUSE

Syntax:

  • PAUSE

Der Befehl PAUSE ermöglicht eine Unterbrechung einer Stapelverarbeitungsdatei. Die Meldung:

Wenn bereit, beliebige Taste drücken...

wird auf dem Bildschirm angezeigt und die Ausführung der Stapelverarbeitungsdatei wird erst fortgesetzt, nachdem eine Taste gedrückt worden ist.

Weitere Einzelheiten finden Sie in dem Abschnitt über Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel .

2.10.25 PROMPT

Syntax:

  • PROMPT
  • PROMPT [Text]

Setzt die Eingabeaufforderung, die von DOS am Anfang der Befehlszeile ausgegeben wird. Die standardmäßige Systemanfrage ist nur der Name des aktuellen Laufwerks und ein '>'-Zeichen. Das '>'-Zeichen trennt den Namen des Laufwerks von ihrer Eingabe in der Befehlszeile. Wenn Sie zum Beispiel den Portfolio zum ersten Mal einschalten, lautet die Systemanfrage C>. Das erste oben gezeigte Format des Befehls setzt die Systemanfrage zurück auf den Namen des Laufwerks und das '>'-Zeichen.

Das zweite oben gezeigte Format des Befehls ermöglicht jeden Text und/oder eine Anzahl besonderer Eingabeaufforderungen. Die folgende Liste zeigt die Zeichen, mit denen die besonderen Eingabeaufforderungen gesetzt werden. In der Befehlszeile muß jedem ein '$'-Zeichen vorangestellt werden.

Zeichen Systemanfrage
$ das Zeichen '$'
d das Datum
t die Uhrzeit
p das aktuelle Laufwerk und das aktuelle Verzeichnis
v die DOS-Versionsnummer
n das aktuelle Laufwerk
g das Zeichen '>'
| das Zeichen '<'
b das Zeichen '|'
_(Unterstrich) ein Wagenrücklauf und Zeilenvorschub
s ein Leerzeichen (nur voranstehend)
h ein ← -Zeichen

Wenn ein ungültiges Zeichen hinter einem '$' benutzt wird, so wird keine Eingabeaufforderung gesetzt.

Hier sind einige Beispiele der Anwendung des PROMPT-Befehls, wobei einige der obigen besonderen Zeichen benutzt werden und die resultierenden Eingabeaufforderungen gezeigt werden. Namen von Laufwerken und Verzeichnissen werden von DOS immer in kleinen Buchstaben ausgegeben. Bei allen folgenden Beispielen ist vorausgesetzt, dass das aktuelle Laufwerk C: ist und das aktuelle Verzeichnis \VERKAUF:

BEFEHL SYSTEMANFRAGE
PROMPT $p$g c:\verkauf>
PROMPT $t$h$h$h$h$h$p$g 10:30:c\verkauf>
PROMPT Datum = $d$g Datum=Di 10-10-89>

2.10.26 RD (Synonym: RMDIR)

Syntax:

  • RD [d][dir]

Entfernt das angegebene Verzeichnis von dem angegebenen Laufwerk (falls angegeben). Das angegebene Verzeichnis muß leer sein, bevor Sie versuchen können, es zu entfernen. Das Verzeichnis, dass Sie entfernen wollen, darf nicht das aktuelle sein, wenn Sie den Befehl geben, das Verzeichnis zu entfernen.

Wenn das angegebene Verzeichnis nicht leer ist, wird die Fehlermeldung 'Verzeichnis nicht gefunden oder nicht leer' angezeigt. Um das Verzeichnis zu löschen, müssen Sie erst alle Dateien in dem Verzeichnis löschen und dann den Befehl RD noch einmal ausführen.

2.10.27 REM

Syntax:

  • REM <Bemerkung>

Wird benutzt, um einen nicht ausführbaren Kommentar in eine Stapelverarbeitungsdatei einzufügen. Zum Beispiel könnte eine Stapelverarbeitungsdatei so aussehen:

REM Diese Stapekverarbeitungsdatei löscht 
REM Sicherheitskopien aller Dateien 
REM 
DEL \verkauf\*.bak 

Die Zeilen, die mit REM beginnen, sind Kommentarzeilen und haben keinen Einfluß auf den Befehl DEL.

2.10.28 REN

Syntax:

  • REN [d][alter Dateiname] [neuer Dateiname]

Gibt der Datei auf dem angegebenen Laufwerk mit dem gegenwärtigen Namen [alter Dateiname] den Namen [neuer Dateiname]. Beachten Sie, dass das Laufwerk nicht als Teil des Namens angegeben werden muß. Dasselbe Laufwerk wird als richtiger Platz für die Datei mit dem neuen Namen angenommen. Wenn Sie verschiedene Laufwerke für den alten und den neuen Dateinamen angeben, wird eine Fehlermeldung ausgegeben. Wenn kein Laufwerk angegeben ist, wird das aktuelle Laufwerk benutzt. Wenn kein Verzeichnis angegeben wird, wird das aktuelle Verzeichnis benutzt.

2.10.29 RUN

Syntax:

  • RUN [d][Dateiname]

Dieser Befehl ist speziell für den Portfolio und wird benutzt, um eigens für den Portfolio entwickelte Programme direkt von Speicherkarte zu starten.

Er ist nicht geeignet für normale .COM und .EXE-Programme. Benutzen Sie ihn nur, wenn die mit der Kartensoftware gelieferte Anleitung Sie dazu auffordert, und stellen Sie sicher, daß die Karte eingesteckt bleibt, solange das Programm läuft.

2.10.30 SET

Syntax:

  • SET
  • SET [Zeichenkette1]=[Zeichenkette2]

Der Befehl SET ermöglicht dem System, eine Liste von Zuordnungen zu definieren, wobei eine Zeichenkette (so wie PROMPT) einem Wert oder einer andere Zeichenkette gleichgesetzt werden kann. Diese Zuordnungen werden in einem Bereich gespeichert, der Umgebung genannt wird. Sie werden normalerweise in Stapelverarbeitungsdateien verwendet, indem [Zeichenkette1] in %-Zeichen eingeschlossen wird. Um zum Beispiel A: dem aktuellen Pfad hinzuzufügen, würde die Zeile in einer Stapelverarbeitungsdatei lauten:

SET PATH=%PATH%;A:

SET allein zeigt die aktuellen Einstellungen an, zum Beispiel:

COMSPEC=C:\COMMAND.COM 
PATH=C:\BIN;C:\SYSTEM;C:\UTIL 
PROMPT=$T$H$H$H$H$H$P$G

Um eine Zuordnung einzugeben, zum Beispiel den Namen des Benutzers, schreiben Sie:

SET NAME=David 

Dies könnte in einer Stapelverarbeitungsdatei benutzt werden, um den Benutzer zu begrüßen:

@ECHO Hallo, %name%, ich hoffe Dir geht es gut!

Zum Entfernen einer Zuordnung schreiben Sie:

SET <Zeichenkette1>=

wodurch <Zeichenkette1> aus der Umgebung entfernt wird.

2.10.31 SHIFT

Syntax:

  • SHIFT

Der Befehl SHIFT erlaubt die Benutzung von mehr auswechselbaren Parametern als die normalerweise möglichen 10 in Stapelverarbeitungsdateien.

Weiter Einzelheiten finden Sie in dem Abschnitt Stapelverarbeitungsdateien später in diesem Kapitel.

2.10.32 TIME

Syntax:

  • TIME (hh(:mm(:ss)))
  • TIME

Ändert die im Portfolio intern gespeicherte Uhrzeit. Die Uhrzeit kann hinter dem Befehl TIME, durch eine Leerstelle getrennt, in der Befehlszeile angegeben werden. Die Uhrzeit muß das Format hh:mm:ss haben, aber es müssen nicht alle Teile der Uhrzeit eingegeben werden.

Wenn Sie TIME allein eingeben, antwortet DOS mit der Meldung:

Uhrzeit:hh:mm:ss.dd (Stunde:Minute:Sekunde.Hundertstel) 
Neue Uhrzeit: 

Sie können nun die Uhrzeit im angegebenen Format (Stunden von 0 bis 23) eingeben. Sie brauchen nur die Teile anzugeben, die Sie ändern wollen. Wenn Sie zum Beispiel :30 eingeben, so werden die Minuten in 30 geändert und die Stunden, Sekunden und Hundertstel bleiben unverändert.

2.10.33 TYPE

Syntax:

  • TYPE [d][Dateiname](/P)

Gibt den Inhalt der angegebenen Datei auf dem Bildschirm aus.

Bei dem Befehl TYPE gibt es einen Parameter, der folgendermaßen funktioniert:

/P Der Inhalt wir seitenweise ausgegeben. Wenn der Bildschirm voll ist, können Sie den mit Text vollgeschriebenen Bildschirm in aller Ruhe lesen; nach Drücken irgendeiner Taste erscheinen die nächsten sieben Zeilen der Datei (falls vorhanden). Beachten Sie, daß der eingestellte Bildschirmodus, der innerhalb der Auswahl „Einstellungen“ im Anwendungs-Menü eingestellt wird, die Benutzung diese Parameters beeinflußt. Lesen Sie weitere Einzelheiten dazu in Kapitel 8.

2.10.34 VER

Syntax:

  • VER

Gibt die DOS-Versionsnummer auf dem Bildschirm aus:

DIP Operating System 2.11 v<Nummer>

2.10.35 VERIFY

Syntax:

  • VERIFY
  • VERIFY ON
  • VERIFY OFF

Der Befehl VERIFY wird benutzt, um sicherzustellen, dass Schreibvorgänge auf Disketten korrekt verlaufen sind.

VERIFY allein zeigt die gegenwärtige Einstellung an.

VERIFY mit ON oder OFF schaltet die Funktion ein oder aus.

2.10.36 VOL

Syntax:

  • VOL [d]

Zeigt den Namen von Laufwerk [d] an. Dies ist der mit dem Befehl LABEL zugewiesenen Name. 2)

2.11 Devices (Geräte)

Zusätzlich zu den oben erwähnten Laufwerken gibt es eine Anzahl anderer Geräte und Peripherie-Adapter, die vom Betriebssystem angesprochen werden können. Dies sind:

  • CON — Die Konsole (Tastatur und Bildschirm. Ein Beispiel finden Sie beim Befehl COPY.)
  • NUL — Keine Ausgabe (Ein Beispiel finden Sie bei Umleitung der Ausgabe.)
  • PRN — Der aktuelle parallele Druckerausgang
  • AUX — Der aktuelle serielle Ausgang
  • LPT1 — dasselbe wie PRN
  • COM1 — dasselbe wie AUX

Sie wollen zum Beispiel die Datei MEINE.TXT durch die RS232-Schnittstelle, die mit einem anderen Computer verbunden ist, ausgeben. Zuerst müssen Sie dazu die RS232-Parameter in EINSTELLUNGEN einstellen, dann schreiben Sie:

COPY MEINE.TXT AUX

2.12 Stapelverarbeitungsdateien

Dieser Abschnitt enthält mehrere Beispiele von Stapelverarbeitungsdateien. Folgende Befehle sind besonders nützlich in Stapelverarbeitungsdateien:

  • ECHO
  • FOR
  • GOTO
  • IF
  • PAUSE
  • REM
  • SHIFT

2.12.1 IF, NOT und EXIST

Der Befehl IF ermöglicht es, dass ein anderer Befehl nur dann ausgeführt wird, wenn eine gegebene Bedingung wahr ist. Wenn zum Beispiel der Befehl “DEL VERKAUF.TXT„ eingegeben wird und die Datei VERKAUF.TXT existiert nicht, so wird DOS „Datei nicht gefunden“ auf dem Bildschirm ausgeben. Damit DOS nicht diese Meldung ausgibt, wollen wir die Datei nur dann löschen, wenn sie existiert. Die folgende Stapelverarbeitungsdatei tut genau das:

IF EXIST VERKAUF.TXT DEL VERKAUF.TXT

Die Bedingung “EXIST VERKAUF.TXT„ ist wahr, wenn die Datei VERKAUF.TXT im aktuellen Verzeichnis vorhanden ist. Wenn sie vorhanden ist, wird der Befehl “DEL VERKAUF.TXT„ ausgeführt.

Diese Stapelverarbeitungsdatei ist viel nützlicher, wenn wir sie so schreiben, dass sie für jede Datei funktioniert und nicht nur für VERKAUF.TXT. Dazu müssen wir einen auswechselbaren Parameter benutzen, der in der Stapelverarbeitungsdatei %1 geschrieben wird. Die folgende Stapelverarbeitungsdatei löscht zum Beispiel eine angegebene Datei nur dann, wenn sie existiert:

IF EXIST %1 DEL %1

Nehmen wir an, diese Stapelverarbeitungsdatei wurde ZAP.BAT genannt, so wird sie aufgerufen durch Eingabe von

ZAP VERKAUF.TXT

was genau dieselbe Funktion bewirkt wie die vorherige Stapelverarbeitungsdatei.

Es ist möglich, den Befehl IF so zu benutzen, daß mehr als ein Befehl in Abhängigkeit von der Bedingung ausgeführt wird. Dazu müssen wir den Befehl GOTO benutzen. GOTO ermöglicht es, Befehle in einer Stapelverarbeitungsdatei zu überspringen. Die folgende Stapelverarbeitungsdatei kopiert eine Datei auf Laufwerk A: und löscht die Datei dann vom aktuellen Unterverzeichnis, aber nur dann, wenn die Datei existiert:

IF NOT EXIST %1 GOTO LAB 
COPY %1 A: 
DEL %1 
:LAB

Hier ist das Schlüsselwort NOT benutzt worden um sicherzustellen, daß keine Befehle ausgeführt werden, falls die durch %1 angegebene Datei nicht existiert. Wenn die Datei existiert, wird der Befehl “GOTO LAB„ nicht ausgeführt, die Datei wird nach A: kopiert und dann vom aktuellen Unterverzeichnis gelöscht.

2.12.2 PAUSE

Der Befehl Pause wird verwendet, um eine Stapelverarbeitungsdatei vorübergehend anzuhalten, bis eine Taste gedrückt wird. Wir können zum Beispiel in der obigen Stapelverarbeitungsdatei eine PAUSE vor dem Kopierbefehl einfügen, so daß der Benutzer Zeit hat, eine Speicherkarte in Laufwerk A: einzulegen:

IF NOT EXIST %1 GOTO LAB 
PAUSE 
COPY %1 A: 
DEL %1 
:LAB

Wenn eine Taste gedrückt wird, geht die Ausführung der Stapelverarbeitungsdatei weiter und die Datei wird auf Laufwerk A: kopiert. Wenn die Stapelverarbeitungsdatei auf einen Tastendruck wartet und wir die Datei doch nicht auf Laufwerk A: kopieren möchten, so können wir Strg+C eingeben, worauf eine Anfrage erscheint, ob die Ausführung der laufenden Stapelverarbeitung abgebrochen werden soll. Zum Verlassen drücken Sie J.

2.12.3 Stapelverarbeitungsdatei-Parameter; der Befehl SHIFT

Die nächste Stapelverarbeitungsdatei ändert den Namen einer Datei auch dann, wenn eine Datei mit dem neuen Namen bereits existiert:

IF EXIST %2 DEL %2 
REN %1 %2

Diese Stapelverarbeitungsdatei benötigt zwei Parameter, der erste wird anstelle von %1 benutzt, der zweite anstelle von %2. Unter der Annahme, daß die Stapelverarbeitungsdatei DELREN.BAT genannt wurde, kann sie aufgerufen werden durch:

DELREN VERKAUF.TXT ERLOESE.TXT

Hierdurch wird ERLOESE.TXT gelöscht, sofern sie existiert, dann wird VERKAUF.TXT in ERLOESE.TXT geändert.

Bis zu 9 Parameter sind in Stapelverarbeitungsdateien zugelassen. Diese stehen für die auswechselbaren Parameter %1 bis %9, wobei %0 für den Namen der Stapelverarbeitungsdatei selbst benutzt wird. Wenn mehr als 9 Parameter benötigt werden, kann der Befehl SHIFT benutzt werden, um alle Parameter um eine Stelle nach links zu verschieben. Die folgende Stapelverarbeitungsdatei gibt zum Beispiel nur den Namen der Stapelverarbeitungsdatei und die ersten drei Parameter auf dem Bildschirm aus:

ECHO %0 %1 %2 %3

Wenn diese Stapelverarbeitungsdatei EC.BAT genannt wird und folgendermaßen aufgerufen wird:

EC EINS ZWEI DREI VIER 

dann wird

EC EINS ZWEI DREI 

auf dem Bildschirm erscheinen. Beachten Sie, daß der vierte Parameter VIER ignoriert wird. Wenn ein SHIFT-Befehl hinter dem ECHO-Befehl ausgeführt wird, also

ECHO %0 %1 %2 %3 
SHIFT 
ECHO %0 %1 %2 %3 

und dann die Stapelverarbeitungsdatei aufgerufen wird mit

EC EINS ZWEI DREI VIER 

so wird auf dem Bildschirm erscheinen:

EC EINS ZWEI DREI 
EINS ZWEI DREI VIER

Nach der Ausführung des SHIFT-Befehls wird %0 zu der alten %1, %1 zu der alten %2 usw. bis zu %8 zu der alten %9 wird. Der ursprünglich zehnte Parameter erscheint dann als neue %9.

2.12.4 ECHO und @ECHO

Da alle Zeilen einer Stapelverarbeitungsdatei auf dem Bildschirm ausgegeben werden, bevor sie ausgeführt werden, kann ein Wirrwar auf dem Bildschirm entstehen. Um die Ausgabe der Zeilen der Stapelverarbeitungsdatei zu unterdrücken, schreiben Sie den Befehl:

ECHO OFF

ganz oben in die Stapelverarbeitungsdatei. Die einzige Zeile der Stapelverarbeitungsdatei, die nun auf dem Bildschirm erscheint, ist der Befehl “ECHO OFF„ selbst. Man kann sogar erreichen, daß auch diese nicht auf dem Bildschirm erscheint, indem man vor den Befehl das Zeichen '@' schreibt:

@ECHO OFF

Das '@'-Zeichen kann am Anfang jeder Zeile in einer Stapelverarbeitungsdatei benutzt werden, um die Ausgabe dieser Zeile auf dem Bildschirm zu unterdrücken. Die nützlichste Stelle, um es zu benutzen, ist allerdings vor einem “ECHO OFF„-Befehl, so daß keine weiteren Zeilen dieser Stapelverarbeitungsdatei, einschließlich des ECHO-Befehls, auf dem Bildschirm erscheinen.

2.12.5 REM

Wenn Stapelverarbeitungsdateien größer werden, ist es nützlich, einige Kommentare einzufügen, die die Wirkungsweise erklären. Dafür dient die REM-Anweisung. Die obige Stapelverarbeitungsdatei könnte auch geschrieben werden:

REM Testen des Shift-Befehls: 
ECHO %0 %1 %2 %3 
SHIFT 
ECHO %0 %1 %2 %3

REM existiert zum Kommentieren von Stapelverarbeitungsdateien und um Befehle vorübergehend unwirksam zu machen, indem man ihnen ein REM voranstellt.

2.12.6 ERRORLEVEL

Die Bedingungen im IF-Befehl kann auch das reservierte Wort ERRORLEVEL enthalten. Auf diese Weise können externe Programme die Ausführung von Stapelverarbeitungsdateien beeinflussen. Wenn ein externes Programm endet, setzt es den von DOS verwalteten ERRORLEVEL-Wert auf eine Zahl zwischen 0 und 255. Der IF-Befehl wird benutzt, um diesen Wert zu prüfen. Stellen wir uns zum Beispiel vor, wir ließen ein Programm mit Namen LFWRKB.COM ablaufen, dass feststellt, ob ein zweites Laufwerk installiert ist. Es könnte einen ERRORLEVEL-Wert von 1 zurückliefern, wenn ein physisches Laufwerk B: vorhanden ist, und einen von 0, wenn nicht. Wir können dann eine Stapelverarbeitungsdatei schreiben, die dem Benutzer mitteilt, ob in seinem System ein zweites Laufwerk vorhanden ist:

@ECHO OFF 
LFWRKB 
IF ERRORLEVEL 1 GOTO EXIST 
ECHO Laufwerk B: nicht vorhanden 
GOTO END 
:EXIST 
ECHO Laufwerk B: ist vorhanden 
:END

2.12.7 Benutzung von 'Umgebungsvariablen'

Eine andere nützliche Eigenschaft des IF-Befehls ist die Möglichkeit, die Werte der Umgebungsvariablen, die mit dem SET-Befehl eingerichtet werden, zu verwenden. Nehmen Sie dazu folgende Stapelverarbeitungsdatei:

@ECHO Hallo %NAME%

Diese gibt „Hallo“ auf dem Bildschirm aus und sucht dann in der Umgebung nach der Variablen „NAME“. Wenn sie gefunden wird, gibt die Stapelverarbeitungsdatei die Entsprechung für „NAME“ in der Umbebung aus. Wenn sie nicht gefunden wird, erfolgt keine weitere Ausgabe.

Wenn dann die Stapelverarbeitungsdatei HI.BAT heißt und die folgenden zwei Befehle eingegeben werden:

SET NAME=Fritz 
HI 

so erscheint auf dem Bildschirm

Hallo Fritz

Der IF-Befehl kann auch benutzt werden, um zwei Zeichenketten zu vergleichen. Wenn die Zeichenketten gleich sind, wird der zugehörige Befehl ausgeführt. Die folgende Stapelverarbeitungsdatei wird zum Beispiel die als Parameter angegeben Datei nur dann löschen, wenn zuvor der Befehl “SET NAME=Fritz„ ausgeführt wurde.

@IF %NAME%=="Fritz" DEL %1

Wir können auch die auswechselbaren Parameter %0 bis %9 auf jeder Seite des IF-Vergleichs verwenden.

Vorgänge, die sich wiederholen, können in Stapelverarbeitungsdateien mit Hilfe des FOR-Befehls realisiert werden. Wenn wir zum Beispiel mehrere Textdateien haben und sie alle eine nach der anderen ausgeben möchten, so können wir folgende Stapelverarbeitungsdatei erzeugen:

@FOR %%A IN (*.TXT) DO TYPE %%A

Dadurch wird intern ein Verzeichnis aller *.TXT-Dateien erstellt und für jede gefundene Datei wird der Befehl TYPE mit dem jeweiligen Dateinamen ausgeführt. Der Buchstabe hinter den zwei Prozentzeichen kann jeder Buchstabe des Alphabets sein.

2.12.8 Aufruf einer Stapelverarbeitungsdatei durch eine andere

Schließlich ist es noch möglich, eine andere Stapelverarbeitungsdatei aus einer Stapelverarbeitungsdatei heraus aufzurufen, indem man einfach den Namen der zweiten Stapelverarbeitungsdatei in die erste schreibt. Angenommen eine Stapelverarbeitungsdatei mit Namen EDIT.BAT und eine andere mit Namen ED.BAT existieren. ED.BAT könnte so aussehen:

@ECHO OFF 
IF EXIST %1 EDIT %1 
ECHO Datei nicht gefunden

Wenn wir also schreiben:

ED TASCHE.TXT 

und TASCHE.TXT existiert, so wird die Stapelverarbeitungsdatei EDIT.BAT aufgerufen, wobei TASCHE.TXT als %1 benutzt wird. Wenn TASCHE.TXT nicht existiert, so wird „Datei nicht gefunden“ ausgegeben. Beachten Sie jedoch, dass DOS dann, wenn die Ausführung von EDIT.BAT beginnt, ED.BAT völlig vergißt. Das bedeutet, daß nach Beendigung von EDIT.BAT die Meldung „Datei nicht gefunden“ nicht erscheint.

2.13 Umleitung der Ausgabe

DOS-Befehle schicken normalerweise alle ihre Ausgaben auf den Bildschirm. Sie möchten jedoch vielleicht, daß diese Informationen auf den Drucker oder in eine Datei geschrieben werden. Bei allen DOS-Befehlen die irgendeine Art von Ausgabe erzeugen, kann diese durch Verwendung des '>'-Zeichens umgeleitet werden. Umleitung wird folgendermaßen erreicht:

(ein Befehl, der Ausgaben erzeugt) > (Ziel) 
(ein Befehl, der Ausgaben erzeugt) >> (Anhängen an Ziel)

Links vom '>'-Zeichen muß ein Befehl stehen, der Ausgaben erzeugt, zum Beispiel der Befehl DIR. Rechts vom '>'-Zeichen muß das Ziel stehen, wohin die Ausgabe des Befehls von der linken Seite geschickt werden soll. Dies kann ein Dateiname oder ein Gerätename sein.

2.13.1 Umleitung in Dateien

Wenn das mit dem Befehl angegebene Ziel als Dateiname interpretiert werden kann, so wird eine Datei mit dem Namen erzeugt und die Ausgabe darin abgespeichert. Wenn die Datei bereits existiert, so wird ihr Inhalt durch die Ausgabe ersetzt. Alternativ kann die Ausgabe an den Inhalt einer bestehenden Datei angehängt werden, indem zwei '>'-Zeichen benutzt werden.

Wenn Sie zum Beispiel eine Datei mit Namen DATEIEN.TXT erzeugen wollen, die den Inhalt eines Verzeichnisses enthält (die Ausgaben des DIR-Befehls), so schreiben Sie:

DIR >DATEIEN.TXT 

Wenn DATEIEN.TXT bereits existiert und Text enthält, den Sie behalten möchten, so können Sie alternativ schreiben:

DIR >>DATEIEN.TXT

2.13.2 Umleitung auf ein Gerät

Wenn das mit dem Befehl angegebene Ziel als ein Gerätename interpretiert werden kann, so wird die Ausgabe des Befehls zu dem Gerät geschickt.

Wenn die Ausgabe des DIR-Befehls zum Beispiel auf dem Drucker erscheinen soll, so schreiben Sie:

DIR >PRN

2.13.3 Unterdrücken der Ausgabe

Wenn der Befehl eine Textausgabe erzeugt, die nicht erwünscht ist, so kann diese unterdrückt werden, indem die Ausgabe zu dem 'Gerät' NUL geschickt wird.

Der COPY-Befehl gibt zum Beispiel normalerweise einige Informationen darüber aus, was kopiert worden ist. Besonders in einer Stapelverarbeitungsdatei möchten Sie vielleicht nicht, daß diese angezeigt werden. Der folgende Befehl kopiert die Datei AUTOEXEC.BAT in AUTOEXEC.BAK, ohne dass eine Meldung auf dem Bildschirm erscheint:

COPY AUTOEXEC.BAT AUTOEXEC.BAK >NUL

2.14 Umleitung der Eingabe

Umleiten der Eingabe funktioniert ähnlich wie Umleiten der Ausgabe. Es wird benutzt, um festzulegen, aus welcher Quelle die Eingabe für den Befehl kommen soll. So fordert zum Beispiel der Befehl DEL *.* (Löschen aller Dateien des aktuellen Verzeichnisses) Sie durch die Meldung:

Sind Sie sicher (J/N) 

dazu auf, entweder J (als Bestätigung) oder N (zum Abbrechen) einzugeben. Wenn Sie diesen Tastendruck vermeiden wollen, so erzeugen Sie sich eine Datei, die nur den Buchstaben J enthält. Dies kann unter Verwendung von Ausgabeumleitung folgendermaßen geschehen:

ECHO J >JA.TXT

Um dann zum Beispiel alle Dateien auf A: (der Speicherkarte) zu löschen, schreiben Sie:

DEL A:*.* <JA.TXT
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